Das Tagebuch

6.8.25
Plastik-People
Man kann sich auch mit Katastrophen-Meldungen so zumüllen, dass man vor lauter Müll den Müll gar nicht mehr sieht. Und mittlerweile wird der Müll inkl. Plastikmüll sogar dermaßen klein geschreddert - zu sog. Mikroplastik, dass er – oh Wunder – überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Für unsereins. Vor allem der Teil des Mülls, der klein­gehäckselt auf Nimmerwiedersehen in den Weltmeeren verschwin­det.
Vertreter von 180 Staaten wollen nun in Genf im Auftrag der UN (!) gemeinsam Mittel und Wege … um wenigstens in einer gemein­samen Erklärung bestätigen zu können ... ähm, sich nächstes Jahr bestimmt wieder usw.,
Ist das schon wieder so'n Rennen gegen die Zeit, gegen Plastik im Allgemeinen und Plastik im Besonderen oder gegen Plastik nur hier und da oder gegen Plastik erst da, dann hier, gegen die Diversität der diversen Plastiken, gegen die Unein­sich­tigkeit der Mensch­heit, gegen die Lahmarschigkeit und Unvernunft, den Starrsinn oder gegen die Plastiklobbies,also: ÖL-Multis gegen Gott und die Welt …
Wer da wohl gewinnen wird? Na, wir werden sehen ...
wenn wir dann noch leben.
5.8.25
Noch mal kurz zurück zu den Menschenrechten
Der neue Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Lars Castellucci (SPD) über die Lage u.a. in Lampedusa und im Mittel­meer:
„Im Mittelmeer sterben auf der Fluchtroute immer noch rund 1000 Menschen im Jahr. Das ist weniger als vor ein paar Jahren, aber es ist viel zu viel.“
Ja, natürlich ist das zu viel. Jeder Tote ist ein Toter zu viel. Das würde auch jeder andere sensible Menschenrechtsbeauftragte bestätigen. Als berufsbedingt professioneller Korinthenkacker mit historisch sehr schlechtem Gedächtnis hätt ich da aber trotzdem mal ’ne kurze Zwischenfrage:
Wie viele Flüchtlinge … oh, pardon … Geflüchtete kamen in den 40 Jahren DDR eigentlich insgesamt an der Zonen­grenze ums Leben?
Na, ich will mal nicht so sein: In der Zeit von 1948 bis 1961 ergab die Zählung 39 Opfer. Von 1961 bis zum Fall der Mauer kamen noch 429 hinzu.
Wenn wir nun die knapp 500 Toten in den 40 DDR-Jahren (Nicht vergessen! Jeder Tote ist ein Toter zu viel!) den abertausenden allein in den letzten Jahren im Mittelmeer Ertrunkenen gegenüber stellen … ähm, wer misst hier eigentlich was mit was für unter­schiedlichen Maßstäben?
Und wo kommen diese unterschiedlichen Maßstäbe eigentlich her?
So viele Berichte –
So viele Fragen.
3.8.25
betr.: Fernsehen und für blöd verkaufen
Jahrelang war Susanne Daubner die einzige Nachrichtensprecherin, die ich wegen ihrer zurückhaltenden, bescheidenen Art noch halb­wegs ertragen konnte. Diese Zeiten sind jetzt auch vorbei.
Seit „… fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke!“ der hirnlose Genderismus anscheinend widerstandslos der Bevölkerung in Fleisch und Blut übergegangen ist, werden nun ebenso im herr­schen­den Nachrichtenwesen die Adressaten qua Ferndiagnose zu Sprachidioten erklärt.
Dazu gehört zum Beispiel die rückstandsfreie Beseitigung spätbür­ger­licher Höflichkeitsformeln bei der abendlichen Begrüßung der Zuschauer. Aus dem erstaunlich gutgelaunten „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Ta­gesschau.“ wird so das geschlechts- und lustlose „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tages­schau.“ Wahrscheinlich hatten die dafür Verantwort­lichen dabei die vielen, vielen „queeren Menschen“ im Sinn, die in den Nachrichten nie vorkamen und deshalb die Sendungen auch immer strikt boy­kottiert haben.
Eine weitere äußerst unangenehme Änderung, die angeblich zu einer stärkeren Zuschauerbindung führen soll, ist eine Verhaltensweise, die ich früher in meiner Naivität nur als eine individuelle Marotte (besonders bei Frauen) angesehen habe. Die Macke, die ich meine, ist diese permanente Kommentierung des Textes mit einer mehr oder weniger unpassenden Gesichtsverzerrung. Die gute, von keinerlei Schauspielambition geplagte Frau Daubner hat sich in puncto Visa­gerei & aufdringliche Mimik für einfaches Stirnerunzeln und bevor­zugt linkes-Auge-zukneifen entschieden, um das, was sie da gerade von sich gibt, visuell zu unterstreichen, was weder Sie, werte Frau Daubner, wenn ich das so sagen darf, noch Ihren Text nicht gerade überzeug­ender macht.
Und obendrein soll die Arme dabei auch noch Interviews führen.
Das alles tendiert mir manchmal schon zu sehr ins Komische Fach, Frau Daubner. Die Tagesschau ist doch keine Witze-Sendung. Oder wollen sie zum ZDF wechseln, zu Welke und seiner ‚tagesshow‘? Wenn ja, dann nehmen se doch bitte den Jens Riewa gleich mit. Und die andern auch. Danke.
