Alle Tagebucheinträge im Archiv

27.10.21
Der kleine Notgedanke für zwischendurch
Ob Leugner*pipapo, Getesteter*pp, Genesener*tüdelü oder kom­plott Geömpfter/tata, seit knapp 2 Jahren dekliniert die Gemeinde den Corona-Virus rauf und runter. Inzwischen expertisen allein in deutschen Landen an die 80 Millionen Virologen und ihre Innen an den Käsetheken sich und andere dumm und dämlich. Es steht zu befürchten, dass, wenn sich dieser allzu reale Spuk endlich in Luft verdünnisiert hat, all die Leute in ein großes, dunkles Loch driften, weil se kein Thema mehr zum Totlabern haben. Es ist zwar nicht amtlich, aber so wird kolportiert, Adorno soll mal zu diesem ganzen Scheißdreck verlautet haben:
„Was nützt einem die ganze Gesundheit, wenn man ansonsten ein Idiot ist.“
Doch mein Problem wird eher sein: Mir werden irgendwie ...
die Nasenlappen fehlen.
28.10.21
Ich glaub es ja nicht!
Ich glaub es nicht! Ich glaub es nicht!
‚Die Zeit‘ schreibt:
„Nobelpreisträger warnen:
Lindner sollte nicht Bundesfinanzminister werden
Berlin.
Zwei prominente Wirtschaftswissenschaftler haben davor gewarnt, dass FDP-Chef Christian Lindner in einer künftigen Bundesregierung Finanzminister wird. „Um seiner selbst willen sollte Lindner die un­mögliche Aufgabe erspart werden, seine vorsintflutliche haushalts­politische Agenda auf die finanzielle Situation von heute übertragen zu müssen“, schreiben der Brite Adam Tooze und der US-amerikani­sche Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz von der Columbia University in New York in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“. „Diese Art Crashtest kann sich weder Deutschland noch Europa erlauben.“
Und jetzt alle – zwo, drei, viertelvorvier:
So ein Tag, so wunderschön wie heute,
So ein Tag, der dürfte nie-ie-ie-ie vergehn ...
29.10.21
Fünf Freunde und der Wanderzirkus
Nachdem Arminius Lalaschet schon vorbildlich bewiesen hat, wie man einen überflüssigen Schützenverein ins Jenseits katapultiert, haben sich nun 5 weitere hochmotivierte, staatlich geprüfte, hohle Plastik­flaschen für das Rattenrennen um den CDU-Parteivorsitz an die vorderste Front gedrängelt. Und wer‘s dann am Ende wird, wird wie gehabt auch der nächste Kanzlerkandidat. (Wenn der sich nicht in 4 Jahren Opposition so dermaßen verschlissen, verschissen oder sonst wie unmöglich gemacht hat, dass alle Kaiser Lalaschet wieder ham wolln.)
So weit, so übel, so düster die Aussicht.
Weil se keine andern hatten bzw. niemand sonst in der Partei so balla-balla ist, sich die Ochsentour anzutun, hocken nun folgen­de 5 sattsam bekannte christliche Knallkanaillen in den Start­löchern: Jens Spahn, Ralph Brinkhaus, Norbert Röttgen, Carsten Linnemann und Friedrich Merz, wobei laut allen Umfragen – und man muss wohl da­von ausgehen, dass die in höchstem Maße repräsentativ sind – die absolute Mehrheit in der CDU diesen Friedrich Merz favorisiert.
So weit, so finster, so objektiv der aktuelle Stand der Dinge.
Zur Sache:
Friedrich Merz, meine Damen und Herren, ist ähm... Jahrgang 1955, also pi mal Daumen 66 Jahre jung. Jetzt heißt es zwar in Udo Jür­gens einer seiner überkandidelten, schwerkritischen Schunkelwei­sen, dass das Leben angeblich erst mit 66 anfange und dann noch lange nicht Schluss sei. Et is aber eben nur 'ne alte, überkandidelte Schunkel­weise. Und jeder weiß – auch die dumpfesten der gehör­losen Kalkeimerfraktion – dass diese Thesen, und wenn sie noch so schmissig mitgegrölt wer­den, doch eher die Funktion von Prothesen erfüllen als den Wunsch nach saftigem Leben. Egal.
Der Punkt ist: Bis zur nächsten Kanzlerwahl sind‘s noch mal 4 Jahre. Dann ist unser neoliberale, egomane Vorsintflutler nach Adam Riese 70! In Buchstaben S I E B Z I G ! Die Mehrheit hierzulande kann noch so banane sein und so gehirnfrei selbst die Junge Union - eine 70-­jährige kaputte Luftpumpe aus dem Reich der Untoten als Kanzler einer neuen, aufstrebenden Weltmacht???!
Kannichmirnichvorstellen.
Ich würd sagen, da dürfen wir uns beruhigt zurücklehnen und müs­sen wg Wahlausgang uns in dem Fall keine grauen Haare wachsen.
Danke Deutschland.
30.10.21
Die gute alte Presse
Am Beispiel ‚Spiegel online‘:
„Klimaprotest in London
Greta Thunberg legt sich mit den Banken an“
Yoh! Man hört sie geradezu krachen und zittern, die morschen Knochen der hilflosen Finanzbourgeoisie!
31.10.21
Zum Ende des Oktobers …
… und bevor uns die Rom-Gipfeler, die Glasgow-Weltklimaverpester und die vereinigten Kreisvorsitzen­den der CDU die gute, alte Indian-Summer-Laune vollends versauen oder grade deshalb, schnell noch 2 Platten-Tipps:
„Southern Soul“
und
„A Night Of Bob Dylan Songs“
von Lucinda Williams
Alles Cover-Versionen, z. T. etwas gewöhnungsbedürftig, ab dem 2. Hören aber absolut unverbesserlich. Mein Favorit: „Political World“ (8:15 min.) von der Dylan-Platte.

P.s.:
Noch mal kurz zum Ausgangspunkt, den Wintermärchen von Rom und Glasgow!
„Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn' auch die Herren Verfasser;
ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.“
(Heinrich Heine)

„Well, God is in heaven
And we all want what's His
But power and greed and corruptible seed
Seem to be all that there is
I'm gazing out the window
Of the St. James Hotel
And I know no one can sing the blues
Like Blind Willie McTell“
(Bob Dylan)