Das Tagebuch

30.12.23
Mein Jahresrückblick
Wohin man auch guckt, in welchen Kanal man auch glotzt oder was, in welche Sender oder Sondersender und Sondersenderserien, in welche sozialen Hetz- und Hassmedien man sich auch verlinkt, in welche Podcasts und watsdaallesgibt und von wem auch immer, moderiert von allen möglichen und unmöglichen Moderatoren, die man so kennt, thema­tisch zusammengegoogelt von wahrscheinlich 100pro künst­lichen Schwerintelligenzlern, mit und ohne drunter­gemixte Nerv-Mucke zum Weglaufen und mit und ohne (meist mit) unerträg­lichem Mainstream-Humorigen und Altherrenscheiß à la Gott­schalk & Kumpanie ...

in diesen letzten besinnlichen Tagen des Jahres wird man jedenfalls auf Teufel­kommraus – 's hat sich hier so eingebürgert - vollgeballert mit dem vermeintlich belieb­testen Sondermüll der vergangenen 12 Monate: mit sogenannten Jahresrückblicken.
Und da wollt ich nicht schon wieder zurückstecken und den ewigen Ver­weigerer geben, sondern Ihnen, liebe Leser (und dingens), auch einen anbieten, einen eigenen Jahresdingsbums. Äh, are you ready? Okay.
Also, was Sie erwartet: Keine Mucke, keine blöden Nebengeräusche, kein audio und kein video, nur ehrliche, handgemachte Bleiwüste! Klicken Se sich einfach hier zurück in meinem Tagebuch-Kanal auf den 1. Januar 2023 und nehmen Se am besten dafür das „Archiv“, dann können Se den ganzen Kladderadatsch so runterlesen wie‘n Buch. (Und ich muss mich nich rumquälen mit dem Umformulieren uralter Texte.)
Guten Rutsch!
29.12.23
Was kommt da noch?
Mit Blick auf den Gaza-Krieg attackierte der türkische Schafzüchter, Muslimbruder, Staats- und Theaterpräsident Recep Tayyip Erdogan gestern den israe­lischen Regierungschef Benjamin Netanjahu auf ei­ner Veranstaltung in Ankara mit den hochinteressanten, gestammel­ten Worten:
„Was ist Ihr Unterschied zu Hitler? Sie bringen uns dazu, Hitler zu vermissen...
Ist das, was dieser Netanjahu tut, weniger als das, was Hitler tat? Nein, und Hitler war nicht so reich wie der da. Der da ist reicher als Hitler. Der erhält Unterstützung aus dem Westen. Aus Amerika kommt alle mögliche Hilfe...
Und was haben Sie mit der gan­zen Unterstützung getan? Sie haben mehr als 20000 Menschen im Gaza-Streifen getötet.“
Hm.
Jetzt sitz ich hier schon seit über 12 Stunden vor diesem ausgekotz­ten Wörterbrei und muss zugeben, zu Erdogan fällt mir auch nichts mehr ein.
28.12.23
„Tag der unschuldigen Kinder“
Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass niemand und erst recht kein Otto-Normal-Religiöser schon mal was von dem katholi­schen Nach- und Gedenktag „Tag der unschuldigen Kinder“ hat läu-­ten hören. Und wenn er heute zum ersten Male hörte, was dieser Tag zu bedenken geben möchte,… alleine, ohne helfende Tipps von Eingeweihten wie den ausgekochten Spezialkryptologen im Dienste des Vatikans oder eben Wikipedia, würde man in jedem Fall meilen­weit und für immer daneben liegen.
„Der Gedenktag der unschuldigen Kinder“ bezieht sich auf eine der ältesten Geschichtslügen und Klitterungen des Christentums, auf den sog. „Kindermord in Bethlehem“.
Wikipedia schreibt:
„Als Kindermord in Bethlehem bezeichnet die christliche Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums (Mt2 ) überlieferte Tötung aller männlichen Kleinkinder in Bethlehem, die von König Herodes dem Großen angeordnet worden sei, um den neugeborenen ‚König der Juden,‘ Jesus von Nazaret, zu beseitigen. „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten ...“ usw. usw.
Von A bis Z, von Alpha bis Omega und, je nach Sichtweise, von hier bis in alle Ewigkeit erstunken und erlogen und alles natürlich nach bestem Wissen und Gewissen, zur Freude des Herrn und mit den allerbesten gutge­meinten Absichten für eine angeblich bessere Welt.
„Tag der unschuldigen Kinder“
Man könnte fast meinen, sie wollten ihre Jahrhundertschweinerei des Kindesmissbrauchs jetzt noch vertuschen mit der jedes Jahr wiederholten Erzählung über einen monströsen Massenmord, erfunden nur zum Zwecke der Verunglimpfung 2000 Jahre alter Figuren.
Aber auf solche Ideen können auch nur Katholiken kommen.
(Naja, die andern vielleicht auch. Wer will's wissen?)
27.12.23
Armer, armer Einzelhandel
Top-Meldung in allen Gazetten:
„Einzelhandel unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft“
Oh, das tut uns aber leid.
