Bei manchen Sprüchen, auch nur bei manchen Wörtern, Worten und Begriffen zuckt man unwillkürlich mit den Schultern zusammen und möchte am liebsten losschreien „Oh, nein! Das gibt’s doch gar nicht!“
Dann stellt sich raus: Das gab’s auch gar nicht. Das war wie alles andere in dem Zusammenhang auch so was wie eine alternative Faktenfabel. In deutscher Sprache fingen solche Erzählungen meist mit „Es war einmal“ an. Später nannte man das ‚Märchen‘ bzw. „fake news“. Eine Zeitlang war "Lügenpresse" auch sehr gefragt.
Unterm Strich und auf einen Nenner gebracht hieß das dann:
Unterm Tannenbaum is fast alles erstunken und erlogen, aber nicht schlecht gemacht.
Doch wofür der ganze Aufwand?
Um das Jahr 0 nach unserer Zeitrechnung hatten die Juden in Jerusalem und Umgebung zum wiederholten Male von den Römern die Nase gestrichen voll. Man wollte seinen eigenen Kram machen. Und im Erzählen waren sie schon immer Gottes erste Garde gewesen. Aber erst 50 bis 100 Jahre nach der angeblichen Hinrichtung eines angeblich außergewöhnlichen, zauberhaften Wanderpredigers und seiner fulminanten Wiederauferstehung kamen vier, fünf Großhumoristen mit katastrophalen Gedächtsnislücken, die sich zudem nicht mal kannten, auf die Idee, über ihren charismatischen Herrn und Meister eine sog. Biographie zu erfinden. Dass sich die Schwerpunkte bei solchen Vorhaben hin und wieder ganz schön verschieben, kennt man auch heute noch. So wurde aus dem anfänglich harmlosen jüdischen Reformhaushippie nach mehreren Häutungen 400 Jahre später ein antisemitischer Vorzeige-Start-Upper, der sich am besten von allen, die im Angebot waren, als stets loyaler Staatsklon & Steinmeier verkaufen ließ.
2000 Jahre lebendiges Christentum und das zumeist an vorderster Front, verursacht durch einen harm- & mittellosen jüdischen Reformhaushippie – also, ich finde, da kann man durchaus an einem Tag wie diesem, dem „Tag der unschuldigen Kinder“, an dem erfahrungsgemäß auch sonst nix groß passiert, ruhig mal dran erinnern.