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26.9.24
Da war doch noch was
Das Volk würde murren. So hört man es von allen Seiten. „Murr, murr,“ murrt das Volk. Das Volk, so sagt man, sei not amused. Ja, es murrt. Die Regierung käm beim Volk nicht gut an. Und deshalb murrt es auch. Murr, murr.
Aber warum murrt es so? Weil die Regierung so un... oder wie der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ unlängst festgestellt hat und ein Journalist, der allerdings unerkannt bleiben und seinen Namen nicht preisgeben wollte, mir hinter vorgehaltener Hand zuraunte:
„Regierung uneins über Rentenpaket“
Und fügte noch hinzu:
„Regierung uneins über Rentenpaket ... ich kann es einfach nicht mehr hören!
Da musste ich ihm zustimmen und murrte ebensolaut:
ICH KANN ES AUCH NICHT MEHR HÖREN!
„Regierung uneins über Rentenpaket“
Rentenpaket, Rentenpaket!
Ich kann es nicht mehr hören!!!
27.9.24
Rien ne va plus
„Erfurt. Die erste Sitzung des neu gewählten Thüringer Landtags ist im Chaos versunken. Sie geriet zur Dauerkonfrontation zwischen der erstarkten AfD mit ihrem Rechts-außen Björn Höcke an der Spitze und allen anderen …. und endete nach Stunden mit der Anrufung des Verfassungsgerichts durch die CDU-Fraktion,“ schreibt unver­drossen der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ über den ersten erfolgreichen Akt der Erfurter Nazi-Komödie. Absehbare Fortsetzung dann Ende nächster Woche.
‚Unverdrossen‘ will heißen: Für die Kölner Penner-Postille ist die rechtsradikale, antisemitische Nazi-Partei AfD anscheinend immer noch nur das dumm-dumpfe Sammelbecken der sog. Denkzettelver­teiler, der Abgehängten, Besorgten und mühselig Beladenen unter ihrem Verführer und Leitkulturhammel Höcke – und nicht die ruhm­reiche völkische Sumpforganisierung des ewig aufklärungsresis­tenten Teils der deutschen Ureinwohner, die mit demokratischen Spielregeln so wenig anfangen können wie'n Schwarm toter Fische mit einem – sagenwamal- einem Fahrrad. Und altgediente Influenzer wie der ‚Stadtanzeiger‘ können, so scheint mir, einfach nicht ertragen und schon gar nicht verstehen, dass sie mit ihrem diskursiven Rum­geham­pel und ihrer uneindeutigen Haltung zu der trostlosen Situation bei­getragen haben und sich bis heute zum Beispiel nicht mal auf den Aus­spruch von Kevin Kühnert einigen könnten, den er vor einigen Tagen bei „Hart aber fair“ äußerte:
„Es sind seit Jahrzehnten immer so um die 25%, die wir vergessen sollten und mit denen wir auch nichts zu tun haben wollen.“
Aber selbst die restlichen SPD-Mitglieder werden sich diese kluge und klare Erkenntnis höchstens in ihr Poesiealbum kleben. Wenn’s hoch­kommt.
28.9.24
Gute Nachrichten aus dem Nahen Osten …
… sind rar gesät. Und so freuen wir uns heute um so mehr über diese frohe Botschaft:
„Israel meldet Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Angriff am Freitag in Beirut getötet worden.“
Halleluja, sein Weg war lang, gefährlich und steinig, religiös verlogen und verlogen religiös, aber jetzt ist er endlich angekommen, in seiner heißgeliebten Heimat, seinem außerirdischem Zu­hause, seinem Sehnsuchtsort, dem Zentrum der Hölle. Und drum lasset uns singen:
"So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag ..."