Nun, da wird sich halt das systemrele­vante, liebe Volk der Kauf­rauschjunkies gesagt haben: Dies Jahr gibt‘s einfach mal keinen superbilligen Schnickschnack, keinen megaüberflüssigen Haufen Drissam­stiel und auch sonst keinen sinnlosen, unnützen Scheiß­dreck, den kein Mensch braucht. Keinen überteu­erten Massenmist, der mit samt seiner Verpackung noch am selben Abend inner Müll­tonne landet, keinen runtergesetzen Plas­tikramsch aus 'nem 1€-Laden, keine Schnäppchen, wo­nach keiner gefragt hat, und auch keine verschimmelten Ladenhü­ter, mit denen man nicht weiß wohin.
Und auf den nackten Wohn­zimmertisch wurden zum Weihnachts­dinner auch keine fetten Gänse serviert, keine kaputten Wachtel­eier und für die Kinder kein Wackelpudding an Herrencreme und keine halben Schweine mit Pommes rot-weiss, sondern nur abge­laufene Tüten­suppen und Klopa­pier, Knäckebrot und Dosenpilze
von Aldi Süd oder Nord-ismiregal aus dem letzten Jahrhundert.
Hallo, armer Einzelhandel,
Krieg ist ja nun wahrlich kein Argument. Keine Kohle auch nicht.
Da musst du dir, du Einzelhandel, du, für nächstes Jahr aber was fein-innovatives einfallen lassen. Sonst kommen wa nämlich nie mehr wieder zu dir, du ... du Einzelhandel, du ...
24.12.23
Auf wen warten Sie heute eigentlich?
Die ‚taz‘ schreibt:
„Die Einigung der EU auf das neue Gemeinsame Europäische Asyl­system (GEAS) sei 'dringend notwendig' gewesen, schrieb Außen­ministerin Annalena Baerbock am Mittwoch auf X. ‚Humanität und Ordnung sind dafür die Leitplanken.‘
Dabei hatte der EU-Rat unter Führung Spaniens während der am vergangenen Montag gestarteten letzten Runde der Verhandlungen zum GEAS alle menschenrecht­lichen roten Linien eingerissen, die die Grünen gezogen hatten.
Vorgesehen sind nun Haftlager mit zehntausenden Plätzen an den Außengrenzen, Schnellverfahren ohne Ausnahmen für Minderjäh­rige, Abschiebung ohne Antragsprüfung in Drittstaaten und die „Fiktion der Nichteinreise“, die die Rechtsmittel Ankommender beschneidet. Zehn Einzelgesetze sollen Asyl-Ablehnungen und Abschiebungen leichter machen und Flüchtlinge abschrecken.“
Tja, so sieht‘s aus.
Ach ja, und der, der nach Deutschland einreisen will, darf noch ein Extra-Leckerli schlucken und muss vor das christdemokratische Leitkulturprüfungstribunal. „Humanität und Ordnung sind dafür“, wie gesagt, „die Leitplanken.“
Und auf wen warten Sie am heutigen Fröhlich- und Seligkeitsfest­tag? Auf‘s Christkind oder den St. Nimmerleinstag?
23.12.23
Der Plattentipp kurz vor Toresschluss
Nein, vor dem Plattentipp noch‘ne Superhammer-Eilmeldung!
Die gar nicht so falsche ‚katholisch.de‘-Internetpostille meldet:
Kardinal Müller (Ex-Chef der Inquisition und damit 2. Geige im Vatikan, intern auch Arschgeige genannt):
"Die Segnung homosexueller Paare ist Gotteslästerung".
Na, jetzt geht‘s aber los!
Und immer schön nach der hübschen Melodei von
„Und willst du nicht mein Bruder sein,
holderahihaho“
***
Auch wenn ich hier schon zum xten Mal diese Platte angepriesen habe ...trotzdem, heute zum xten+1 Male:
Mickey 3d
„live à Saint-Etienne“
22.12.23
Alles, was uns lieb und teuer ist
Liebe große und kleine Kinder!
Ich, der große Friedrich Merz, verrate euch als euer zukünftiger Bundeskanzler ja kein Geheimnis, wenn ich sage:
„Der Weihnachtsbaum gehört zur deutschen Leitkultur.“
Nee, das tust du in der Tat nicht. Dass der Weihnachtsbaum zu deiner Leitkultur gehört, kann man auch gar nicht oft genug wiederholen, du Weihnachtsmann, du. Genauso wie der Knecht Ruprecht und all die andern Halunken alle.
Oh, du fröhliche, oh, du selige,
gnadenbringende Veräpplungszeit!
21.12.23
„Wir schaffen das ...“
Ja, sie haben sich geeinigt.
„Nach jahrelangen Diskussionen,“ wie die FAZ hocherfreut festge­stellt hat, „verständigten sich Vertreter der EU-Staaten und des Euro­paparlaments final auf entsprechende Gesetzes­texte. Ziel ist es, die irreguläre Migration einzudämmen."
Yes, yes, und alle sind zufrieden:
„Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet, dass die Reform für Deutsch­land Entlastung bringt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): „Wenn wir das Europa der offenen Grenzen im Inneren bewahren wollen, müssen wir die Außengrenzen schützen und funktionierende Verfahren erreichen.“ Und unsere grüne Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete die Einigung als „dringend notwendig und längst überfällig“.
Dabei hat die „Ampel“ einfach nur den Satz von Angela Merkel
„Wir schaffen das ...“ vervollständigt, quasi zu Ende gesprochen:
„Wir schaffen das … Asylrecht einfach ab.“
Und dafür brauchte diese Penner-Regierung Monate! Unglaublich.

