Das Tagebuch

30.11.23
Gil Ofarim
Meine Güte, was für ein Idiot.
29.11.23
Lesen, was andere nicht wissen wollen:
Der Büchertipp zum Novemberende
Ein weiterer Selbstbefreiungsversuch von Niklas Frank, dem jüngs­ten Sohn des ehemaligen „Königs von Polen“, des Generalgouver­neurs Hans Frank, der als einer der Hauptkriegsverbrecher 1946 in der Nürnberger Turnhalle am Strick sein wohlverdientes Ende fand:
„Zum Ausrotten wieder bereit?-
Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht“
von Niklas Frank
172 Seiten, 18 €, erschienen im Dietz-Verlag
Der Stadtanzeiger schreibt:
„Wütend über die fehlende Wut -
Niklas Frank beklagt in seinem neuen Buch den fortwährenden Antisemitismus in Deutschland und die Scheinheiligkeit in der Erinnerung an den Holocaust“
28.11.23
„Tag des Mittelmeerraumes“
Der „Tag des Mittelmeerraumes“ ist eine Erfindung der EU und wird laut Wikipedia „in Ländern rings um das Mittelmeerbecken gefeiert, die europäischen Mitgliedstaaten mit eingeschlossen.“ Der Sinn und Zweck, so die EU, soll sein, die Menschen unterschiedlicher Kultu­ren näher zusammenzubringen, auf dass sie sich besser kennen- und lieben lernen … und ja nicht auf die Idee kommen, übers "Mare nos­trum", über unser Mittelmeer die Flatter zu machen, um sich in un­seren sozialen Hängematten ein lustiges Lotterleben zusammenzu­schmarotzen. Oder anders ausgedrückt:
„… um eine gemeinschaftliche, mediterrane Identität zu fördern. Er soll helfen, den interkulturellen Austausch sowie die Vielfältigkeit der Region zu stärken und das Engagement der Organisationen und Bürger für Kooperation und Integration im Euro-Mittelmeerraum be­kanntzumachen.“
Und morgen, am 29. November hamma dann den „Welttag der Soli­darität mit dem palästinensischen Volk“, erfunden 1977 von der UN, der einzigartigen.
Wir kommen jetzt, meine sehr verehrten Damen und Herren, zu un­serer Preisfrage:
Wann feiert die UNO denn den „Welttag der Solidarität mit Israel“?
Viel Spass beim Suchen ...
27.11.23
Zum Parteitag der körper- und sonstwasbewussten Grünen
Und so sprach der eine der beiden fix und fertigen Parteichefs, über die unerträgliche Merz-Mischpoke seine Worte erschüttert ins Mikro
„Es kann doch nicht sein, dass eine Opposition mehr die Niederlage der Regierung will als den Erfolg des Landes.“
(Pause - Pause - Pause - Pause)
In welchem Land lebt der eigentlich?
26.11.23
Heute ist „Totensonntag“
Na, dat kann man wohl sagen!
25.11.23
„Der göttliche Bub“
Wer sich bisher unter dem Wichtigtuerbegriff „Zeitenwende“ nichts bis gar nichts vorstellen konnte, außer vielleicht einen nichtssagen­den Ausflug in esoterische Wahngefilde, kann sich ja heute Abend ab viertel­nachacht bei einer schon seit längerem megamausetoten Unterhal­tungs­show des öffentlich-rechtlichen Jurassic-Park ZDF eines Bes­seren be­lehren lassen. Jedenfalls spricht man auch in diesem Zusammenhang neuerdings vom Ende einer Ära. Also heute Abend.
