Das Tagebuch

21.7.25
Himmel oder Hölle
Der Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz (Was es alles gibt!) hat bei Papst Leo XIV. Klage gegen Kardinal Maria Woelki erhoben. Und eigentlich bräuchte Meister Woelki sich keine Sorgen zu machen. Denn auch diesmal soll es eine rein kirchenrechtliche bleiben – d.h., weil das Gros der historischen rechtlichen Konflikte zwischen Kirche und Staat letztendlich - zumindest in diesem Land hier - immer zu Gunsten der Kirche ausging. So ist der deutsche Staat weltweit der einzige, der sich die christliche Gesellschafts­theorie – so es sie denn gäbe – auch zur eigenen Staatsraison erko­ren hat. Eine Gesellschaftstheorie, die man in einem Satz und mit 'nem kurzen Appendix hinten dran folgendermaßen zusammenfas­sen kann:
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“. Schluss Punkt aus. Ende der Debatte. Und der Appendix dazu lautet: … „Dabei hat der Staat dann auch im Umkehrschluss in Angelegenheiten der heiligen katholischen Kapelle nichts zu suchen.“
Da der Betroffenenbeirat seine Anklage aber mit den Erkenntnissen der Kölner Staatsanwaltschaft kombiniert hat, deren bombensichere Stringenz selbst jedem normalen Otto Normalirren ins Auge springen muss, verspricht die ganze Chose eventuell doch noch mal richtig spannend zu werden.
Aber was heißt heute schon noch „bombensicher“?
Außerdem: was soll’s!
Selbst wenn er zu irgendwas verurteilt werden würde, würde das kein Feiertag werden. Für führende Kräfte wie Woelki gibt es immer einen exit. Gut, im Himmel bräuchte er erst gar nich anzuklopfen. Ich glaub, das wär sogar dem LiebenGott zu blöd. Oderzuviel. Aber in der Hölle zum Bei­spiel, da sucht man
ständig passendes engagiertes Personal.
Es gibt viel zu tun.
Lassen wir es sein.
Ich fühl mich wohl in Lenor
Jede Revolution beginnt auf der Straße
Und der Zwerg reinigt die Kittel.
Glückauf, Maria!
In Dreiteufelsnamen
Amen.
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