29.9.24
Im Merzen der Bauer
Seit er den CDU-Chef spielt, überlässt er die Rumstinkerei anderen und übt sich in Kreidefressen & Fabulieren mit Schaum vorm Mund. Das liest sich dann wie eine militante Mixtur aus den intellektuellen Folgen jahrelang missverstandener Pippi-Langstrumpf-Lektüre, elitä­rer, unstillbarer Großmannssucht und immer wieder durchbrechen­dem Bedürfnis nach law & order und heimatlichen Ressentiments gegen Gott und den Rest der Welt:
„Ich plädiere für einen schärferen Umgang mit jungen Straftätern. Also ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass wir über das Wahlrecht mit 16 sprechen, die Strafmündigkeit aber für die Jugend­lichen zwischen 18 und 21 liegt. Ich finde, das sollten wir ändern.“
Mit ‚ändern‘ meint er natürlich ‚umkehren‘, etwa so: Mit 12 ‚strafmün­dig‘ und Wählen nur mit … na, da wird man schon irgend’ne Nume­rus-Clausus-Regelung finden.
„Zudem muss die Strafverfolgung beschleunigt werden. Sie darf nicht jahrelang dauern, die Verfahren müssen vereinfacht werden.“
Schnellgericht, ick hör dir trapsen? Selbstverständlich, und ob vegan, arisch oder vegetarisch wär dem Herrn sogar schnurzpiepenhagen.
„Außerdem fordere ich mehr Respekt für wirtschaftlichen Erfolg. Ich möchte ein bisschen unsere Mentalität ändern. Wirtschaftlicher Erfolg gehört dazu, den darf man auch – man muss ja nicht protzen – zeigen. Und dann kann man auch andere ermutigen und ermuntern und sagen: Macht es nach.“
Tönt es aus der kriminellen Maschmeyer-Mafia 'Höhle des Löwen'.
Wie gesagt: Alles gehopst wie gesungen. Ich mal mir die Welt, so wie sie mir gefällt. Widde widde witt bum bum.
30.9.24
Weg mit Österreich! Weg mit den Alpen und noch mehr!
Für freien Blick aufs Mittelmeer!
Bei den Parlamentswahlen in Österreich ist die FPÖ, der dortige Original-Nazi-Verein mit 29,2% stärkste Kraft geworden.
Von diesem albernen Land hatt' ich allerdings auch nix anderes erwartet. Schließlich war schon das Anschlussgeschrei 1938 mehr als repräsentativ, kamen die meisten KZ-Wächter damals auch aus Österreich, kurz, die widerlichsten Nazi-Visagen waren Österreicher.
Man kann heute zwar nicht einfach behaupten, die Österreicher seien unser Unglück, aber viel hab ich von denen eh nie gehalten. Ich frag mich nur, warum in den schönsten Gegenden immer die dämlichsten Menschen wohnen müssen.
1.10.24
Halbzeit beim Oktoberfest
Die Münchener ‚Abendzeitung‘ berichtet:
„Security-Mitarbeiter schlägt Besucher hinterm Festzelt ins Gesicht.“
Na, wahrscheinlich hatt’ er’s auch verdient.
2.10.24
Wo is sich Unterschied?
Ein Versuch aus der Unterschiedsforschung
Dass es Israel überhaupt gibt, ist nicht irgendeiner lustigen Laune irgendeines lustigen Gottes geschuldet, nicht mal dem Wunsche aller Juden weltweit, und schon gar nicht dem seiner muslimischen Nach­barn ringsum, sondern den seit rund 2000 Jahren immer wiederkeh­renden antisemitischen Pogromen und Massenvertreibungen durch Hinz und Kunz, worauf allerdings die Christen das copyright besitzen. Und dass Israel 1948 dann tatsächlich Realität wurde, ist ohne den fast erfolgreichen deutschen Versuch einer Endlösung, ohne den Holocaust, gar nicht denkbar. Die Verantwortung dafür, dass es Israel überhaupt gibt, dürfen also letztendlich die Deutschen übernehmen, obwohl die nun wirklich die allerletzten waren, die das gewollt hatten. Deshalb heißt es ja auch so schön, dass die Deutschen den Juden Auschwitz niemals verzeihen werden.
Seit sich nach ’45 urplötzlich der Wind in Deutschland gedreht hatte, war in den ungeliebten offiziellen Sonntagsreden somit nur noch von „bedingungsloser Solidarität“ und „deutscher Staatsraison“ die Sonn­tagsrede. Aber das dicke deutsche Fell, an dem schon die Entnazi­fizierung rückstandslos und nachhaltig gescheitert war, sorgte dann obendrein dafür, dass Otto-Normaldepp und seine Frau, wenn ’s um Israel ging, gar nichts mehr kapierte und nur noch Bahnhof verstand.