Mein wichtigstes und zuverlässigstes Info- und Analyse-Organ für derlei abge­schmackte Unterhaltungsumtriebe ist mein Zwerchfell. (Kann sich aber hinziehen.) Ja, und der„Kölner Stadtanzeiger“. Unter der semi-ironischen Überschrift
„Abschied vom ‚göttlichen Bub‘ - Zum letzten Mal moderiert Thomas Gottschalk ‚Wetten, dass …?‘ - eine Faktensammlung“
bekommt der Leser die im Übrigen schon aberhunnerttausendmal gelesenen Hit-Listen der außergewöhnlichsten und lächerlichsten Aus- und Einfälle aus 30, 40 Jahren „Wetten, dass ...“-Geschichte serviert wie auch alle Ab-, Vor- und Zwischenfälle sowie sämtliche Sondermüllfälle, Zu- und Glücksfälle wie zum Beispiel den Bunt­stiftlutscher von der „Titanic“ oder die Zahl 4500, die die unwahr­scheinliche Menge an Minuten angibt, die dieser überflüssige Typ seine überflüssige Show überzogen hat, wobei ich gestehen muss, dass man die eine oder andere Liste durchaus für einen erkennt­nistheoretisch ganz brauchbaren Ansatz halten könnte. So schreibt der „Kölner Stadtanzeiger“ zum Beispiel:
„Folgende Wettutensilien kamen am häufigsten zum Einsatz:
559 Autos, 48 Bagger, 329 Bälle und 10.077 Gläser“. Oder die der „meistbenutzten Requisiten: 23302 Bierdeckel“ (allerdings ohne irgendwelche auf die Rückseite geschmierten Steuersparmodelle), 22222 Domino­steine, 11412 Streichhölzer und 56 Waschmaschinen.“
Es gab aber auch – horribile dictu – Fälle von Zensur, die wir hier nicht verschweigen sollten. Der „Stadtanzeiger“ wiederum schreibt:
„Folgende Wettideen lehnte das ZDF ab: Wetten, dass ich 6 von 20 Zigarettenmarken nur durch Knutschen mit der Raucherin erkennen kann? Wetten, dass Herr S mit dem Augenhöhlenknochen eine Bier­flasche öffnen kann? Und Wetten, dass ich es schaffe, 4 Maßkrüge Bier zu trinken und anschließend 5 voll zu pinkeln?“
Das soll jetzt alles gottseidank Geschichte sein. Doch was ist das alles gegen die fast schon blasphemische Bezeichnung „Der gött­liche Bub“ für diesen albernen Schmock von Gottschalk? Und es war nicht der „Stadtanzeiger“, der sich den Namen ausgedacht hat. Es war der große deutsche Großschriftsteller … na, na, na … na, wie hieß er noch gleich? Ähm, wer weiß denn sowas? Ja genau. Martin Walser.
Schlimm?
Ja, in der Tat schlimm. Ganz schlimm.
24.11.23
So hatten wir aber nicht gewettet
Die Niederlande galten in meiner Vorstellung immer als feste Bank in Sachen geistiger Gesundheit, innovativer ... ähm, äh, irgendwas mit Regierung äh komm ich jetzt nich drauf, und rudicarell­schem Feingefühl für weibliche "Hupen". Damit ist seit heute erstmal Schluss.
Geert Wilders, der große Blondierte mit der eklatanten Nazi-Meise, ist jetzt mit seiner „Partei für die Freiheit“ der starke Heiopei im Lande. Passé ist das traditionelle, große, holländische Li­beralala. Und die Holländer haben mit Wilders übrigens auch noch die letzte Lücke an den Grenzen Deutschlands geschlossen.
In all den andern Ländern, in Dänemark, Tschechien und in Polen;
in Österreich, Frankreich und der Schweiz; in Luxemburg & Belgien sind die Nazis schon an der Regierung oder mit an der Regierung oder aber aufm besten Weg dahin. Nehmen wir noch die mehr oder we­niger dummdrumrum liegenden Länder hinzu wie beispielsweise England & Irland, Island, Monaco und Finnland; Spanien, Schweden, Portugal und Griechenland; Russland und Ungarn, den Balkan und den Vatikan; Bulgarien, Rumänien und Kasachstan; Norwegen, Mol­dau und die Ukraine; Slowenien, Malta, Basilikum & USA; Andorra, Montenegro, Liechtenstein und Kanada (Falls ich jemanden ver­gessen haben sollte, pardon, tut mir echt leid), so wird ein uraltes, berühmtes, deutsches Problem wieder sehr deutlich sichtbar: die lebensbedroh­liche Umzinge­lung unserer deutschen Heimat durch letzten Endes artfremde Völker, die ein­fach nicht hierher gehören.
Die Fluchtwege raus aus Deutschland sind dann eben diesmal nicht von Deutschen dicht gemacht, sondern von den andern. Heil kommt hier jedenfalls keiner mehr raus. Sich einfügen in die Gemeinschaft der europäischen Faschisten, kommt für uns aber auch nicht in die Tüte. Hm. Wir werden uns wohl in dieser Situation – die altbewähr­ten Parolen und Ziele: „Volk ohne Raum“ und „Weg mit den Juden“ können ja bleiben - notabene für einen 3. Weltkrieg entscheiden.
Damit es diesmal besser klappt, bräuchte das deutsche Reich aller­dings wesentlich mehr Söldner aus dem Ausland als beim letzten Mal. Da müssten wir uns eventuell ein paar Millionen Neger kaufen.
Die meisten werden das wohl akzeptieren. Die Zeiten haben sich ja schießlich auch geändert.
23.11.23
Manchmal hat man den Eindruck …
… dass bei dieser Regierung auch ein Fünkchen minimaler Künstlicher Intelligenz nix nützen würde. Schade ...
22.11.23
Was heißt denn hier:
Ich blick nich mehr durch?!
Die Welt sei aus den Fugen, so heißt es, und die Völker wären mit ihren Weisheiten am Ende. Aber ein Blick in den ‚Stadtanzeiger‘ reicht und man weiß wieder Bescheid. Der ,Stadtanzeiger‘ ist nämlich gar nicht sooo doof. Er schreibt:
„Rheinmetall erwartet bis 2026 doppelten Umsatz“
Also, keine Panik, liebe Leute! Ich sach ma so: Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch.