Das Tagebuch

8.12.25
Noch nen Nachschlag gefällig?
Als 1948 der Horror-Roman „1984“ von George Orwell raus kam,
da meinten die meisten wohl:
„Okay, gut geschrieben, aber auch ein bisschen übertrieben.“
Wenn man heute Trump und Putin reden hört und die entsprech­'enden Gestalten in Europa, und noch mal „1984“ Revue passieren lässt, dann denkt man: Was für ein postpubertäres Kindergarten­geschreibsel!
„Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!“ -
Alles längst überholter, antiquierter Sciencefiction-Käse. Seit aber aus unleugbaren Tatsachen sog. alternative Fakten gezau­bert werden können, haben Gespräche zwischen Leuten, die sich wenigstens noch akkustisch verstän­digen können, schon Selten­heitswert bekommen.
Wenn früher … jaja, wenn früher … ja, wenn früher in harten Dis­kussionen bei antagonistischen Positionen heftigste Wortgefechte entbrannten, konnte man sich zumindest darauf verlassen, dass für beide Seiten die Begriffe, die sie benutzten, auch dieselbe Bedeu­tung galten.
Wenn man heute mit staatlich geprüften Verschwörungserfindern
und Esoterikern, mit militanten Mondfanatikern, Religiösen, Neo-Nationalisten und Natur-Aposteln, mit überzeugten Vollidioten und Vertretern des üblichen und sonstigen Gesocks ins „Gespräch“ kommen will oder muss, sollte man sich vorher noch mal „1984“ vornehmen und dann den Gesprächstermin lieber einfach sausen lassen.
Sie werden zwar mit der Zeit relativ einsam werden und mit Sicherheit viele Ihrer Freunde verlieren. Aber...
wer braucht schon solche Freunde?
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