***
Und so ging denn auch der 7. Oktober 2023 in Israel den Deutschen
am Arsch vorbei. Der russische Überfall auf die Ukraine eher nicht. Warum eigentlich?
Und wenn ich mich selber frage: Was weiß ich eigentlich über die Ukraine, was über ihre Geschichte, ihre Einwoh­ner und ihr aktuelles politisches System, vor dem, über den und nach dem Russenüber­fall, und wen kennt man eigentlich außer Selensky und die Klitschko­nasen? Und wer o. was ist Putin? Was will er? Wo kommt der her? Was wollen denn die andern Russen? Was ist da jenseits von Oder und Elbe, wo für mich schon Sibirien und Belutschistan anfangen, überhaupt los? Ehrlich gesagt: Übers Tote Meer weiß ich mehr.
Nehmen wir also mal zur Abwechselung nich mich, das doofe Volk, sondern seine Informanten, unsere heißgeliebte bürgerliche Tages-und sonstwat-Presse. Geh ich recht in der ungeprüften Annahme, dass, was die Ukraine betrifft, sich die irren Differenzen unter den Journalisten praktisch in den unterschiedlichen Reichweiten der Raketen, Drohnen und sonstigen Kaputtmachern erschöpfen, ihnen aber im Eifer des Gefechts die Verfallsdaten von irgendwelchen, in vergessenen Werkshallen rumrostenden Leoparden, Mardern und Geparden, Haubitzen, Schrappnellen und durchgeschlissenen Bun­deswehrunterhosen eher zweitrangig erscheinen, Hauptsache … ja was war noch mal die Hauptsache? Ach ja, die Solidarität, die eiser­ne Soli­darität, das Durchhalten, Weitermachen, Solidarisieren und Mitmarschie­ren ... und hin und wieder hat man den Eindruck, der Artikel war jetzt nicht vom Chef des Kölner Stadtanzeigers sondern vom Generalfeldmar­schall höchstpersönlich.
Und was ist mit Israel? Wie sieht’s denn bei unsern schreibenden Knallfröschen mit Israel aus?
Ach, geh mir doch nicht immer mit diesem Israel auf die Eier! Die sollen endlich mal Frieden schaffen und mit den Palästinensern sich an einen Tisch setzen …… ach, und das eine, das eine wollt ich dir auch noch sagen, ceterum censeo - aber das sag ich jetzt nur dir:
Ich finde, Israel ist die Hauptgefahr für den Frieden in der Welt.
q.e.d.
3.10.24
Das hat Münster aber nicht verdient
In Münster – es war einmal - verkündete 1534 eine aus dem Hol­ländischem, den Niederlanden vertriebene Wiedertäufergruppe ihre neue Lehre. Die drei wüsten Prediger wollten den Weg zu einer Heilsgewissheit, (was immer das auch sein sollte,) und zur radikalen Nachfolge Christi weisen. Doch dabei raus kam ein theokratisches Terror-Regime, das sich nicht gewaschen hatte. Nach 2 Jahren aus­giebigstem Experimentieren mit nietennagelneuen Foltermethoden aus dem Phantasialand neureligiöser Intelligenz wurden sie eines Nachts von ihren malträtierten Opfern überwältigt und in Käfige ge­steckt. Dann hängte man die Käfige inklusive Wiedertäufer in luftiger Höhe zwi­schen die Türme der Münsteraner Lambertikirche und gab den drei Halbtoten den Rest mit den bewährten Mitteln aus dem Fundus alt­religiöser Intelligenz. Mit glühenden Eisenzangen zu Tode gezwickt und gezwackt ließ man sie solange da droben hängen und verfaulen, bis den Münsteranern der Gestank einfach zu viel wurde. Na ja, und es sah ja auch nicht besonders - wenn man ehrlich war - appetitlich aus. Die Party war vorbei und hatte sogar Spaß gemacht. Aber alles auf Erden hat nun mal ein Ende, und so kehrte der Alltag wieder zurück und es wurde friedlich, beschaulich und still rund um die herrliche Lambertikapelle.
***
Tja, so war das damals.
