Das Tagebuch

16.9.23
Und nun zu den andern Experten der Barbarei
Seit einigen Monaten hat die Tagesschau-Redaktion einen neuen ganzganz süßen Nachrichtensprecher, den Constantin Schreiber. Der kann einem die ungeheuerlichsten Dinge ins Wohnzimmer palavern, und man wird ihm einfach nicht gram ob der lückenlosen Dauerbe­ballerung mit Scheisse am Stil. Selbst die lächerlichsten Nachrich­ten von den islamischen Islamisten und den islamistischen Islamen kommen bei Konstantin Schreiber so objektiv-neutral und windel­weich rüber, dass Allah höchstpersönlich, würde es ihn geben, es nicht fassen könnte, wie man so dermaßen objektiv-neutral und zahm über seine komischen Gläubigen berichten kann.
Neben einigen Büchern, die der Constantin Schreiber übern Islam verfasst hat, und vielen Beiträgen im Fernsehen, hat er auch die heute übliche Menge an Beleidigungen & Belästigungen, Drohun­gen und persönlichen Attacken einstecken müssen und diesertage für seinen letzten Bericht über die irdische Dschehenna bei einer Lesung an der Uni Jena von linken Islamistenfreunden eine Torte ins Gesicht bekommen. Diese Art der sog. „antirassistischen Cancel-Culture“ ist mittlerweile usus und Standard geworden. Und hat auch den gewünschten Erfolg:
„Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entfern­testen zu tun hat, nicht mehr äußern“, sagte der sensi­ble Journalist und Tages­schau-Sprecher in einem Interview mit der ‚Zeit‘. Sein Boykott gelte Talkshow-Anfragen sowie anderen Stellungnahmen. Auch in seinen Büchern wolle der Autor und Journalist das Thema künftig meiden. „Ich mache das nicht mehr.“
Ich weiß gar nicht, was man von all diesen diversen Leuten halten soll. Mohammedaner jedenfalls, die immer nur beleidigt sind, und die, die die beleidigte Leberwurst nur spielen, alle gehen se mir auf den Sack. Linke Islamistenfreunde gehen mir genauso auf den Sack. Nor­male Rassisten und falsche Anti-Rassisten gehen mir auch auf den Sack. Hasenfüße, Schreihälse, Maulkorbverteiler, sie alle gehen mir auf den Sack. Und überhaupt und an erster Stelle geht mir die neue internationale Wörter-Polizei auf den Sack. Gut, ich geh mir auch schon mal selber auf den Sack. Aber das ist mein Bier.
Und grund­sätzlich gilt für alle nur die eine Devise hier:
Es ist verboten zu verbieten.
Und all den Freunden, die es nach so ner Negationsnummer nach etwas Konstruktiverem dürstet, nach was Positivem, ein Leitbild vielleicht, sei gesagt:
„Seien Sie einfach realistisch –
verlangen Sie das Unmögliche!“
15.9.23
So, und jetzt Thüringen
Das passt ja zum heutigen „Internationalen Tag der Demokratie“ *) wie die Faust aufs Auge. Im lieblichen Thüringischen, im dunklen Höckeland, dem deutschen Jwd, ist der Deibel los: Im Erfurter Landtag setzte die CDU eine Initiative zur Senkung der Grunder­werbsteuer auch mit den Stimmen der AfD durch - für die einen war‘s ein „gezielter Tabubruch“, für die andern „Pragmatismus“. Die Lösung wird wohl irgendwo dazwischen liegen und ihre Losung wird lauten: „Die Demokratie frisst ihre Kinder.“
Yes, es ist halt manchmal son vertracktes Ding mit dieser Demokra­tie und ihren bekennenden Feinden. Paris ist zwar Paris und nicht Erfurt und Umgebung, aber auch Voltaire kannte seinen Höcke:
„Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.“
Voltaire hatte jetzt auch nicht unbedingt die Weisheit mit Löffeln gefressen, doch würde er auch heute nach über 200 Jahren fran­zösischer Kochkunst plus WK2, Hiroshima und Holocaust seinen Satz von da­mals mit Sicherheit immer wieder wiederholen. Auch heute dürften dann alle sprechen, was, wann und wie ihnen der Schnabel gewachsen sei und wie und was sie wollten, ja, alle dürften reden, alle, alle mit nur einer einzigen Ausnahme: Höcke.
*)
Im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung von den UN im Jahre 2006 ins Leben gerufen.
14.9.23
Wenn am Sonntag Wahlen wären in Brandenburg …
nach aktuellen Umfragen, dann würde ...
… neiiin! Ich will es gar nicht wissen!
