Das Tagebuch

5.1.24
Sollen wir, dürfen wir oder müssen wir dies & das verbieten?
Zum Beispiel: die AfD?
Eins vorweg!
Bevor man sich von jemandem trennt oder besser gesagt, ihn mit 'nem wohltemperierten Tritt in den Arsch an die frische Luft be­fördert, ist es durchaus angebracht, sich im Vorfeld über die so entstehende Lücke ein paar passende Gedanken zu machen (siehe z.B. Irak).
Die Erfahrung lehrt allerdings: Macht keiner. Et is ähnlich wie beim fortgeschrittenen Alzheimer: Für ihn gibt's weder Geschichte noch Zukunft, weder Erfahrung noch eine Vorstellung von Morgen. Jeder neue Tag ist nicht nur für alle andern in der Tat neu, sondern auch für den Alzheimer selber, wenn auch auf einer ganz anderen Ebene. So ist das, was die Leute affektiv z.B. als Nostalgie bezeich­nen und dementsprechend für echt halten, nichts weiter als das bekann­te begriffs­lose, irrige Gefühl beim Déjà-vu, irgendwas -wie-wann-wo und warum genauso schon mal erlebt zu haben.
Alles nicht weiter schlimm, kommt in den besten Familien vor. Es ist nur der Status quo seit Menschengedenken, evolutionär ins Hirn mu­tiert seit pi mal Daumen rund 10000 Jahren.
Ähm, wie komm ich da jetzt drauf? Wo wollt ich denn überhaupt noch mal hin?
Ach so, sollte man vor den September-Wahlen im nahen Osten die Arschlöcher für Deutschland noch mal eben schnell verbieten?
Abgesehen davon, dass dieses dümmlich-alberne, linksliberal mora­lisierende Ver­botsgeseier ob seiner dreisten Durchsichtigkeit kaum noch zu top­pen ist, werden bei der AfD im Minutentakt die Sektkor­ken knallen, allein aus lauter Dankbarkeit für so viel ge­schenkter Wahlkampfhilfe. Bei den Konservativen strömen die „Meinungen“ allerdings tendentiell auseinander. Wobei Merz mit seinem untrügli­chen Gespür für rasen­den Populismus klar gegen ein Verbot ist. Das würde ihn ja noch unbeliebter machen, als er eh schon ist.
Nur, was mich persönlich schier irre macht, ist der Fakt, dass ich in diesem einen Fall tatsächlich mit der Bundeskanzlerkandidaten­pfei­fe Merz übereinstimme. Da frag ich mich doch: Was hab ich denn da schon wieder bloß falsch gemacht?

P.s.:
Auch wenn nichts bleibt, wie es ist, und immer noch alles fließt bzw. den Bach runtergeht, der Dreck im Ganges wie im Rhein, für die Demokratie gilt nach wie vor als oberste Maxime das revolutio­näre Grundgesetz
„Es ist verboten zu verbieten“.
Und als erste Sub-Maxime
„Seid realistisch! Verlangt das Unmögliche!“
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