2.8.25
Falls die Wahrheit untergegangen sein sollte:
(Ihr Lieben, ich weiß sehr wohl, dass ich mich mit meiner Sicht der Dinge ziemlich allein auf weiter Flur befinde. Aber manchmal hilft die rein moralische Be­urteilung allein eben nicht weiter.)
Also noch mal:
„Wir können den Arabern vergeben, dass sie unsere Kinder getötet haben. Aber wir können ihnen nicht verzeihen, dass sie uns zwingen, ihre zu töten.“ (Golda Meir)
(Vielleicht müsste man sich bis auf Weiteres diesen Spruch am Ende jeden Tages hardcore-therapeutisch in die Birne bimsen, bevor ei­nem die eigene unhistorische, hilflose Moral die Sinne gänzlich vernebelt. ..)
1.8.25
„Internationaler Tag der Freundschaft“
(Und die UNO hatte ihn seinerzeit 2011 selber proklamiert.)
Na, liebe UNO, da habter aber viel nachzuholen.
31.7.25
„No sports!“ (Churchill)
„No Sports!“ war immer meine Leitkultur. Und noch in der Schulzeit verfeinerte ich das Konzept mit seiner Radikalisierung zu „Sport ist Mord!“ Mit unserer linken Schüler-Basisgruppe forderten wir Jahr für Jahr ein generelles Sportverbot. Als wir unsere revolutionäre Mas­senbasis erweitern wollten durch ausgeklügelte, illegale Texte wie "Das Konzept Schulguerilla" mit Anleitungen zum Zerstören / Ver­nichten der Barren, Reckstangen und Medizinbällen inkl. Verwüstung der Geräteräume, war für uns klar, dass wir nach dem Abi unbedingt die Örtlichkeiten wechseln mussten.
Egal. Bis zum heutigen Tage kann ich nicht nachvollziehen, wie und warum man sich durch überdrehten Sport – und überdreht ist der Sport immer – „freiwillig die Gesundheit ruinieren kann. Aktuellstes Beispiel die 3-fache Olympia Siegerin im Biathlon Laura Dahlmeier, die vor 3 Tagen im pakistanischen Karakorum-Gebirge in den letzten Abgrund gestürzt ist. Und noch bekloppter und ego-mäßig durchge­knallter erscheinen mir die Radrennfahrer, die mir viel erzählen können, nur nicht, dass sie diese unmenschliche Raserei ohne Doping absolvieren können. Hinzu gesellen sich noch all die abermillionen fanatischen Fans und Bewunderer der Selbstquälerei, durch die Bank alles kritiklose Sesselfurzer.
(Fortsetzung folgt auch ohne mein Dazutun.)
30.7.25
Und es ist nicht nur der ‚Kölner Stadtanzeiger‘
„Wir können den Arabern vergeben, dass sie unsere Kinder getötet haben. Aber wir können ihnen nicht verzeihen, dass sie uns zwingen, ihre zu töten.“ (Golda Meir)

Der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ muss heute ausnahmsweise mal ein Lob ertragen. Man hat sich ja im Laufe der Zeit daran gewöhnt, nur noch zwischen den Zeilen zu lesen, wenn man einen minimalan Nähr­wert erlangen wollte. Beim Thema Israel empfiehlt es sich sogar, direkt vom Gegenteil dessen auszugehen, was in diesem Blatt, angetrieben von latentem Ressentiment, schlechtem Gewissen und Krokodilsträ­nen an normalen Tagen so zusammengeschmiert wird und bedenket, Philosemitismus ist auch nur insgesamt ne falsche Medaille.
Für heute hatte sich die Redaktion wohl überlegt, ausnahmsweise mal mit dieser unsägli­chen üblichen Tradition zu brechen und einen Gastkommentar abzudrucken, der mit seiner Klarheit & Bestimmtheit alles bisher dazu im Hause DuMont Geschriebene für null und nichtig erklärt.
Elchanan Rosenheim heißt der Gastkommentator und die Überschrift lautet „Ein Versagen der Moral und des Mutes“.
Daher noch mal ein herzlich Dankeschön, werte Redaktion, dass ihr es euch ermöglicht habt, so weit über euren erbärmlichen Schatten zu springen. Vielen, vielen Dank noch mal.
29.7.25
Zur Lage der Nation
Und also sprach der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger:
„Wir können uns nicht mehr alles leisten“ und warnte vor dem Sozialstaat-Kollaps.
Ja. Mag sein. Aber warum fallen einem, wenn solche Leute sich plötzlich ums Eingemachte kümmern, immerzu nur diese asbach­alten Binsen ein wie diese:
Wer die Wahrheit über Katzen erfahren will, sollte besser die Mäuse fragen.
28.7.25
Horst Mahler - letzte Woche verstorben
Es war aber auch eine Erlösung. Nicht nur für ihn.
Es gab, glaub ich, keine Partei, keine Klitsche, keine obskuren Bürgerinitiativen, keine Zentralkommitees, keine klandestinen Hinterzimmer- und Untergrund-Organisation, in die er nicht ein­getreten und aus der er nicht kurz drauf wieder rausgeflogen ist. Immer erhobenen Hauptes und im unkaputtbaren Bewusstsein,
jedes Mal selbstverständlich Recht gehabt zu haben. Auf seiner Liste standen natürlich auch SPD, der SDS, die FDP und DVU und NPD. Horst Mahler, ein vollkommen irrer Farben- und Richtungswechsler, ein politisches Chamäleon, eine kranke Krake, die mit Lichtgeschwin­digkeit ihr Aussehen wie ihr Wesen verändern konnte.
Das einzige, was sich bei ihm nie geändert hat, war sein militanter Antisemitismus.
Komisch, ne.