Das Tagebuch

21.11.23
Teufel aber auch!
Jetzt hat‘s auch unsere höchste deutsche Evangelin erwischt!
Annette Kurschus, die Nachfolgerin von Margot Käßmann und Bedford-Strohm als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, ist von allen Ämtern zurückgetreten – aber nicht wegen paar Promille beim Steuern eines Automobils, sondern wegen Vertuschung „sex­ueller Verfehlungen“ irgendeines befreundeten Kirchenfritzen.
Der unbestechliche, unabhängige, ja, im Zweifelsfalle so­gar sekula­re ‚Kölner Stdtanzeiger‘ mit seinem unbändigen Waden­beißer Joachim Frank an der Spitze macht mit der Vertuschungs­nummer die halbe Seite 2 voll, findet dort aber auch noch ein Sonder-Plätz­chen für seinen Lieblingsfeind und Kardinal Rainer Maria Woelki, der heute den „Gedenktag für Betroffene sexua­lisierter Gewaltopfer“ zum Anlaß genommen hat, sich breitbeinig vor seine devote Schafs­herde zu stellen und im Namen des Herrn für andere Trauerarbeit zu leisten. Und so sprach der Herr und Meister Erzhumanitär Maria Woelki wortwörtlich:
„Ich schäme mich als Priester und Bischof zutiefst für jeden Täter aus den Reihen meiner Mitbrüder und kirchlichen Mitarbeiter..." Dann brauchen die das auch schon gar nicht mehr alles selber ... Na, egal. Billiger kommen die da aber anderswie auch nicht raus. "Wie häufig mussten Kinder und Jugendliche leiden, weil wir nichts getan haben? ...“
Halt! Stop! Pardon, liebe Leserinnen und äh Leserinnen, falls Ihnen gerade schlecht wird und Sie ein bisher völlig unbekanntes Welt­ver­lassenheits- und Einsamkeitsgefühl übermannt ... halten se durch. Is gleich vorbei! Woelki weiter:
„Betroffene sind viel zu lange mit ihren schrecklichen Erlebnissen allein gelassen worden. Niemand hat sie gehört, auch wir als Kirche nicht.“
Es gehört schon ein gehörig Maß an Chuzpe dazu, in dieser Situation … Aber lassen wir das! Was diesen Mann betrifft, da warten wir eh nicht mehr aufs Christkind, sondern nur noch auf die biologische Lösung.
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