Nicht immer, aber … aber dieses Münster, so muss man gestehen,
hat was … immer irgendwas, womit es sich selbst und alle andern außer­halb der Stadtmauern in den Wahnsinn treiben kann ... sei es mit einer enorm witzigen Krimiserie ...
(Fortsetzung folgt)
4.10.24
Das hat Münster aber nicht verdient (Folge 2)
(Fortsetzung von oben)
((Was bisher geschah: blie blue bla))
… oder sei es mit einem auf diesem Planeten singulären, unfassba­ren, innerstädtischen Fahrradterrorismus. Die irren Hochzeiten, in denen die GLF, die Grüne Luftpumpenfraktion, im verwunschenen Rathaus verbrechen konnte, was sie wollte, gehen zwar langsam dem Ende entgegen, aber im Prinzip kann sich Ähnliches in Münster jeden Tag wiederholen.
***
Vorgestern zum Beispiel, da hat auf dem Parteitag der nordrhein-westfälischen CDU Friederich der Große seine Antrittsrede als Kan­didatenkanzler unter tosendem christlichen Applaus offensichtlich bravourös gemeistert. Klar, kritische Geister werden wieder murren und meckern: Sind doch alles nur olle Kamellen in neuen … äh Fellen! Aber was ist schon Scholz, der etwas andere Typ, gegen den Lügenbaron mit seinen ollen Kamellen?
Beim Einmarsch in den Saal singt die Gemeinde bereits die erste Lüge aus vollem Hals:
„Oh, sometimes, I get a good feeling, yeah. Get a feeling that I never, never had before“.
, Mit der zweiten faustdicken Lüge will der sauerländische Fliegen­fänger aus dem sauerländischen Fliegenfängerland die Arschlöcher für Deutschland treffen:
„Mit diesen Leuten haben wir Christdemokraten nichts, aber auch gar nichts zu tun.“
Nun ja, das Verstoßen von eigen Fleisch und Blut kommt seit der Steinzeit in den besten Familien vor. Nicht umsonst nennt man Onkel und Tante auch buckelige Verwandschaft.
Das Wichtigste aber ist für Friederich, den unbestritten aktuell größ­ten Wicht am christlichen Himmel, die sog. Migrations- & Wirtschafts­politik. Was er unter Wirtschaft versteht, muss man wohl die profes­sionellen Halsabschneider von BlackRock fragen. Wie er allerdings mit der abgelutschten Kamelle Migration den Kanzler geben will, wo alle anderen denselben Quark breittreten, soll wohl vorerst sein Ge­heimnis bleiben. Sein KanzlerSuperding - einen echten Hammer – hat er sich woanders ausgegraben, und zwar in den Tiefen bzw. Untiefen des letzten Jahrhunderts beim langjährigen Kandesbunzler Helmut Birne Kohl:
„Was wir als Grundbedingung für einen wirtschaftlichen Aufschwung brauchen ist ein Mentalitätswandel bei der Einstellung zur Arbeit,“ und fährt fort: „Arbeit darf nicht nur eine temporäre Unterbrechung der Freizeit sein.“ Sondern könne, so Merz, auch „ein Teil der Selbst­erfahrung sein“ und „sogar richtig Spaß“ machen.
Mein Gott, da stellt sich dieser antiquierte, merkel- und gewissenlose Kohlklon hin und erzählt ausgewachsenen Menschen was von Arbeit und Selbsterfahrung und dass Arbeit auch Spaß machen könnte, und vergisst doch tatsächlich das Wesentliche seiner deutsch-nationalen „Agenda 2030“ zu erwähnen, dass Arbeit auch frei machen kann.
9.10.24
In quasi eigener Sache
Ich hab seit dem 5. Oktober ne nette Truppe Krach machender Bau­ar­beiter vor meinem Fenster. Hinzu gesellen sich im Innenhof wie jeden Tag aus vollem Hals schreiende Blagen mit ihren Pumpguns aus Plastik. Da kann man sich nicht so gut konzentrieren. Hab ich mir deswegen die Herbstferien ne Woche vorgezogen.
Tut mir aufrichtig leid, liebe Leute. Aber bisher gab's ja auch nur einen wichtigen Tag,
den 7. Oktober.
Bis bald
w