Wir schreiben das Jahr usw.usf.
Nee, nee, was folgt, ist keine dubiose Science-fiction-Serie mit Publikumslieblingen, die ‚Pille‘ heißen, von Geburt an spitze Öhrchen haben und sich bei Gelegenheit irgendwohin beamen können.
Nein, wir sind im Internet unterwegs, auf Kanal ‚YouTube‘, und da, in den unendlichen Weiten von eben diesem ‚YouTube‘ zufällig gestoßen auf „jung und naiv“, eine mit Absicht etwas old fashion daher kommende politische Interviewsendung:
jeweils 1 Moderator (von vieren, die sich abwechseln) plus 1 Gast, ungekürzt, ohne irgendwelchen Schnickschnack, ohne Werbung und druntergelegte Kaufhauskackmusik, Gelächter und sonstigen Nervtöterscheiß.
Die Folge, auf die ich zufällig stieß, war die Nr. 635, vor 9 Monaten reingesetzt, und wurde moderiert vom Journalisten und Mitbegründer Tilo Jung, Jahrgang ’ 85. Der Gast hörte auf den Namen Harald Welzer, studierter Sozio...Sozio...Sozialwissenschaftler, Jahrgang ’58 und Thema des Gesprächs ging um die Medien, den Journalismus & den Ukraine-Krieg und das Buch „Die vierte Gewalt- Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“, das Welzer mit Richard D. Precht zusammen geschrieben hatte. Man muss nicht mit allem, was in der Sendung verhackstückt wurde, einverstanden sein, man könnte auch aus gutem Grunde um einiges radikaler argumentieren als der liebe linksliberale Welzer.
Vor allem aber darf man heilfroh darüber sein, dass man schon seit langem nicht mehr angewiesen ist auf die aufgeblasenen, auf Krawall gestriegelten und jeder Aufklärung hohnsprechenden Lalllaberrunden aller öffentlich-rechtlichen Abfallkanäle. Auf die vor Eitelkeit platzenden „Polittalkladys“ IllnerWillMiosgaMaischbergerHalaliundKonsorten kann ich also gut verzichten. Zumal der allgemein übliche und nicht als Verunglimpfung gedachte Ausdruck „Polittalklady“ bereits das Gegenteil dessen offenbart, was er annonziert. Und auf deren unerträgliche immergleichen Gästerunden ist da schon grundsätzlich geschissen.
Kennze eine, kennze alle.