Jahrelang war Susanne Daubner die einzige Nachrichtensprecherin, die ich wegen ihrer zurückhaltenden, bescheidenen Art noch halbwegs ertragen konnte. Diese Zeiten sind jetzt auch vorbei.
Seit „… fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke!“ der hirnlose Genderismus anscheinend widerstandslos der Bevölkerung in Fleisch und Blut übergegangen ist, werden nun ebenso im herrschenden Nachrichtenwesen die Adressaten qua Ferndiagnose zu Sprachidioten erklärt.
Dazu gehört zum Beispiel die rückstandsfreie Beseitigung spätbürgerlicher Höflichkeitsformeln bei der abendlichen Begrüßung der Zuschauer. Aus dem erstaunlich gutgelaunten „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ wird so das geschlechts- und lustlose „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ Wahrscheinlich hatten die dafür Verantwortlichen dabei die vielen, vielen „queeren Menschen“ im Sinn, die in den Nachrichten nie vorkamen und deshalb die Sendungen auch immer strikt boykottiert haben.
Eine weitere äußerst unangenehme Änderung, die angeblich zu einer stärkeren Zuschauerbindung führen soll, ist eine Verhaltensweise, die ich früher in meiner Naivität nur als eine individuelle Marotte (besonders bei Frauen) angesehen habe. Die Macke, die ich meine, ist diese permanente Kommentierung des Textes mit einer mehr oder weniger unpassenden Gesichtsverzerrung. Die gute, von keinerlei Schauspielambition geplagte Frau Daubner hat sich in puncto Visagerei & aufdringliche Mimik für einfaches Stirnerunzeln und bevorzugt linkes-Auge-zukneifen entschieden, um das, was sie da gerade von sich gibt, visuell zu unterstreichen, was weder Sie, werte Frau Daubner, wenn ich das so sagen darf, noch Ihren Text nicht gerade überzeugender macht.
Und obendrein soll die Arme dabei auch noch Interviews führen.
Das alles tendiert mir manchmal schon zu sehr ins Komische Fach, Frau Daubner. Die Tagesschau ist doch keine Witze-Sendung. Oder wollen sie zum ZDF wechseln, zu Welke und seiner ‚tagesshow‘? Wenn ja, dann nehmen se doch bitte den Jens Riewa gleich mit. Und die andern auch. Danke.