Das Tagebuch

20.12.23
„Respire“
Approche-toi petit, écoute-moi gamin
Je vais te raconter l'histoire de l'être humain
Au début y avait rien, au début c'était bien
La nature avançait, y avait pas de chemin

Puis l'homme a débarqué avec ses gros souliers
Des coups d'pieds dans la gueule pour se faire respecter
Des routes à sens unique il s'est mis à tracer
Les flèches dans la plaine se sont multipliées

Et tous les éléments se sont vus maîtrisés
En deux temps trois mouvements l'histoire était pliée
C'est pas demain la veille qu'on fera marche arrière
On a même commencé à polluer le désert

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

D'ici quelques années on aura bouffé la feuille
Et tes petits-enfants ils n'auront plus qu'un œil
En plein milieu du front, ils te demanderont
Pourquoi toi t'en as deux, tu passeras pour un con

Ils te diront comment t'as pu laisser faire ça
T?auras beau te défendre, leur expliquer tout bas
C'est pas ma faute à moi, c'est la faute aux anciens
Mais y aura plus personne pour te laver les mains

Tu leur raconteras l'époque où tu pouvais
Manger des fruits dans l'herbe allongé dans les prés
Y avait des animaux partout dans la forêt
Au début du printemps, les oiseaux revenaient

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
C'est demain que tout empire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Le pire dans cette histoire c'est qu'on est des esclaves
Quelque part assassin, ici bien incapable
De regarder les arbres sans se sentir coupable
À moitié défroqués, cent pour cent misérables

Alors voilà petit, l'histoire de l?être humain
C'est pas joli joli, et j'connais pas la fin
T'es pas né dans un chou mais plutôt dans un trou
Qu'on remplit tous les jours comme une fosse à purin

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
C?est demain que tout empire
Tu vas pas mourir de rire
Et c?est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
Il faut que tu respires
Il faut que tu respires
Il faut que tu respires

(Mickey 3d)

***
Und: den ganzen Tag und von abends bis morgens ohne Pause immer wieder von vorne an einem Streifen bis zum Umfallen oder bis der Arzt kommt ohn‘ Unterlass quasi ad libitum die neue Platte
„Before + After“
von
Neil Young
19.12.23
NEU! NEU! NEU! NEU!
Ein Herz für Schwule
Der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ is ganz hin und weg und titelt heute:
„Priester dürfen homosexuelle Paare segnen
Vatikan veröffentlicht historische Entscheidung“
Na, is doch prima.
Doch - abgesehen von den vielen Fehlern und dem Missverstandenen allein wieder in diesen zwei Sätzen - haben wir es hier bei Gott und all seinen unterirdischen Teu­feln mit keinem Wunder zu tun, son­dern mit dem natürlichen, automatischen Lauf der Dinge. Dass sich bei Strafe des Untergangs letztendlich einiges bewegen musste, war ebenso son­nenklar wie die Tatsache, dass die Mädels im Vatikan dabei zualler­erst an sich und ihre eigenen geheiligten Pillermänner dachten. Es darf also - "Hallöchen!" - künftig ge­ki­chert werden. Demnach gilt prak­tisch Ho­mo­sexualität in allen katholischen Hütten, Hallen und Palästen ab sofort nicht mehr als der Inbegriff von Ihhh-bahbah-bähbäh-und-sons­tigem Schaweinekram. Sondern fast schon prak­tisch als Leit­kultur.
Nur, meine lieben Schwestern und Brüder, jedes neu erworbene oder vielmehr geschenkte kleinesStück­chen Freiheit generiert auf der Stelle die entsprechende Antwort so ungemütli­cher Gestalten wie … naja, ihr erkennt sie ja und die Schweine alle am Galopp.
Im Übrigen und überhaupt:
Mit Geschenken aus den Händen der herrschenden Klasse ist es wie mit Milch und Honig und den gebratenen Hühnerschenkeln, die ei­nem angeblich irgendwo unaufhörlich in den Rachen fliegen sollen - es gibt sie einfach nicht. Auf jeden Fall nicht umsonst. Und nie­mand ist jemals dadurch nachweislich glücklicher geworden.
18.12.23
Wo gehobelt wird, ist Jens Spahn nicht weit
Jens Spahn ist noch jung. Jens Spahn hat noch ne Menge vor. Und wie Jens Spahn so tickt, hat er der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘ brühwarm aufgetischt. So fordert der bescheidene Jens, „alle irregulär in die EU gelangenden Flüchtlinge nach Ghana, Ruanda oder in osteu­ropäische Nicht-EU-Länder abzutransportieren.“
Häh? Wie? Zur Strafe oder was? Was haben die dir denn getan?Und was heisst hier 'abzutransportieren'? Thank you for travelling with Deutche Bahn? Oder besser direkt Viehwaggons? So fing das alles schon mal an ...Hör ma, Jens! Das hört sich aber nicht gut an. Ein bisschen riecht das schon nach Joseph Goebbels, meinste nicht? Oder ist da, wenn's dir mehr bei diesem schwierigen Thema um die optimale Planung und Durchführung deiner Abtrans­porte geht, eher der Adolf Eichmann dein Vorbild?
„Wenn wir das vier, sechs, acht Wochen lang konsequent durchzie­hen, dann werden die Zahlen dramatisch zurückgehen“, prognos­tizierte der stellvertretende Vorsitzer der christlichen Bundestags­frak­tion in aller Bescheidenheit der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘
in einem Interview. Auf die letzte Frage, was er denn mal werden wolle, wenn er groß ist, meinte Jens, der Bescheidene wie aus der Wasserpistole gespritzelt:
„Ein berühmter großer deutscher äh, Abtransporteur!“

