Das Tagebuch

3.10.24
Das hat Münster aber nicht verdient
In Münster – es war einmal - verkündete 1534 eine aus dem Hol­ländischem, den Niederlanden vertriebene Wiedertäufergruppe ihre neue Lehre. Die drei wüsten Prediger wollten den Weg zu einer Heilsgewissheit, (was immer das auch sein sollte,) und zur radikalen Nachfolge Christi weisen. Doch dabei raus kam ein theokratisches Terror-Regime, das sich nicht gewaschen hatte. Nach 2 Jahren aus­giebigstem Experimentieren mit nietennagelneuen Foltermethoden aus dem Phantasialand neureligiöser Intelligenz wurden sie eines Nachts von ihren malträtierten Opfern überwältigt und in Käfige ge­steckt. Dann hängte man die Käfige inklusive Wiedertäufer in luftiger Höhe zwi­schen die Türme der Münsteraner Lambertikirche und gab den drei Halbtoten den Rest mit den bewährten Mitteln aus dem Fundus alt­religiöser Intelligenz. Mit glühenden Eisenzangen zu Tode gezwickt und gezwackt ließ man sie solange da droben hängen und verfaulen, bis den Münsteranern der Gestank einfach zu viel wurde. Na ja, und es sah ja auch nicht besonders - wenn man ehrlich war - appetitlich aus. Die Party war vorbei und hatte sogar Spaß gemacht. Aber alles auf Erden hat nun mal ein Ende, und so kehrte der Alltag wieder zurück und es wurde friedlich, beschaulich und still rund um die herrliche Lambertikapelle.
***
Tja, so war das damals.
Nicht immer, aber … aber dieses Münster, so muss man gestehen,
hat was … immer irgendwas, womit es sich selbst und alle andern außer­halb der Stadtmauern in den Wahnsinn treiben kann ... sei es mit einer enorm witzigen Krimiserie ...
(Fortsetzung folgt)
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