Das Tagebuch

19.2.25
Wie geht’s uns denn so?
Bei einer Online-Umfrage unter mehr als 80000 Lesern zu der Frage nach ihrer Zufriedenheit mit der Demokratie gaben an, wie der ‚Köl­ner Stadtanzeiger‘ unter der Überschrift „Unzufrieden mit der Demo­kratie“ lang und breit berichtet, „25 Prozent ‚überhaupt nicht zufrie­den‘ und weitere 29 Prozent ‚weniger zufrieden‘ zu sein. Knapp 40 Prozent zeigten sich ‚ziemlich zufrieden‘ und nur 6 Prozent ‚sehr zufrieden‘.“
Für sich gesehen mögen die Zahlen ja stimmen, nur kann man sich diese komplette Zahlenhuberei auch schenken, an den Hut stecken oder wegen des nutz­losen Erkenntnisgewinns in die Restmülltonne kloppen. Denn so­lange man bei der Frage nach der Demokratie nicht die möglichen Alternativen aufzeigt wie z.B. Aristokratie, Bürokratie, Gerontokratie oder Neopatri­monialismus (Is dat denn?), Matriachat, Patriachat oder Kleptokratie, Monarchie, Pornokratie (Ah, kenn ich), Diktatur und Pöbelherrschaft, Volksdemokratie und Tyrannei, Auto­kratie, Oligarchie, Anarchie und Theokratie (Kenn ich auch!) oder eben Phantasialand *), kann man nur feststellen, welche Laus dem jeweiligen Fragebogen­ausfüller gerade am längsten, am meis­ten, am häufigsten oder sonst wie über die Leber laufen tut. Alles andre ist auch hierbei für de Katz.
Man darf sich aber fra­gen, was dieser unglaublich un­seriöse Um­frage-Stuss, lang und breit­gewalzt über eine Dreiviertel Seite, im ‚Kölner Stadtanzeiger‘ zu suchen hat.
Und ich hätte, wenn Sie so wollen, schon eine provisorische Antwort parat. Es ist das bewusste oder auch unbewusste Bedürfnis der Re­daktion, nach einer weiteren „Machtergreifung“ der ‚Arschlö­cher für Deutschland’ diesmal nicht zu spät gekommen zu sein und damit ei­nen gut dokumentierten Nachweis in der Hinterhand halten zu kön­nen, sich schon im Vorfeld in der protofaschistischen, neuen Denke der neuen Zeit, die überall aktuell gewaltig auf dem Vormarsch ist, eingerichtet zu haben. Mit deutschem Gruß.

P.s.:
Es sieht finster aus. Wir werden wohl, um für den nächsten Welt­bürgerkrieg gewappnet zu sein, um Selbstverteidigungskurse nicht drumrum kommen. Gottseidank bin ich schon zu alt dafür.

*)
Puuuuh! Das war jetzt aber ne echte Fleißarbeit. Mannmannmann!
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