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1.1.17
Krach, bum, zong!
Diesmal fang ich das neue Jahr nicht mit „Und immer, immer wieder geht die Sonnn-ne auf ...“ an!
Aber wo's nun schon mal da steht, lass ich's auch.
2.1.17
Silvester-Nachlese
Wenn die Polizei am Silvester-Abend alle, d.h. rund 1000 junge Männer mit schwarzen Haaren, dunkler Hautfarbe und Reiseziel Köln aus Bussen und Bahnen rauskomplimentiert und „an diesen NAFRIS“, d.h. Nordafrikanern „eine verschärfte Durchsuchung unternimmt“ und hunderten von ihnen die Weiterreise verbietet, nennt man solches Vorgehen in der sozialwissenschaftl. Literatur „Racial Profiling“ bzw. auf gut Deutsch „Rassismus“.
Wenn dann die Grünen-Chefin Simone Peter die einzige ist, die sagt, was ist, wenn dann, pars pro toto, der Leitartikler und Leitkommen­tator vom „Völkischen ...“, pardon, vom „Kölnischen Beobachter“, äh, vom „Kölner Stadtanzeiger“ und all dessen Leserbriefschreiber ein­stimmig behaupten, dass das, was ist, nicht das ist, was es ist, und dass Frau Peter sich schämen sollte und umgehend beim Polizei­präsidenten zu entschuldigen habe, und wenn daraufhin die grüne Simone Peter, um ihre Haut zu retten, das dann auch tut,
dann, ja, dann, an dem Tage - also ab heute – wissen alle, die kei­nen Gartenzwerg im Kopf haben, dass ihnen im Ernstfall auch kein Gartenzwerg helfen würde.
3.1.17
Kleine Korrektur zu gestern
Reingefallen! Mal wieder reingefallen!
Die Grüne Simone Peter hatte ihre Kritik am Polizei-Rassismus gar nicht zurückgenommen, weil sie einfach noch ein wenig leben will. Zuständig war wohl eher ganz normaler, allzeit und für alles berei­ter Polit-Opportunismus, die grüne Grundlage beim Großen Fressen, beim großen, grünen Krötenschlucken.
4.1.17
Nafris (Polizeijargon für Nordafrikaner) -
wahrscheinlich jetzt schon das Wort des Jahres
Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte die Verwendung des Begriffs nach der Silvesternacht als „unglücklich“ bedauert. Wohlgemerkt: die Verwendung, nicht den Begriff. Das alles und noch viel mehr spielt aber für einen lupenreinen deutschen Rassevertreter wie Alexander Dobrindt natürlich keine Rolle:
„Die Menschen wollen klare Antworten auf die Frage, wie der Staat bestmöglich für ihre Sicherheit sorgt und sie zum Beispiel vor Nafris schützt.“
5.1.17
Persönlichkeiten deutscher Leitkultur -
heute: Ex-VW-Chef Martin Winterkorn
Der Fachmann in Sachen Wirtschaft, Freiheit und Gedöns beim „Kölner Stadtanzeiger“, Stefan Sauer, ist richtig sauer. In seinem Leitartikel schreibt er noch ganz sachlich:
„Unter seiner Führung geriet VW in die größte Krise seit der Nach­kriegszeit. Martin Winterkorn trat zwar 2015 zurück, doch auch nach seinem Abschied verdient er üppig. Sein Millionengehalt wurde wei­ter gezahlt; erst Ende 2016 lief der Vertrag aus. Seit dem 1. Januar erhält Winterkorn nun eine VW-Betriebsrente von 3100 € – pro Tag, bis ans Lebensende, plus Dienstwagen.“ Usw. usw.
Dann in seinem Kommentar jedoch lässt der empörte Wirtschafts­redaktör die polemische Sau raus:
„Martin Winterkorn liefert Verdruß millionenfach frei Haus. Ein Mann, in dessen Zeit als VW-Chef einer der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Geschichte fällt, der mittelbar für Milliarden-Strafzah­lungen und den resultierenden Abbau zigtausender Jobs verant­wortlich ist, kassiert nach dem Rückzug weiter ungerührt Millionen. Das erscheint einem nachgerade als obszön. Es wäre ein Gebot sozialer Hygiene, einen Großteil des Geldes gemeinnützigen Zwe­cken zukommen zu lassen. Auch der Umstand, dass der Aufsichtsrat die Zahlungen festlegte, lässt einen erschaudern. Winterkorn und VW schaden nicht nur der Reputation der Autobranche, sondern der Legitimation wirtschaftlicher und politischer Strukturen insgesamt.“
Ja, echt blöd. So, wie's aussieht … echt blöd!
Nur, mein lieber Stefan, was machen wa jetzt bloß? Wie kriegen wir denn die Reputation wieder hin? Und die Legitimation wieder flott? Nun, wenn ich das richtig sehe, ist das ja nicht die Aufgabe von die­sem Winterkorn! Sondern eher, oh, du gelernter Wirtschaftsredaktör, die deine!
Tschöh mit öh und noch viel Spass dabei!
Aber wie sagt man so schön: Warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er's kann.
6.1.17
Dreikönigstreffen der FDP
Und alle waren gekommen. Alle 3.
8.1.17
Na, das is doch mal was!
Dpa meldet:
„Kai Diekmann, der Herausgeber der 'BILD'-Gruppe, muss sich ge­gen den Vorwurf des sexuellen Übergriffs wehren. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam sagte am Freitag, dass eine Anzeige eingegangen sei und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde.“
So, so! Der Chef von Europas größter Dreckzeitung, Ermittlungen wegen sexueller Übergriffe! Aber man fragt sich, wieso erst jetzt? Das war doch 15 Jahre lang seine Geschäftsgrundlage!
9.1.17
Revolution im Vatikan!
Es geht los! In der Tat! Franziskus macht tatsächlich Ernst. Die Welt hält den Atem an! Heute Nacht ist es passiert! Heute Nacht hat eine neue Zeit angefangen! Und die Ereignisse, sie überstürzen sich! Ja! Der Turm stürzt ein, der Turm stürzt ein, halleluja, der Turm stürzt ein:
„Im Bistum Rom können jetzt wiederverheiratete Geschiedene in bestimmten Fällen die Kommunion empfangen.“
Halleluja!
10.1.17
Leitkultur aktuell -
[Neue Serie]
'Google news' informiert:
„Berlin/Obrigheim. (stk) Es war der erste offizielle Termin von Bun­deskanzlerin Angela Merkel im neuen Jahr. Gestern besuchten 108 Sternsinger das Bun­deskanzleramt und brachten ihren Segen für das neue Jahr. Vier davon kamen aus der Seelsorgeeinheit Mos­bach-Elz-Neckar, aus Obrigheim. Silas (14) und Samuel (13) Tretter, Corinna Ewers (15) und Mirija Ruff (12) traten für die Erzdiözese Freiburg die Reise nach Berlin an.
Auch Prälat Dr. Klaus Krämer und Pfarrer Dirk Bingener bedankten sich für ...“
Was würden Tick, Trick und Track aus Entenhausen dazu sagen. Wahrscheinlich „?“, „?“ und „?“.