Und das ist auch gut so. Denn pi x Daumen 60 Jahre nach der Erstlektüre lernt man als Erwachsener aus diesen ehemaligen Jugendbüchern, wie hartnäckig und ‚heillos‘ der Zwang für so einen wie Karl May gewesen war, seine Homosexualität literarisch zu verbrähmen. 1894. Zumindest die Betroffenen werden das beim Lesen wohl immer gespürt haben.
Was die begeisterte Leserschaft aber scheint’s nie mitgekriegt hat,
ist die Verteidigung eines visionären, utopischen Christentums, das ausdrücklich mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun hatte, und in dem nebenbei der übliche Antisemitismus keinen Platz hatte.
Ebenso der kämpferische, radikal-unbeirrbare Antirassismus, der sich durch beide Bücher durchzieht und nicht nur auf das Verhältnis zu den Indianern bezog. *)
Da nützt es auch nichts zu wissen, dass Adolf Hitler ein glühender Verehrer von Karl May gewesen sein soll.
Da machste nix;
da kannste nur
gucken zu.
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Natürlich war Karl May alias Old Shatterhand alias Kara Ben Nemsi ein Kind seiner rassistischen Zeit, die mit ihren Auswüchsen bis heute noch blüht und gedeiht. Aber kaum sprach irgendein Weißer von „Niggern“, holte May seinen ‚Henrystutzen‘ raus und verlangte mit der Waffe im Anschlag auf der Stelle eine Sprachänderung. Selbst die sympathischen Apatschen, denen bekanntermaßen verboten war zu klatschen, staunten über diesen alten weißen Mann regelmäßig Bauklötze.
"Wenn ich mich nicht irre, hihihi"