Mit Musik kennen sie sich aus. Das ist auch gut so. Von Politik aber ham se keine Ahnung. Und das ist natürlich nicht ganz so gut.
Ihren zweifellosen, politischen Stumpfsinn und Analphabetismus hatte die kölsche Heimattümler-Truppe „Arsch huh“ schon zu ihrem Geburtstag, dem 9. November ‘92, selbstbewusst und overstolz in die trübe Welt posaunt, als se sich und den 100.000 anderen beim umjubelten Kölschen Clodwigplatz-„Konzert gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus“ ihren lächerlich-absurden Lokalpatriotismus zu einem Akt des gehobenen Widerstandes erklärten.
Und heute, nach zig Jahren Funkstille soll‘s also wieder losgehen. Da simma, wie es im Volkslied heißt, dabei, dat is prima! oder so. Nur in ihren Köpfchen hat sich offensichtlich rien du tout getan.
Am 3. Dezember, dem 1. Advent soll es passieren. Diesmal auf den Wiesen am Aachener Weiher, (die ja bereits am 11.11. von anderen komischen Heimattümlern nachhaltig kaputtgetrampelt wurden. Egal.)
Diesmal also sollen Lieder gegen den Krieg gesungen werden und für einen Waffenstillstand in Israel, einen Waffenstillstand - das muss man sich mal vorstellen - zwischen einem in einer Nacht-und Nebelaktion bestialisch überfallenen, demokratischen Staat und einer durch nichts und niemanden legitimierten Terrororganisation namens Hamas.
Und plötzlich, oh Wunder! wurde Kritik laut. Doch kam sie nicht aus den Reihen der „Arsch huh“-Bewegten, sondern von Abraham Lehrer, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln. Und zack! ging reflexartig ein verständnisloses Raunen durch die verwunderte, alles doch immer so gutmeinende „Arsch huh“-Gemeinde: Oh nein!! Nich der schon wieder! Was ist denn jetzt schon wieder falsch? Was will der Jud‘ denn nu schon wieder?
Nun, der Aufruf zur „Arsch huh“- Kundgebung beginnt mit den folgenden Worten:
„Am 7. Oktober verübte die Hamas ein Massaker an über 1200 israelischen Bürgern und nahm 220 Israelis als Geiseln. In dem darauf folgenden Krieg wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza, die unter anderem vom amerikanischen Außenministerium für glaubwürdig gehalten werden, bisher über 13.000 Palästinenser getötet, davon 5500 Kinder.“
Abraham Lehrer aber sah sich nicht in der Lage, diesen unverhohlen pro-palästinensischen, anti-israelischen Aufruf zu unterschreiben, und sagte seine Teilnahme ab. Was die kölschen Ringelpietz-Organisatoren von „Arsch huh“ wiederum einfach nicht verstanden. Dabei hätten ihnen, wenn sie gewollt hätten, zwei, drei Google-Klicks die Augen ein wenig öffnen können – z.B. über einen ihrer Kundgebungsredner, der an Verlogenheit und Perfidie seit Jahren erfolglos seinesgleichen sucht: Aiman Mazyek, Chef des Zentralrats der Muslime, ein zivil getünchter Mullah-Verein, in dem sich auch noch so illustre Vögel tummeln wie das Iran-treue „Islamische Zentrum Hamburg“, die Grauen Wölfe und ihre Muslimbrüder.
Und, mein lieber Jürgen (Becker), man kann von mir aus auch so gnadenlos populistisch sein wie ... man will, aber mit solchen Leuten stellt man sich nicht auf eine Bühne!
Und nachdem sich die internationale Umweltbewegung mit Hilfe ihrer inzwischen heiliggesprochenen Israel-Hasserin Greta Thunberg unsterblich ins nachhaltige Aus katapultiert hat, darf man also gespannt sein, was das Leben im Allgemeinen und die Politik, der Protest und das Gemetzel im Besonderen für uns Erdenbürger nach dem 3. Dezember, dem 1. Advent noch an Überraschungen so bereit hält. Und vor allem, wie unsere lustigen „Arsch-huh“ler aus ihrer gedankenlosen Nummer wieder rauszukommen gedenken.
Wolfjang Niedecken, opjepass, die Welt schaut … janz jenau hin.