Das Tagebuch

31.8.25
Unser nächstes blaue Wunder
In 2 Wochen bei den Kommunalwahlen werden wir unser 2. blaues Wunder erleben. Die Presse schreibt unisono:
„Vier AfD-Kandidaten sterben – Polizei sieht keinen Hinweis auf Fremdverschulden“
Ja nee, is klar. Die Polizei. Aber alle Welt fragt sich: Und das soll ein Zufall sein! Wer steckt denn da hinter? Der Mossad? Ja, sicher, der Mossad. Das war wohl wie immer der Mossad. Oder die eigenen Leute? Ja, klar, das waren die eigenen Leute. Wie immer. Jedenfalls war das nicht die Antifa und nicht der Lilalaunebär.
Dabei geht mein persönlicher Verdacht inne ganz andere Richtung. Weil die AfD nur Mitglieder und vor allem nur Wähler hat, die sich für Politik und speziell Kommunalpolitik einen Scheißdreck interessieren, und die Partei in der letzten Zeit so zugelegt, dass sie für die Wahlen nicht genug Kandidaten zum Wählen haben, haben sie auch jede Menge Besenstiele, volle Mülleimer und halbtote Mitglieder aufgestellt. Und davon sind halt jetzt 4 den Weg ohne Wiederkehr gegangen.
Das is alles.
30.8.25
Und zacki, ist das Jahr schon fast wieder rum
Hätten wa uns ohne Weiteres auch sparen können.
29.8.25
Pflichtlektüre für jeden aufrichtigen Linken!
Der Buchtipp für heute
„Zurück zur Wirklichkeit - eine politische Freundschaft“
von Claus Leggewie und Daniel Cohn-Bendit
Klaus-Wagenbach-Verlag
, Berlin 2025
Kein Buch für gnadenlose Optimisten.
Kein Buch für heillose Pessimisten.
Kein Buch für Leugner aller Arten
Ein Buch, das für alle, für die Hoffnung zwar zum Fremdwort wurde, aber die paare Jahre noch durchhalten wollen.
Ein Buch, das eine neverending-Psychoanalyse ersparen könnte.
Ein Buch, das man gelesen haben müsste.
Ein Buch, das man ruckizucki durch hat.
Ein Buch, das es in sich hat
Ein Buch, das hilft.
Halleluja,
es is ja
bald vorbei.
28.8.25
„Wurstgefresse“, die zweite
„Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht“
(Klaus Bittermann)
Dass der Berliner „Politik“-Betrieb mit seiner kranken Geräuschku­lisse im Grunde von einem durchgeknallten Kindergarten auf Cap­tagon nicht zu unterscheiden ist, nun ja, was soll’s.
Wenn aber Robert Habeck dem Markus Söder bescheinigt, dass „dieses fetischhafte Wurstgefresse“ von Weiss-und Bratwurstfresser Söder „ja keine Politik“ sei, dann steckt darin nicht nur im Kern eine tiefere Wahrheit, sondern auch eine gute Portion Humor, der dem notorischen Schweinefresser Söder in Gänze abgeht. Außer halt­losen Hetztiraden gegen alles, was nicht nach Söder riecht, grund­losem Beleidigen und schamlosem Intrigieren, Eigenschaften, die ihn „für den Job eines verantwortungsvollen Politiker vollkommen untrag­bar macht“ Ihm fehle die sittliche Reife. (Edmund Stoiber) hat dieses empathieunfähige Arschge­sicht auch nichts anderes gelernt - was mich zu einer etwas selbst­kritischen Betrachtung anstiftet.
Deshalb sind die Abschiedsworte von Robert Habeck auch kein „verbittertes Nachtreten“, wie diverse „Journalisten“ schrieben, die in diesem Schweinesystem noch was werden wollen. Denn einen wahren Satz wie den mit dem „Wurstgefresse“ kann nur jemand von sich geben, der den Job schon vorher an den Nagel gehängt hat. Und irgendwelche Entzugserscheinungen wird er auch kaum bekommen. Alle zwei, drei Wochen nicht mehr einem gut geöltem Schmierlappenprofi Rede und Antwort stehen zu müssen, wird also eher einer Erlösung ähneln.
Der Mann kann ja jetzt nur glücklicher werden.
27.8.25
Interessantes aus der Tierwelt
„695-Kilo-Tier rammt Stierkämpfer (22) tot“
‚Bild‘ war dabei:
„Lissabon – Mit rasender Wucht kam der Stier auf den Mann zugeschossen. Es war das Letzte, was er in seinem jungen Leben sah.
