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18.3.10
Große deutsche Geister -
heute: Joachim Kardinal Meisner
»Das Erste, was ich immer zu Beginn eines Jahres in mei­nen Kalender eintrage, sind die Beichttermine.«
Dann hat er's auch wohl nötig.
(Und so einer ist Bischof!)
19.3.10
Einer für alle: Wolfgang Kubicki
Die "Zeit" bezeichnet ihn als "Heckenschützen, Strippenzieher
und Machtmenschen". Man könnt auch einfach sagen: Kubicki ist Rechtsanwalt, Mitglied der FDP und ehemaliger Möllemann-Freund und sogesehen einer der eher unangenehmeren Typen auf diesem Planeten. Aber egal.
In einem langen Interview hat er der "Zeit" verraten, warum er weiterhin lieber im Kieler Landtag sein Unwesen treiben will, und niemals, niemals nach Berlin ziehen würde:

"Nein, niemals in den Reichstag. In Berlin würde ich zum Trinker werden, vielleicht auch zum Hurenbock. Ich bin inzwischen zum 3. Mal verheiratet, und ich will auf keinen Fall auch diese Ehe ruinieren. Das politische Leben in Berlin sieht doch so aus: Sie sind den ganzen Tag unter Druck, abends wartet Ihr Appartment auf Sie, sonst niemand. Es gibt da einen enormen Frauenüberschuss, 100000 Leute in Parlament, Verwaltung, Medien und Verbänden, davon 60 % Frauen. Ich weiß doch, wie es läuft: Da sind dann diese Abende, an denen Sie nur abschalten wollen. Stressabbau. Dann sitzt Ihnen plötzlich eine Frau gegenüber, die Ihnen einfach nur zuhört, und dann geht die Geschichte irgendwann im Bett weiter. Dazu der Alkohol. Sie können, weil Sie ständig in Terminen sind,
den ganzen Tag trinken. Eine Flasche Wein ist da gar nichts. Und abends geht es richtig los. Sie betreten bestimmte Restaurants und sehen schon diese glasigen Augen in den Rotweingesichtern ihrer Kollegen. "Kubicki", rufen sie beseelt, während Sie noch im Türrahmen stehen. "Kubicki, setzt dich zu uns!""

Tja. Hm.
20.3.10
Kubicki und die Folgen
Nachdem Kubicki so schön aus dem Nähkästchen geplaudert hatte, erwiderte das CSU-Generalsekret Alexander Dobrindt stellvertretend für alle anderen:
»Dem Kubicki ist wohl die Schweinegrippe aufs Gehirn geschlagen.«
Und ist das jetzt diese abendländische Leitkultur?
22.3.10
Sigmar Gabriel
Was der Chef der stolzengroßendeutschen Sozialdemokratie sagt, wenn der Tag lang ist, nun ja, es ist halt egal.
Wenn's aber drauf ankommt, wenn also die enttäuschten Massen
in Zeiten des Wahlkampfes auf den Marktplätzen im Dickicht der Städte zusammenströmen und krisengeschüttelt, geschlagen und gebeutelt in großer Not lechzen nach dem Morgenrot, dem Morgen-
rot einer neuen, besseren Zeit, dann, ja, dann sagt der Sigmar:
"In der Arbeitswelt geht es verdammt unfair zu."
23.3.10
Wetterfrosch Kachelmann verhaftet!
Hui, hui, hui! Jetzt heißt's aber: Warm anziehen!
25.3.10
Noch mal kurz zu Kirche und Missbrauch
Es hört und hört nicht auf: Nach den Vorkommnissen aus den 50iger, 60iger, 70iger und 80iger Jahren sind nun auch einige Fälle aus ver-
schiedenen Jahrhunderten davor bekannt geworden.
29.3.10
Neues vom Mixa
Der Augsburger Bischof Walter Mixa wird beschuldigt, jahre­lang systematisch Heimkinder brutal vermöbelt zu haben. Dabei sollen auch Sätze gefallen sein wie:
»In dir steckt der Satan. Den werde ich dir schon austreiben.«
Also ehrlich! Kann ich mir gar nicht vorstellen! Walter Mixa? Der? Glaub ich nicht! Eher wirft der Bruder vom Papst mit Stühlen nach Domspatzen!
30.3.10
Jürgen Rüttgers (Arbeiterführer)
Dpa meldet:
"Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) möchte, dass wieder mehr Volkslieder gesungen werden."
Ja prima! Bin ich dabei! Wie wär's mit "Mexiko - Finger im Po"
oder
"Geh doch nach Hause, du alte Scheisse!"
1.4.10
Auch damit hatte niemand mehr gerechnet
Anlässlich seines 80. Geburtstages hat der ehemalige Kandes­bunzler Helmut Kohl reinen Tisch mit seinen schwarzen Kassen gemacht und endlich auch die Namen der Spender bekanntgege­ben.
2.4.10
Karfreitag, 15 Uhr 30
Gott ist tot.