Das Tagebuch

1.10.25
Rauche, staune, gute Laune
Das schräge Bild, das der Politiker immer (immer!) abgibt, liegt naturgemäß an seiner notgedrungen schiefen Doppel -Existenz: Einerseits er selbst zu sein und andererseits den fleißigen Zuarbeiter sprich Staatssekretär immer verleugnen zu müssen. Mit andern Worten: Ein Politiker muss von Nichts ’ne Ahnung haben, er muss nur auswendig lernen, was sein staatl. geprüfter Sekretär für ihn rausgetüfftelt hat. Und das dann halbwegs glaubwürdig dem Volke darbringen. Und sich dabei, nicht übertrieben aber freundlich, als den einzigen Fachmann weit und breit gerade auf diesem Gebiet zu gerieren. Deswegen wirken sie auch meistens wie supaschlechte Schauspieler.
Is natürlich alles auch irgendwie Geschmackssache. Bei manchen Themen wird's dabei aber immer öftergradezu kriminell grotesk, dass ich mich hier einzuschalten gezwungen sehe. Ich habe zum Beispiel noch keinen maßgeblichen Politiker übers Kiffen und die üblichen Substanzen reden hören, wo man nicht davon ausgehen musste, dass auch der Herr Staatssekretär weder von Tuten noch von Blasen noch von Überdosen oder Inhalieren jemals mit eins, zwei Minimal­kenntnissen in Berührung gekommen sein muss. Ein weites Feld, und nichts als Stuss.
Und man muss da hinter ja nun auch nicht immer Böses vermuten. Meistens reicht auch eine abgeschlossene Lehre in vollautonomer Selbst­verblödung. Als Begleitmittel empfehlen wir täglich eine Familien­packung 'Kitschimea pro' oder wie das Zeugs heißt. Dann sind auch Ihre Blähungen im Hirn plötzlich wie weg.
(Man kann's auch mit dem Zauberspruch aus dem segensreichen 'Buch der Zaubersprüche' versuchen:
"Kirchen von draußen, Berge von unten und Kneipen von innen")
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