Das Tagebuch

8.8.24
Anmerkungen zu den „Sommerspielen“ -
Aus der Reihe
Was ich noch nie in meinem Leben kapiert habe …
Wie kann man nur so dermaßen blöd sein, um beim gesegneten Rattenrennen ganz vorne mitzumischen, sich von klein auf an von morgens bis abends malträtieren, quälen, piesacken und missbrau­chen zu lassen, um am Ende mit ca. 35 Jahren dann, körperlich & seelisch kaputt wie ein Wrack frühgreisenmäßig irgend’ne wertlose Edelmedaille vollstolz über die 2 Sekunden, die du mal weltberühmt warst, in den Wohnzimmerschrank zu stellen, die dir dann auch noch jeden Tag dankbar sagen kann:
„Wie kann man nur so dermaßen blöd gewesen sein …“
7.8.24
Vom 3. bis zum 6. August:
Wegen fehlerhafter Pillenvergabe abermaliger Flug übers Kuckucks­nest Hilchenbach. Nach der gestrigen Blasenspiegelung in der letzten Nacht an die 20000 mal zur Toilette gepilgert. Und generell galt: Kaum bin ich aufgestanden, um mich 'n bisschen zu bewegen, schießt mir mein Harn auch schon wieder aufs Unangenehmste durch die Röhre.
Dann kommt noch der ganze (normale) Komplikationenscheißdreck dazu, wenn man sich für ein stinknormales Gebiss entschieden hat.
Wissense, manchmal hab ich einfach keine Lust auf gar nix mehr. Aber was will ich klagen. Ich kuck mich dann diue Taggesschau an, dann weiß ich wieder, was wirklich los ist.
2.8.24
Hat Baerbock jetzt endgültig ’ne Schraube locker?
Es heißt, die Gefahr einer unaufhaltsamen Eskalation des Kriegs im Nahen Osten wachse von Tag zu Tag und nur sofortiger Waffenstill­stand könne der erste Schritt in eine friedliche Zukunft sein. Dazu Folgendes:
Ich weiß, ich weiß, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann. Trotzdem: Stellen wir uns mal dümmer als die Polizei und simpel vor, irgendwer aus dem Großen Krisenstab z.B. Hans Dietrich Gensch­man hätte damals im Deutschen Herbst ’77 gesagt - wie jetzt gestern die Aussenfeministin Baerbock:
„Wir rufen alle Akteure zu maximaler Zurückhaltung auf.“ Also die raf, die Regierung, das Volk und das BKA.
Na, die Passagiere in der Lufthansa-Maschine „Landshut“ auf dem Rollfeld von Mogadischu und vorneweg der entführte Arbeitgeber­präsident Hanns-Martin Schleyer in seinem Volksge­fängnis, na, die hätten sich für so edle Vermittlungsversuche aber herzlichst bedankt!
Ja, ja, ich weiß, Äpfel und Birnen und Kartoffeln kann man nich miteinander ...
1.8.24
Auch das war abzusehen
Die ‚Wirtschaftswoche‘ berichtet:
„Die Modefirma ‚Esprit‘ meldet für alle 57 Deutschland-Filialen Konkurs an.“
War doch klar. Deutschland und Esprit – wie soll das denn auch gehen?!
31.7.24
… und so weiter und so fort.
„Nein, dass es immer so weitergeht, das ist die Katastrophe“ (W. Benjamin)
„Wenn ihr mich im November wählt, liebe Christen, dann brauchen Sie in 4 Jahren gar nicht mehr zu wählen.“ Donald Trump. Und alle Welt grübelt sich die Birne weich, was der Großfuton der Gedanken­losigkeit damit wohl wieder gemeint haben wollte. Man muss nicht unbedingt zum xten Male die schröckliche Hitler-Keule bemühen. Wenn er überhaupt einen Begriff davon hat. Kann auch sein, dass er im Falle seiner Wiederwahl in den nächsten 4 Jahren das amerikani­sche Feld so bestellen wird, dass er ganz legal und logisch sich zum Kaiser von China putschen wird. Und warnt vor einem 3. Weltkrieg, falls er die Wahlen verlieren sollte. Dabei ist’s genau wie immer umgekehrt.