P.s.:
Ob die letzte Frage auch so gestellt wurde und Jens seine Antwort auch so lautete, kann ich nicht beschwören. Ich war ja nicht dabei. Die Frage und die Antwort waren leider nicht abgedruckt worden. Aber man macht sich halt so seine Gedanken.
17.12.23
3. Advent – da kommt was auf uns zu!
Die ‚Lufthansa‘, ein piekfeiner Luftverpester-Konzern der piek­feinen Art fordert wegen Störaktionen an den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Berlin von 10 Aktivisten der Umweltgruppe „Letzte Generation“ Schadensersatz in Höhe von 740.000 Euro.
Auf die Kohle kann se aber lange warten.
***
Und noch zwei Büchertipps zum Jahresende nach der 'konkret'-Devise „Lesen, was andere nicht wissen wollen“:
„Die Israel-Boykottbewegung -
Alter Hass in neuem Gewand“
von Alex Feuerherdt und Florian Markl
und das neue
„Kursbuch 216 – Passt euch an!“
16.12.23
Ach, das ewige Kreuz mit der Demokratie
Wenn drüben am nächsten Sonntag Wahlen wären, (Gottseidank is es noch nich so weit), säh das Desaster laut repräsentativer Um­frage folgendermaßen aus:
CDU 24%
SPD 12%
Grüne 9%
Linke 9%
FDP 4%
andere 10%
und
AfD 32%

Es ist wohl an der Zeit, uns ein anderes Volk zu wählen.