P.s.:
Nicht, dass Sie auf die glorreiche Idee kommen, ich fände ein Euro­pa in Ordnung mit einer x-Meter-hohen Betonmauer plus Natodraht, Wachtürmen und Schießbefehl, Selbstschussanlagen, deutschen Schäferhunden, "Gänsefleisch mal `n Kofferraum uffmachen?" und Tretminen drum­herum. So was finden nur Leute in Ordnung, die für so was gewählt wurden. Also praktisch alle.
Nur müssten Sie dann auch auf Ihren Auslands-Urlaub, alle Kreuz­fahr­ten und den Badespass an sämtlichen Mittelmeerstränden ver­zichten.
Aber das Steinhuder Meer ist ja auch nicht zu verachten.
Auf das neue Jahr 2024!
20.12.23
„Respire“
Approche-toi petit, écoute-moi gamin
Je vais te raconter l'histoire de l'être humain
Au début y avait rien, au début c'était bien
La nature avançait, y avait pas de chemin

Puis l'homme a débarqué avec ses gros souliers
Des coups d'pieds dans la gueule pour se faire respecter
Des routes à sens unique il s'est mis à tracer
Les flèches dans la plaine se sont multipliées

Et tous les éléments se sont vus maîtrisés
En deux temps trois mouvements l'histoire était pliée
C'est pas demain la veille qu'on fera marche arrière
On a même commencé à polluer le désert

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

D'ici quelques années on aura bouffé la feuille
Et tes petits-enfants ils n'auront plus qu'un œil
En plein milieu du front, ils te demanderont
Pourquoi toi t'en as deux, tu passeras pour un con

Ils te diront comment t'as pu laisser faire ça
T?auras beau te défendre, leur expliquer tout bas
C'est pas ma faute à moi, c'est la faute aux anciens
Mais y aura plus personne pour te laver les mains

Tu leur raconteras l'époque où tu pouvais
Manger des fruits dans l'herbe allongé dans les prés
Y avait des animaux partout dans la forêt
Au début du printemps, les oiseaux revenaient

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
C'est demain que tout empire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Le pire dans cette histoire c'est qu'on est des esclaves
Quelque part assassin, ici bien incapable
De regarder les arbres sans se sentir coupable
À moitié défroqués, cent pour cent misérables

Alors voilà petit, l'histoire de l?être humain
C'est pas joli joli, et j'connais pas la fin
T'es pas né dans un chou mais plutôt dans un trou
Qu'on remplit tous les jours comme une fosse à purin

Il faut que tu respires
Et ça c'est rien de le dire
Tu vas pas mourir de rire
Et c'est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
C?est demain que tout empire
Tu vas pas mourir de rire
Et c?est pas rien de le dire

Il faut que tu respires
Il faut que tu respires
Il faut que tu respires
Il faut que tu respires

(Mickey 3d)

***
Und: den ganzen Tag und von abends bis morgens ohne Pause immer wieder von vorne an einem Streifen bis zum Umfallen oder bis der Arzt kommt ohn‘ Unterlass quasi ad libitum die neue Platte
„Before + After“
von
Neil Young