Der 22-jährige Manuel Maria Trindade stand am Freitagabend in der traditionsreichen Stierkampfarena Campo Pequeno (10.000 Plätze) in Lissabon (Portugal). Er bezahlte den Auftritt mit seinem Leben.“ Ich such noch nach der Pointe. Vielleicht die hier:
"Interessantes aus der Torero-Welt"?
26.8.25
Linnemann, Generalsekret der CDU, zur Lage der Nation:
„Seit 2015 sind 6,5 Millionen Menschen zu uns gekommen, und weniger als die Hälfte ist heute in Arbeit. Ich finde das, gelinde gesagt, nicht zufriedenstellend.“
Linnemann, Vorsicht! Pass auf! Es gibt viele Leute, die deinen Humor nicht verstehen.
25.8.25
Sätze, die sitzen
Natürlich war er über sein Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl hochgradig unzufrieden. Und dass er seine Kollegen, vor allem aus den anderen Parteien, nicht gerade liebte, war allgemein bekannt oder konnte man sich denken.
Jetzt hat er, der Robert Habeck, zum Abschied aus dem Berliner Politikgewese in der ‚taz‘ zum ersten Mal ein wenig Dampf abge­lassen. Über die große Blondine und Bundes­tagspräsidentin Julia Glöckner meinte er, als Spalterin wär sie schon immer unterwegs gewesen. „Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit“, wüsste er allerdings nicht.
Und über seinen laut ‚Stadtanzeiger‘ „härtesten Widersacher, den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder“ erging folgendes Urteil:
„Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik.“
Sätze, die sitzen. Aus der Serie „Bonmots, die das Leben lebens­werter machen“.
24.8.25
Okay. Wir kommen hier wohl nicht anders raus.
Also noch mal von vorne
Angenommen, es träfe alles zu, was man in Israel – wohlgemerkt
in Israel - dem Regierungschef Netanjahu vorwirft:
angefangen von Korruption, Selbstbedienung und un­glaub­liche Vetternwirtschaft, Apartheit und Völkermord über die sukzessive Aufhebung der Gewaltenteilung und Landraub bis hin zu unnötigen Kriegsverbrechen im Rahmen seines Vernichtungsfeldzugs gegen Terrortruppen wie Hamas, Provozierung einer Hungersnot durch Schließung der Grenzen und Boykott der internationalen zivilen Hilfsgüter beispielsweise und so weiter und so weiter.
Wenn jetzt von alledem auch nur ne handvoll Prozent den Tatsachen entspricht, dann ist der Bibi, dieser machtversessene Herr Netanjahu allerdings genau so einer, wie es sie in den letzten - sagenwamal - 80 Jahren im Westen viele gegeben hat. Frage also: Ist um diese Leute dann irgendwann irgendwie irgendein vergleichbarer Weltbohei veranstaltet worden?
(Unter Umständen hilft in solchen Fällen manchmal auch ein kurzer Blick in ein stinknormales Geschichtsbuch.)
Ach ja,
und wenn „Netanjahu“ 1000mal übersetzt heißt „von Gott gegeben“, hat das auch nicht viel zu bedeuten.
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Da ging mit einem Knall das Licht aus, man hörte vereinzelt Leute hüsteln und Stühle verrücken, eine für diesen Ort ungewöhnliche Stille trat ein und ein altbekannter Choral ertön­te aus dem Dunklen:
„Was will uns der Dichter damit …
jetzt schon wieder sagen?“
Worauf sogleich der Vorhang fiel.
23.8.25
Der Fisch beginnt vom Kopf her an zu stinken
Aus den ‚Westfälischen Nachrichten‘ erfährt der Leser heute dieses:
„Vandalismus in Kirchen immer radikaler -
Enthauptete Heiligen­figuren, Exkremente in Beichtstühlen, Brand­stiftung in Altarräumen: Die Deutsche Bischofskonferenz beklagt, dass Vandalismus in Kirchen immer radikaler wird.“
Tja, zugegeben, das ist nicht grad die feine Art, auf drängende Pro­bleme hin­zuweisen. Aber was nützt alles Klagen, vielleicht kriegt man die Brüder ja nur auf diese Weise dazu, wenigstens einmal in ihrem falschen Leben „selba mea culpa, mea culpa" zu sagen.