Das Tagebuch

22.3.24
Es ist vollbracht!
Rauche, staune, gute Laune!??!
Einerseits bzw. andrerseits …
Zunächst mal einerseits:
Einerseits muss man ja fast dankbar sein, dass durch die Initiative einiger Politiker die lächerliche Illegalität von Marihuana und damit die flächendeckende Kriminalisierung und Verknastung harmloser Kiffer endlich, endlich ein Ende gefunden zu haben scheint. Wenn es künftig auch noch machbar sein wird, Herr Nachbar, sich so, wie man sich an der Tanke noch schnell n Sixpack Allohohl abhohlen kann, in nem headshop mit dem Nötigsten versorgen darf, bitteschön, was will man mehr. Will heißen: Wenn diese Gesellschaft es irgendwann gesellschafft, mit ner solchen Droge zu leben, was ich wohl hoffe, aber irgendwie nicht glauben kann, dann ist ein hochstapelnder Be­griff wie Fortschritt gar nicht mal so unangebracht. Danke, vielen Dank, Massa Lauterbach.
Alles andere, also 20 Gramm hiervon, 50 Gramm davon, 3 lebende Pflanzen in der Bude, tagsüber 100 Meter vom Schulhof weg und abends das schwer fröhliche Vereinshalali in den Schrebergärten, das alles könnt ihr euch in eurer Reichstagskantine inne Pfeife mumpfeln oder eurer Omma erzählen, das ist alles purer Mumpitz, Firlefanz und extremistisch dummes Zeugs. Ihr kriegt ja nicht mal euer eigenes Alkoholproblem in den Griff („Der Griff zur Flasche“- siehe Wortmeldungen der Herren Kubicki und Josef Fischer).
Was aber mit Sicherheit – ich komme zum Schluss – noch wichtiger und vernünftiger wäre als die seit Ewigkeiten überfällige Legalisie­rung, wäre die tagtägliche, unaufhörliche individuelle Hardcore-Bombardierung all derjenigen Spießbürger, die sich in den letzten Monaten durch ganz besonders dummdreiste und an Dämlichkeit nicht zu überbietende Wortmeldungen hervorgetan haben, eine Bombardierung mit bewusstseinserweiternden Aufklärungschriften wie „Der Piepmatz, dein unbekanntes Wesen“ oder Gedichtbänden mit Titeln wie „Haste Haschisch in der Blutbahn“ oder halt Folksongs à la „Nimm einen Joint, mein Freund“ etcetcetc.
Doch selbst von dem Erfolg solcher Operationen bin ich auch nur dann überzeugt, wenn ich unzurechnungsfähig zugedröhnt und vollgeballert auf meinem Flockati liege.
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