Das Tagebuch

24.12.25
Oh, du fröhliche ...
Oh du selige
23.12.25
Warte nicht auf bessre Zeiten.
Wir warten auf's Christkind.
22.12.25
Jenseits von Eden
„Heiß, heiß, kochend heiß,
heiß, heiß, hundert Grad,
heiß, heiß, glühend heiß,
heiß, heiß, blühend weiß.
Jenseits von Eden.
Euphrat und Tigris
Allah wollte es - so
Sechshundertsechsundsechzig
schütze uns vor Gestern
Eins neun dreiunddreißig
In 3D und Farbe
Dann ist Sendepause.
Das war der Wilde Westen.
Hält Gott die Zehn Gebote?
Ich will nicht,
daß du in schwarz gehst
weil ich tot bin.

Wo warst du im Krieg?
Weißt du, was ich meine?
Du warst auf der Suche,
ich war auf der Flucht.
Hörst du die Räder rollen?
Durchsichtig und klar
Irgendwann in der Nacht
In Musik gebadet
Jede Blume hat ihren Schatten
Zweitausend Lieder
Zweitausend Tode
Mamamama, warum hast du mich gebor'n
oder hat mich der Esel im Galopp verloren?

Ach ich spring ins Leere.
Halleluja Schwestern
Ich hab den Text vergessen,
ich bin mein Fragezeichen.
Doch ich komm morgen wieder,
gib mir deinen Segen.
Liebe, was ist das?
Das ist das Leben in der Stadt,
was soll daran schlecht sein?
Liebe kommt von unten.
Liebe hat schwache Worte.
Ach ich bin so müde.
Ich geh hier nicht weg,
geh zurück ins Meer,
such mir meinen Engel.
Wer ist hinterm Spiegel?“

(Rio Reiser / Ton Steine Scherben)
21.12.25
Da kommt doch Freude auf!
Es ist zwar nichts von Bedeutung, doch wenn es eine gute Nachricht geschafft hat, in die diversen Kanäle des Infotainments zu gelangen, dann sollte sie da auch landen. Zum Beispiel in ‚Welt.de‘ oder in den ARD-Tagesthemen‘:
„Kanzler und CDU-Chef Friedrich Merz hat ", "laut Welt.de" gelassen auf die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Vorsitzen­den der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung reagiert. „Wir leben in einer Demokratie und nicht in einer Diktatur“, sagte Merz in einem Inter­view der ARD-‘Tagesthemen’.“
Wenn Licht, egal ob Scheinwerferlicht oder ein Sonnenstrahl oder so­gar eine lupenreine, extrem künstliche Erscheinung wie Intelligentia den Merz erhellt, wirft er, verschwommen zwar, doch klar erkennbar einen Schatten in Form einer Raute. Er wird die Merkel hahaha einfach nicht mehr los. Okay, die muss er ja jetzt aber auch nicht mehr jeden Tag sehen.
Aber ab heute die KKKramp-Karrenbauer! Was muss der Merz die Merkel hassen?! Und die KKKramp-Karrenbauer! Und was muss das für ein Leben sein, immer auf Hab-Acht zu sein, ob gleich das saar­ländische Funkenmariechen umme Ecke gehoppst kommt: Flucht­phantasien, Alpträume Tag und Nacht, Mobbing, Hallus, Scheisse­stürme, Goodbye Deutschland? Hilfe, ich bin der Kanzler, holt mich hier raus! Einsamkeit, Allohol, Depressionen, anonyme Apo­theker, Angst und Hass im Dschungelcamp - und alles nur die pure Para­noia? Es gibt auch Paranoiker, die tatsächlich verfolgt werden ... Kerl ...
(Das war jetzt mal 'ne Nummer nach unserm emphatischen Motto „Ganz nah bei de Leut!“ Wie fanden Se die? Schön is anders, ne?)
20.12.25
„Internationaler Tag der menschlichen Solidarität“
Von der UNO eingeführt.
Es wär' übrigens ganz schön, werte UNO, wenn der nicht nur für die Palästinenser gelten würde ...
19.12.25
Rauche, staune, gute Laune
Der gefährliche Einstiegssong
Wenn ich ein wenig fröhlicher wär´...
Wenn ich ein wenig fröhlicher wär´
Und hätte Mut ein wenig mehr
Auf einer Wiese würd´ ich liegen
Und Seifenblasen in den Himmel schieben
Da da dadam...