***
Ich war immer dafür – und da hat sich auch nix dran geändert –,
die gesamte Gegend da (ausgenommen Berlin äh, West) für‘nen Heier­mann an irgend‘ne türkische Pommesbude zu verkloppen.
Und an Konrad Adenauer war übrigens auch nicht alles schlecht.
Für den begann bereits östlich der Elbe der Kommunismus,
während Magdeburg schon Asien war. Wobei er mit diesem Magde­burg ja nicht ganz so daneben lag. Und das Wort Kommunismus hat er halt nur - wie alle andern auch - irgendwie falsch verstanden.
15.12.23
Und ich dachte, ich spinne ...
Die KVB, die Kölner VerkehrsBetriebe, sind für mich persönlich – also, ich sag das jetzt einfach mal so – nicht nur ziemlich wichtig, um von hier nach da zu kommen, sondern auch von da nach hier. Im Prinzip fahr ich auch ganz gern mit der KVB. Manchmal hat man in der Straßenbahn oder auch im Bus sogar unfassbare Erlebnisse.
Heute morgen zum Beispiel: Ich war noch recht angedüdelt vom Vorabend, ich hatte den letzten freien Platz ergattert und schaute mich so um. Praktisch alle glotzten ohne Pause auf ihr Handy, in ihr Smartphone oder I phone oder in watweißichfürntelefon. Da sah ich plötzlich eine junge Frau, ca. 3 Meter von mir entfernt, und ich dachte, nee, komm, dat kann nich wahr sein, ich dachte, ich spinne, die las tatsächlich in einem BUCH! In einem Buch!!
Aber kann auch sein, dass ich mich verguckt hatte. Wegen Alkohol und dem ganzen Zeug.
14.12.23
Über ein paar Sphären, die noch zu klären wären
Als die CDU am Montag ihr neues, „revolutionäres“, neo-christliches Par­teiprogramm der Weltöffentlichkeit vorstellte, war man so der­maßen besoffen von sich selber und darüber, „Angie“, ihre Königin der Herzen, hiermit endgültig erledigt zu haben, dass Merz schon anfing, kandesbunz­­lermäßig rumzusalbadern. Doch es kam was dazwischen.
Gut, das Gemecker von Linken, SPD und Grünen konnte man ja schon rückwärts pfeifen. Aber noch ehe die Nacht den Tag verdun­kelte, kam der Aiman um die Ecke gepilgert, der Herr Aiman Maz­yek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, und beschwerte sich in seiner gewohnten Schmierlappen-Art über die muslim-und aus­län­derfeindlichen Sätze im neuen CDU-Parteiprogramm. Und der Aiman stand nicht alleine da.
Alle anderen waren auch gekommen, alles Leute, die nach Merz seiner Leitkultur gar nicht hier sein dürften, Leute, die seit rund 1500 Jahren auf ein Buch schwören, das sie nie gelesen haben, Leute, die seit 1500 Jahren heute dies und morgen das erzählen,
ja, sogar die Leute, die als einzige genau die Sure in Mohammeds fetten Schinken kennen, wonach der Prophet kund tat ('Lang lebe der Prophet!), man dürfe
ja um Himmels Willen beispielsweise normalerweise nicht lügen, wenn jedoch kein anderer Ausweg offenstünde, dürfte man. So der Pro­phet ('Lang leber der Prophet!). Und zwar alles. Alles, was einem als Mohammeda­ner selber zum Vorteile gereiche und obendrein dem Lobe Allahs diene. Also alles. Inklusive der bei allen wie auch bei Merz und seinem Flötenchor beliebten Flexibili­tät in Sachen Demokratie.
(Wir erinnern uns ungern an den christlichen Chilenen Augusto Pinochet, der nach seinem Putsch es so formuliert hat:
"Die Demokratie muss hin und wieder in Blut gebadet werden.")
Warum denn immer nur das Gute suchen, wo das Böse liegt so nah. Mit anderen Worten:
Wenn Mohammeds Follower nach denselben überirdischen Werten sich richten wie alle andern Abergläubischen, Religiösen, Esoteriker und Metaphysiker auch, wenn man die Unter­schiede also zwischen all den Jenseitssuchern suchen muss wie jene Nadel im Heuhaufen, was treibt den Merz und seine Hörigen dann an, abermals auf ein Neues den inneren Schweinehund und den Ausländer­feind zu mobi­lisieren und von der Leine zu lassen?
Zweimal dürfen se raten.
13.12.23
Ja, wo gibt‘s denn noch so was?
Im Januar wird er dem Bundestag Aufnimmerwiedersehn sagen und gehen. Er war in der Tat ein bisschen anders als die anderen. Trotz­dem blieb er für mich immer der Pfandflaschenfritze von den Grü­nen. Vielleicht kann man in dem Laden aber auch nicht mehr errei­chen. Doch seinen besten Satz gab er erst jetzt zum Besten. Im Gespräch mit dem ‚Spiegel‘ meinte Jürgen Trittin:
»Ich werde ein bisschen reisen, Clash und Talking Heads hören«
12.12.23
Es ist vollbracht:
Merkel ist vom Sockel!
Die CDU hat sich ein neues, revolutionäres Grundsatzprogramm gegeben So hieß es gestern in der Tagesschau. Ja, das hat se in der Tat. Ein revolutionäres. Und zwar ein ihr entsprechendes speziell-revolutionäres, nämlich ein konterrevolutionäres, wie es auf den Schmier- und Dreckzetteln sämtlicher rechtsextremistischen Parteien steht. Es heißt also künf­tig:
Mit fossilem Volldampf und finaler Radioaktivität vorwärts ins 19. Jahrhundert! Und vorwärts mit einer Leitkultur, Leute, die sich aber gewaschen hat! Deutschland den Deutschen, und der überflüssige Rest kann gucken, wo er bleibt! Und wo das wiederum sein soll, wird noch durch eine intensive-repräsantative Volksbefragung rauszukno­beln sein. Kleiner Tip schon mal, in welche Richtung das wohl geht: Irgendwo da, wo der Pfeffer wächst. . .