Ach, komm‘, hab dich nich‘ so! Is nur eine Zahl: 32! Da ist aber das Erstaunen groß, was? 32! Ja, so sieht‘s aus. 32 haben die jetzt! Und? Koffer schon gepackt? 32! Lecko mio! Was hammer uns ver­dacht! Mein lieber Herr Gesangsverein. 32…
Andererseits: 32 ist doch noch kein Weltuntergang. Bisher is et nur das Ergebnis einer Umfrage von Infratest-dimap. Und was heißt das schon: AfD - zum 1. Mal mit Abstand stärkste Partei in einem Bun­desland. Ja, was heißt das schon: die Faschisten stärkste Kraft in 'nem Bundesland ...
13.9.23
Aus der Serie
"Erkenntnisse, auf die man gerne verzichtet hätte"
Der Antisemitismus -
Eine Art unendliche Geschichte
Da hatte man gedacht, der Fall Aiwangers sei an Primitivität nicht mehr zu toppen; da muss man erkennen, es war gar kein Fall son­dern ein Aufstieg. Nicht trotz sondern wegen seiner Primitivität kletter­ten daraufhin die Sympathiewerte in die Höhe und mutierten damit die Freien Wähler zur zweitstärksten Partei in Bayern. Zwar stam­men die antisemitischen Zuwächse alle im Wesentlichen aus alten, gläubigen CSU-Traditionsbeständen, aber man will ja die erfolgreiche Koalition weiter fort­führen. Insofern ist der heiße Fall,
der keiner war, auch diesmal wieder scheiß-e-gal.

P.s.:
Hubi, alter Aiwanger, die aufgeblasene Schulranzengeschichte mit all deinen Halb-, Viertel- und Dreiviertelwahrheiten inkl. fetten Ewigkeitslügen, mag aus heiterem Himmel über dich gekommen sein, entpuppte sich dann aber doch wieder als 1A-Karriererampe beispielhaft für alle armen Opfer der „volksfernen Elite“ und als prima Persilschein für die Weiterfahrt als klassisch verfolgte Un­schuld. Insoweit wissen wir also, was aus dir alles noch werden könnte.
Wir hoffen nur, dass die (mal ganz bescheiden ausgedrückt) Guten in diesem Narrativ sich allseits an den 1. Hauptsatz des Malers und Graphikers F. Goya erinnern werden, der da hieß:
„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“
Wenn das Ungheuer nicht schon längst ausgewachsen unter uns weilt. (Eine dieser Nachteulen auf dem Bild von Goya sieht dem Aiwanger übrigens ziemlich ähnlich, wenn ich mich nicht irre.)
12.9.23
Nee nee! Nich‘ genauso! Noch kaputter!
Ach, es ist ja so abgedroschen. So 1000 mal gesagt! Jetzt also zum 1001. Mal: Who the fuck is Alice?! Yeah, who the fuck is Alice Weidel?
Alice ist der Chef der „Arschlöcher für Deutschland“ und im „ARD-Sommer-Interview“ landete Frau Weidel diesen historischen Treffer - und besser geht‘s nu wirklich nich‘. „Auf die Frage“ – wie Christoph Schwen­nicke auf t-online schreibt - , „warum sie nicht genau so wie ihr Parteivizedingsbums Tino Chrupalla(balla) auch am Em­pfang der russi­schen Botschaft am Tag der deutschen Kapitula­tion am 9. Mai teil­genommen hat, antwortete sie: Sie habe sich dagegen ent­schieden, ‘die Niederlage des eigenen Landes mit einer ehema­ligen Besatzungsmacht zu befeiern‘.“
'Die Niederlage des eigenen Landes.'
Was ist das Flugblatt in der Schultüte eines 16jährigen Pennälers mit einer schon damals erkennbar toten Hirnmasse inkl. die tage­lange kollektive Schein-Echauffiererei über diese hohle Nuss gegen Frau Alice Weidel?
Grade mal nix.
11.9.23
So, und wie geht‘s weiter?!
So, würd ich sagen:
Nach der erfolgreichen Abschlusserklärung des erfolgreichen G20-Gipfels von Neu-Dehli mit der dummen Geschichte Russland vs. Ukraine – wenn man Scholz Glaubensbekenntnis Glauben schenken will - „mit Erfolg“. Ebenso erfolgreich wird es wohl nach dem G20-Gipfel von Neu-Dehli auch mit dem Klimawandel weitergehen. So weit – was diese zwei Globalprobleme betrifft - so gut.