Ich würd´ auf alle Schulden scheißen.
Wechselschecks und ähnliches zerreißen und
Einen Teufel mich darum scheren
Was die verfluchten Folgen wären
Da da dam...

Ich würd´ alles was ich hab verkaufen
Dann fressen, kiffen, ficken, saufen.
Den Bürger der da motzt erschlagen
Und den Sprung ins ewige Feuer wagen
Da da da damdararadammm dada...
(Witthüser und Westrupp)
18.12.25
‚Kölner Stadtanzeiger‘, 1. Seite oben Mitte
„Sechs Buchtipps für alle, die noch Weihnachtsgeschenke suchen“
Überschrift:
„WAS KÖLNER PROMIS LESEN ...“
… interessiert mich einen Scheissdreck.
17.12.25
Uff, uff, uff!
Nach nochmaliger Lektüre
von Karl Mays „Old Surehand I und II“
Die nervtötenden, immergleichen, ausufernden Landschaftsbe­schreibungen, die man aber nach einiger Zeit mit etwas Leseroutine, ohne groß was zu verpassen, getrost überschlagen kann, und die groteske, absolut grenzenlose, phantastische Selbstvergottung des Autors lassen einen zwar schier verzweifeln und das unstillbare Bedürfnis wachsen, das Buch endgültig aus’m Fenster zu feuern, und trotzdem – aus welchem Grunde auch immer – bleibt man gebannt dran und kloppt es nicht in die Tonne, auch wenn im Regal kein Platz mehr ist für bessere Bücher.
Und das ist auch gut so. Denn pi x Daumen 60 Jahre nach der Erst­lektüre lernt man als Erwachsener aus diesen ehemaligen Jugendbü­chern, wie hartnäckig und ‚heillos‘ der Zwang für so einen wie Karl May gewesen war, seine Homosexualität literarisch zu verbrähmen. 1894. Zumindest die Betroffenen werden das beim Lesen wohl immer gespürt haben.
Was die begeisterte Leserschaft aber scheint’s nie mitgekriegt hat,
ist die Verteidigung eines visionären, utopischen Christentums, das ausdrücklich mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun hatte, und in dem nebenbei der übliche Antisemitismus keinen Platz hatte.
Ebenso der kämpferische, radikal-unbeirrbare Antirassismus, der sich durch beide Bücher durchzieht und nicht nur auf das Verhältnis zu den Indianern bezog. *) Dass ein durch und durch antirassisti­scher Karl May dann zum meistverkauften und meistgelesenen Bestseller­autoren wurde, wundert einen dann doch, zumal man diese wesentlichen Passagen, ohne den roten Faden zu verlieren, nicht überlesen kann - wie diese elenden Landschaftsbeschreibungen.
Da nützt es auch nichts zu wissen, dass Adolf Hitler ein glühender Verehrer von Karl May gewesen sein soll.
Da machste nix;
da kannste nur
gucken zu.
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*)
Natürlich war Karl May alias Old Shatterhand alias Kara Ben Nemsi ein Kind seiner rassistischen Zeit, die mit ihren Auswüchsen bis heute noch blüht und gedeiht. Aber kaum sprach irgendein Weißer von „Niggern“, holte May seinen ‚Henrystutzen‘ raus und verlangte mit der Waffe im Anschlag auf der Stelle eine Sprachänderung. Selbst die sympathischen Apatschen, denen bekanntermaßen ver­boten war zu klatschen, staunten über diesen alten weißen Mann regelmäßig Bauklötze.
"Wenn ich mich nicht irre, hihihi"
16.12.25
Beim sinn- und hilflosen Schauen der ‚tagesschau‘
Neulich fragte mich jemand, was ich gedächte zu tun, wenn sich hier rein gar nichts ändern würde. Ich drehte mich um, um zu wissen, wer das von mir wissen wollte, und antwortete, ich hätte das dumpfe Gefühl, „dass ich meinen nächsten Irrtum vorbereite.“ (B. Brecht)