Das Tagebuch

8.12.23
Neues vom Phallus Dei
Irgendein ganz kluger Vogel hat mal gesagt, Deutsch­land hätte kei­ne materiellen Ressourcen, mit denen man was anfangen könnte zum Beispiel Erdöl, Kohle, Gas und schöne Frauen. Stattdessen verfüge Deutschland aber über Bildung.
Als dieser Mensch das von sich gab, kannte er allerdings noch nicht die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie, die den deutschen Schü­lern einen historischen Tief­punkt ihrer Verblödung bescheinigt. Und das auch noch am heutigen Tage, dem 8. Dezember, dem „Tag der Bild­ung“.
Dass das früher anders gewesen wäre, kann man behaupten, stimmt aber trotzdem nicht. Lange, lange Jahrhunderte lang war die uns alleinseligmachende Kirche für die oder besser gegen die Bildung zuständig. Nun gut, vielleicht hat ja die derzeitige Leere in den Schädeln des deutschen Nachwuchses mit der systematischen Men­schenverdummbeutelung durch die katholische Kirche gar nichts zu tun (Obwohl: Von nix kommt ja nix!). Trotzdem denke ich, könnte ja über die Jahre auch ordent­lich was hängengeblieben sein.
Das, was dem sog. gemeinen Volk über die Jahrhunderte hinweg in die Birne gebimst wurde, war einzig und allein der Kirchenkalender, nach dem sich das Leben Tag für Tag zu richten hatte. Und am 8. Dezember, da sollten die einfachen Leute einfach mal n bisschen an die Gottesmutter Maria denken und da speziell an deren „immacu­lata conceptio”, an ihre “unbefleckte Empfängnis”..
Da selbst der erwachsene, halbwegsgebildete Zeitgenosse von heut, meine sehr verehrten Damen und Herren, bei diesem nicht ganz un­wichtigen As­pekt des Christentums intellektuell meist passen muss, hat man sich bei Wikipedia ge­dacht, mit einer kurzen Erklä­rung Nachhilfe zu geben:
„Die ‚Unbefleckte Empfängnis Mariens‘ bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern, den nur in apokryphen Schriften genannten Anna und Joachim, gezeugt, empfangen und geboren wurde, dabei aber als einziger Mensch von der Erbsünde frei („ohne Makel“) blieb. Immaculata (lat. für „die Unbefleckte“) ist einer der Marientitel der römisch-katholischen Kirche.
Ein eigenes kirchliches Fest Mariä Empfängnis, oder vollständig: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottes­mutter Maria (lat.: Sollemnitas in conceptione immaculata beatae Mariae virginis ‚Hochfest der unbefleckten Empfängnis der seligen Jungfrau Maria‘), wird am 8. Dezember gefeiert.“
Alles klaro? *)
Okay, aber den „Tag der Bildung“ mit dem groben Unfug der katholischen Kirche in einem Pott zusammen zu vermantschen, halte ich persönlich gar nicht für so, wie man neuerdings sich auszudrücken pflegt, so zielführend.
Andererseits, was soll das schon für'n Ziel sein? Sollen se doch glauben, was se wollen. Man will ja in dieser Welt auch noch mal was zu lachen haben.
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*) Laut Wikipedia erklärte „im Jahre 1854 Papst Pius IX. die unbe­fleckte Empfängnis Mariens zum Dogma, nach dem die Gottes­mutter Maria vor der Erbsünde bewahrt wurde. Damit habe Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an vor der Sünde be­wahrt, weil sie die Mutter Gottes werden sollte.“
Und alles ohne Anführungszeichen!
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