Was aber das dritte brennende Weltproblem angeht, das Ende der Linken in Deutschland bzw. Sahra Wagenknecht und ihre neue Par­tei, sieht die Lage um ein paar Grade diffiziler aus:
„Viele fühlen sich von keiner Partei mehr vertreten und wählen aus Verzweiflung AfD. Ich fände es gut, wenn diese Menschen wieder eine seriöse Adresse hätten,“ sagt Sahra Wagenknecht.
Na, det wird ja dann ‘ne schöne, ordentliche neue linke Partei wer­den, deren wesentliche Mitglieder ein paar Wochen vorher noch die Faschisten gewählt haben! Aber für genau so dämlich hält diese Frau die Leute, die ihr folgen sollen.
Und genauso dämlich sind die auch. Und genau so dämlich wird‘s auch weitergehen.
30.8.23
Bewegung 30. August
Jetzt aber so was von weg nach Tunix!
29.8.23
Was soll's?
Noch eine voraussichtlich nicht letzte Aiwangereinmischung
Ich weiß nicht, ob es stimmt, wie man überall hörte, dass ganz Deutschland gestern über die Aiwanger-Klamotte disputierte. In der 20Uhr-Tagesschau verlor man jedenfalls kein einziges Wort über ihn.
Gut, es mag nicht ganz Deutschland gewesen sein, das da gestern disputierte. Es war auf jeden Fall die Mehrheit und der Aiwangers­Hubi das Thema Nr. 1.
Und die meisten meinten, es sei wohl eine Jugendsünde gewesen, winkten ab und murmelten was von Schlussstrich. Und eine Jugend­sünde ist ja bekanntlich meistenteils … na ja, was soll man sagen, wie soll man's sagen, halt lang her, verzeih­lich eben, also was soll's.
Egal. Die CDU jedenfalls, generalsekretiert durch Carsten Linne­mann, war der Meinung, „die Inhalte des Flugblatts seien widerlich, abscheulich und menschenverachtend. Nun gelte es, aufzuklären.
Es gebe eine historische Verantwortung, dass wir jüdisches Leben in Deutschland schützen und Judenhass bekämpfen, und überhaupt, Antisemi­tis­mus hätte in Deutschland keinen Platz.“
Hm.
Aber was soll's?
Gehen wir der Reihe nach.
Nicht die Inhalte des Flugblattes waren in diesem Fall widerlichab­scheulichundmenschenverachtend etcusw, sondern die Einstellung desje­nigen, der‘s geschrieben hatte. Oder eben nur in der Schultüte liegen gelassen hatte, also Hubi höchstpersönlich. Und es gelte nun, so sprach d'r Linnemann, aufzuklären, sprich: die Fenster zu öffnen, als hätte irgend jemand einen fah­ren lassen.
In einem Punkt allerdings lag der CDU-Generalsekretär goldrichtig: dass nämlich die Verantwortung, das Leben der Juden in Deutsch­land zu schützen und den Judenhass zu bekämpfen, de facto in der Tat historisch geworden sei, also Vergangenheit.
Was beim kommenden intensiven Aufklärungsrummel aber wohl für immer auf der Strecke bleiben wird, ist die Antwort auf die Frage, wie etwas in diesem Land keinen Platz haben kann, das hier doch offensichtlich zur unausrottbaren mentalen Grundausstattung ge­hört.
Nun, vielleicht ist das Ganze am Ende ja sogar einfach unerklärlich.
Fürs Unerklär­liche aber ist in Bayern, wie alle glauben zu wissen, die Kirche zuständig. Wie am Ende dann auch fürs Beichtgeheimnis.
Also, was soll's?

P.s.:
Ich wünsche mir schönen Urlaub.
Bis denne.
28.8.23
In eigener Sache
Selbst wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge oder die Russen kämen, die Chinesen oder die Wölfe oder alle Plagen des Herrn auf einmal, selbst wenn übermorgen plötzlich fußballfeld­große Kakerlaken die Regierung stürzten, die katholische Kirche daraufhin das machte, was sie immer schon gemacht hat, und meine Frau mit irgendeinem anderen Mann … nee nee, dann nicht, aber wenn sich herausstellte, dass Gott gar nicht Gott hieße sondern Hubert Hottner (E. Henscheid), ja, selbst wenn ich aus heiterem Himmel ganzganz schlimmen Fußpilz bekäme, würde ich nicht wie ein mittelalterlicher Mönch heute noch ein Apfelbäum­chen pflanzen, sondern für 2 Wochen zu unserm schicken Ferien­häuschen nach Holland fahren.
Mit etwas anderen Worten:
Bis 11. September ist hier also Funkstille.