Das Tagebuch

26.12.24
2. Feiertag
Magdeburg ist mittlerweile zum regelrechten Wallfahrtsort für - nicht nur aber immer mehr – Rechtsradikale und solche, die’s noch wer­den wollen, geworden.
Zwei Beispiele: Die AfD ruft zur Demo nach Magdeburg auf, tausen­de Besorgte kommen und Alice Weidel brüllt ins Mikrophon:
„Wir fordern echte Aufklärung!“
Ausgerechnet die! Aber wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen Aufklärung und echter Aufklärung?
Das sachsen-anhaltinische, lokale Käseblatt „Volksstimme“ (Allein schon der Name!) schreibt:
„Tausende sind am Montagabend in Magdeburg dem Aufruf der AfD zu einer Kundgebung gefolgt. Die Redner forderten auf dem Dom­platz die vollständige Aufklärung des Anschlags von Magdeburg und einen Politikwechsel in Deutschland.“
Ja, n Politikwechsel. Ähm, wat is denn jetzt n Politikdingsda? Und was war noch mal der Unterschied zwischen echter und voll­ständiger Aufklärung?
Das war jetzt typisch-l­atenter Rechtsradikalimus à la Pegida in Reinkultur mit Schaum vorm Mund.
Aber was ist das jetzt? Was ist denn davon hier zu halten? Dieselbe „Volksstimme“ berichtet:
„Zwei Tätowierer aus Magdeburg haben nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt das Tattoo-Motiv „Pray for Magde­burg“ entworfen." Pray for what???!" Es wird kostenlos gestochen. Wie es aussieht und wie Magdeburger an Termine kommen..." Und Eltern haften nicht für ihre Kinder.
"Draußen steht die Kundschaft Schlange, drinnen surrt die Tattoo-Nadel. Statt Blumenmotiven oder Schriftzügen lassen sich Magde­burger ein Gedenken und Zeichen für Zusammenhalt unter die Haut stechen.“ Und falls man mal seine Meinung ändern will ... egal, Anna und Otto, kann man von vorne wie von hinten.
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