Und was die Geschwindigkeit des weltweiten Ressourcenkahlfraß angeht, haben wir auch ungebremst erneut zugelegt.
Mir fehlt jetzt nur noch ein Witz zum Schluss.
28.7.24
Eigentlich … (Zu Fragen der Zeit)
Eigentlich wollte ich während der 3 Wochen Reha-Klinik im beschau­lich-überschaubaren Hilchenbach nebenbei auch noch Abstand bekommen zum „Großstadtgetriiiieebe“ (Udo Jürgens) sowie Politik und anverwandtem Ringelreihen, hab’s aber leider nicht geschafft. Kurz mal in die Tagesschau gezappt, und schon war der gute Vorsatz für die Katz.
Da ich leere Löcher nicht leiden kann, aber keine Lust verspüre, die drei Wochen nachträglich mit horrender Mehrarbeit intensiv & lang & breit doch noch zu beackern, hab ich mir nur eine Type vorgeknöpft, einen vorbildlichen Deutschen, ein Vorbild so zu sagen, ja, um nicht zu sagen: ein echtes deutsches Leitbild, und das pars pro toto, also für die gesamte kulturindustrielle Sippschaft hier im Lande.
Biddeschön:
Den Spitzenplatz für meine Begriffe erzielte die 9 Jahre alte Rede eines großpoli­tischen Vipsw und Schwergewichts, darin ein Spruch von noch größerer Wahr­heit, ein Spruch, den ich schon fast wieder vergessen hatte, ein Satz unseres patri­oti­schen Fliegenschiss-Historikers und Ehrenvorsitzen­den der „Arschlöcher für Deutschland“ Alexander Gauland, den er auf einer Nazi-Kundgebung in Erfurz im Jahr 2015 unter tosendem App­laus von sich gegeben hatte und der nun dieser Tage in der TV-Doku "Angela Merkel - Schicksalsjahre einer Kanz­lerin" wieder aus der Versenkung auftauchte, und zwar, lange Rede, kurzer Sinn, der hier:
„Wir schaffen das, sagt Frau Merkel. Nein, Frau Merkel!! Wir wollen das gar nicht schaffen!“
Damit hatte Thüringens Gauleiter Gauland mit einem Sätzchen ein für alle Mal geklärt, worüber sich die sog. „Systempresse“ im Verein mit den herrschenden Klassen und den unermüdlichen Naziforschern seit Jahren Fransen in ihre Großhirnrinden rätseln, nämlich über die Frage, wie viel Prozent der AfD-Wähler nur böse auf die Regierung und harmlose, verirrte Denkzettelverteiler und mitnichten originäre Nazis und Rassisten sind, seien oder wären.
So. Quod erat demonstrandum.
Herr Gauland mag in erster Linie ununterbrochen Populistenmist erzählen; doof isser aber nicht. Schlimm genug. Wenn man sich jetzt die ähnlichen Entwicklungen in den meisten eu­ropä­ischen Länder incl. USA anschaut, wo sich der Geist schon bereits vor längerer Zeit in endemischem Ausmaß vom Acker gemacht hat, rebelliert, wenn’s hochkommt, nur noch der Magen.
Allertdings - das muss man auch zugestehen - zeichnet sich am Hori­zont gottseidank noch keine geschlossene, vereinte Inter-Nationale ab. Eine Marine le Pen zum Beispiel guckt so ne Alice Weidel, die erste Magda Goebbels des 21. Jahrhunderts, ja mitm Arsch nich an. Die italienische Meloni auch nicht. Erfahrungsgemäß gehen sich die braunen Brüder und Schwestern – vor ihrer halluzinierten Macht­übernahme – erstmal eher selber gegenseitig an die Gurgel.
Und das ist die einzige Hoffnung, die man hier noch haben kann. Denn mit der handelsüblichen Auf­klärung kann man heutzutage höchstens noch die Pferde totreiten, aber keinen Blumentopf gewinnen. Oder wie das heißt.
