Das Tagebuch

24.1.25
Unser kleiner Trumpi
Das war ja vorherzusehen, dass ich nicht - nur wegen einer temporär miesen Laune - die Hände in den Schoß lege, zumal uns Merz einen solch herrlichen Superscherz frei Haus liefert.
Was war geschehen? Ein psychisch kranker Flüchtling aus Afghanis­tan hatte vor zwei Tagen in einem Park in Aschaffenburg mit einem Küchenmes­ser eine Kindergartengruppe angegriffen und dabei ein zwei Jahre altes Kind und einen Passanten getötet. Die Bevölkerung war und ist verständlicherweise geschockt.
Bemerkenswert ist jedoch, wer nicht geschockt war. Zum Beispiel Ministerpräsident Markus Söder. Der verlautbarte noch am selben Tage, es werde unter einer unionsgeführten Bundesregierung fak­tisch einen „Aufnahmestopp und eine Grenzschließung für illegale Migration geben. Die migrationspolitische Leitlinie werde null Tole­ranz, null Kompromiss sein.“
Sein pfiffiger Politkumpan und Kanzlerkandidat Merz entäußerte sich zum Beispiel so:
„Ich werde gleich an meinem ersten Tag als Bundeskanzler das Bun­desinnenministerium anweisen, alle deutschen Grenzen dauerhaft zu kontrollieren und alle Versuche einer illegalen Einreise zurück zu weisen. Auch Asylbewerber mit Schutzanspruch werden dann an der Grenze abgewiesen. Kompromisse sind zu diesen Themen nicht mehr möglich.“
Und das alles hatte mit den traurigen Ereignissen von Aschaffenburg natürlich nicht die Bohne zu tun, sondern einzig und allein mit dem kranken Hirn unserer Christdemokraten. Deswegen hätte mich auch nicht verwundert, wenn der barmherzige Germane Merz zusätzlich noch verkündet hätte, er wolle bereits am ersten Tag im Kanzleramt europaweit sämtliche Küchen­messer verbieten.
Die andern, AfD, BSW und Äfffeddddpeeh tönten erwartungsgemäß ebenso. Nur die Grünen und die SPD hielten sich noch etwas zurück. Und unter vorgehaltner Hand fragten sich einige wenige konsterniert: „Wo ist denn da noch der Unterschied zu Trump?“

P.s.:
Ich hab mich das selber übrigens nicht gefragt.
Nur, was nützt das noch?
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