Gute Nacht, Europa!
(Koffer packen? Ich fürchte Schlimmes.)
17.7.24
"Die Schwarze"
von Ton Steine Scherben
in memoriam
R.P.S.Lanrue
9.7.24
Liebe Leser,
eine Info in eigener Sache!
-------------------------- "Keep on rockin' in the free world" (Neil Young)

Von heute bis zum 31. Juli bin ich wegen meiner unaufhaltsamen Parkinson-Nummer auf einem Reha-Trip. Da ich in der Klinik nicht über die notwendige Infrastruktur verfüge, um euch und den Rest
des Universums mit meinen lebenswichtigen Witzen zu versorgen, wer­den die nächsten drei Wochen hier wohl spurenlos im Sommer­loch versinken.
Dafür schenk ich euch ein paar Büchertipps:
- „Der islamische Faschismus“
von Hamed Abdel-Samad
2014, Droemer
- „Warum ich kein Christ bin“
von Bertrand Russell
1968, rororo (Gibt’s vielleicht noch im Antiquariat)
- „Die Sache mit Israel -
5 Fragen zu einem komplizierten Land“
von Richard Chaim Schneider
2023, DVA
- „Die Verunglückten
Bachmann, Johnson, Meinhof, Amery“
von Matthias Bormuth
2019, Berenberg
- „Wolfgang Pohrt, Werke – Briefe&Mails“
hrsg. von Klaus Bittermann
2023, Edition Tiamat
- „Ich bin nur ich selbst, wer immer das ist“
Gespräche mit Bob Dylan aus 60 Jahren
2021, Kampa
und
- „1000 mal gehört, 1000 mal fast nix kapiert
Was Sie schon immer über englische Songtexte wissen wollten,
aber nie zu fragen wagten“
von Fritz Gruber
2016, Quinto

***
Und weil ich's nicht lassen kann, wenigstens ein Hörtipp:
„Freedom“
von Neil Young
mit „Rockin' in the free world“, das Oberidiot D. Trump regelmäßig missbraucht als Eingangshymne für seine Drecksparteitage
bis dahin
w
8.7.24
Worauf man sich in Deutschland mit tödlicher Sicherheit verlassen kann
Als sich die deutschen Soldaten 2021 wegen der Rückkehr der Taliban unter Lebensgefahr Hals über Kopf aus dem afghanischen Staub machen mussten, gaben sie hunderten Afghanen, die bereit gewesen waren, der Bundeswehr bei der Bekämpfung des Stein­zeitislamismus beizustehen, das Versprechen, ihnen widrigenfalls in Deutschland das Bleiberecht zu gewähren.
Das dürfen sich die gefährdeten Helfer, die schon seit einiger Zeit irgendwo in afghanischen Verstecken heimatlos rumsitzen, warten und warten und statt der Taliban die Zeit totschlagen, wieder von der Backe putzen.
Und um die spannende Quizfrage 'Wer darf und wer darf nicht?' zu be­antworten und damit gleichzeitig schon wieder was Gutes zu tun, haben wir, meine Damen und Herren, die in den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren sehr erfolgreiche TV-Familienunter­haltung „EWG- „Einer wird gewin­nen“ einmal neu aufgelegt. Durch die Eurovisionssendung werden uns die beiden wunderbaren, kampferprobten, einem breiten Publikum bereits bekannten Knalltüten Kai Pflaume und Wolfgang Lippert moderieren.
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung
Apropos Tüten:
Halten Sie sich während der Show ein paar Tüten bereit, um sich etwaige Mehrarbeit zu ersparen.

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Ça ira!
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Ça ira
Vive la France!
Liebe Franzosen!
Die amtlichen Prozentzahlen sind noch nicht bekannt. Aber mit Sicherheit haben laut Hochrechnungen eure Nazis VERLOREN!!
Wir hoffen inständig, dass sich die Deutschen an euch ein Beispiel nehmen.
Ça ira, wir schaffen das!