Alle Tagebucheinträge im Archiv

1.7.21
Kurz & schmerzlos
Die ‚Tagesschau‘ meldet:
„Donald Rumsfeld ist tot
Trauer um Us-Politiker“
Seh ich eigentlich nicht so.
2.7.21
Öfter mal was Neues
Bye ,bye, Hindukusch!
So. Jetzt sind unsre Jungs und Mädels wieder zuhause.
Ma gucken, wo wa morgen wieda unsre Freiheit verteidigen ...
3.7.21
Und nach wie vor aktuell
Masters of War

Come you masters of war
You that build the big guns
You that build the death planes
You that build all the bombs
You that hide behind walls
You that hide behind desks
I just want you to know
I can see through your masks

You that never done nothin'
But build to destroy
You play with my world
Like it's your little toy
You put a gun in my hand
And you hide from my eyes
And you turn and run farther
When the fast bullets fly

Like Judas of old
You lie and deceive
A world war can be won
You want me to believe
But I see through your eyes
And I see through your brain
Like I see through the water
That runs down my drain

You fasten all the triggers
For the others to fire
Then you set back and watch
When the death count gets higher
You hide in your mansion'
As young people's blood
Flows out of their bodies
And is buried in the mud

You've thrown the worst fear
That can ever be hurled
Fear to bring children
Into the world
For threatening my baby
Unborn and unnamed
You ain't worth the blood
That runs in your veins

How much do I know
To talk out of turn
You might say that I'm young
You might say I'm unlearned
But there's one thing I know
Though I'm younger than you
That even Jesus would never
Forgive what you do

Let me ask you one question
Is your money that good
Will it buy you forgiveness
Do you think that it could
I think you will find
When your death takes its toll
All the money you made
Will never buy back your soul

And I hope that you die
And your death'll come soon
I will follow your casket
In the pale afternoon
And I'll watch while you're lowered
Down to your deathbed
And I'll stand over your grave
'Til I'm sure that you're dead

(Bob Dylan)

Und allemale gilt das gute, alte, deutsche Grundgesetz:
"Bei jeder Schweinerei
ist die BRD dabei."
4.7.21
Da kommt doch Freude auf
Die ‚Bunte‘ berichtet:
„Thomas Gottschalk: Herbe Show-Enttäuschung
Thomas Gottschalks SWR-Show "Gottschalk feiert: Nochmal 18!" war ein Satz mit X. Nach nur acht Folgen wird die Show abgesetzt.“
Unser armer Showtitan! Ist schon wieder gefeuert! Oje ohje, ohwei, ohwei! Aber warum nur, warum? Ganz einfach: Weil das niemand sehen wollte! Weil das keiner gucken wollte! Kurz: Wegen der mie­sen Quote! Und jetzt erübrigt sich auch Ihre Frage, meine Damen und Herren:
„Gefeuert mit wat für ‘ner Show? ‚Nochmal 18‘? Nie gehört.“
Aber wie wir unsern Showtitan kennen, hat er sicher schon die nächste Pleiteshow in Planung. Der wird uns noch ausm Sarg raus mit ner neuen „Superidee“ auf den Sack gehen. Wetten, dass...

***
Jetzt mal n ganz anderes Thema

Bei meiner traditionellen Fotoexkursion am Wochenende in Holland hab ich mich wohl zu lange und zu intensiv einer von tausenden von Eichenprozessionsspinnerraupen verseuchten Eiche gewidmet. Leckmichamarsch, was juckt die Scheisse! Könnt' mich totkratzen! Aber auch gegen diese Prozessionsspinner hilft nu mal kein Beten. Da frag ich doch lieber morgen meinen Arzt und Apotheker.
5.7.21
Und jetzt noch das
‚Spiegel online‘:
„Beim Hotdog-Wettessen im New Yorker Vergnügungspark Coney Island hat der Seriensieger Joey Chestnut einen neuen Rekord aufgestellt. Der 37-jährige Kalifornier verdrückte am Sonntag 76 Würstchen in Brötchen in zehn Minuten und verbesserte damit seine frühere Bestleistung von 2020 um einen Hotdog. Nach Angaben der Veranstalter ist dies ein neuer Weltrekord. Chestnut hat bereits zum 14. Mal gewonnen, 2013 lag sein Bestwert beispielsweise noch bei 69 Hotdogs.“
Hm.
6.7.21
An die Fleischtöpfe im Herzen der Bestie!
Egal, wie man es auch anstreicht, das Bundeskanzleramt mitsamt seinem Regierungsdrumherum war, ist und wird immer das Hochamt im Herzen der Bestie bleiben. Und wird auch noch so sehr das HERZ der Bestie betont, so bleibt auch das Herz das Herz der Bestie, in dem nicht einmal Spurenelemente von Herzlichem zu finden sind, gute Frau Baerbock. Denn das Bundeskanzleramt ist kein ... na? richtig ... kein Immen- und kein Ponyhof. Ja, ja. Aber so isse nu mal, diese herzlose Gesell­schaft.
Und für den kurzen Weg in Ihr Unglück haben Sie Ihren Schelmen­roman „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" auch noch mit vollem Bewusstsein und zu allem Überfluss dergestalt in einen formidabel handelsüblich-primitiven Pro­paganda-Schinken runtergezwiebelt, auf dass Ihr Volk bloß nicht in seinen geistigen Grundfesten erschüt­tert werde.
Aber zu Ihrer Verteidigung angesichts der aktuellen Plagiate-Hyste­rie sei gesagt: Natürlich wie selbstredend kann so‘n traditionell-pri­mitiv zusammengekloppter Propaganda-Klops weder Wert noch Stellung einer Doktorarbeit beanspruchen. Jeder Dämelack und je­de Däme­lackin weiß, dass man sich in einem solchen Machwerk die Anführungszei­chen vor­ne und hinten, Quellenangaben, Fuß­noten, Faktencheck und Gegencheck, korrekte Zitate, ebenda, a.a.O. und pipapo nicht nur schenken kann. Sie stören auch die geruhsame Lek­türe. Falls sich überhaupt jemand die Mühe macht, die Plastik­folie zu entfernen.
Dann jedoch kam ein gewaltiger Shitstorm auf. Ein Scheissesturm, wie er zu erwarten war ...

Ja, hätte es denn, du lieber Himmel, um dem zu entgehen, so viel Mehrarbeit bedurft, vor jeden 2. Satz einfach prophylaktisch einen kurzen Phantasie-Zusatz zu platzieren, so einen beispielsweise: „Wie schon Joschka bei jeder Gelegenheit sagte“ oder „Wie selbst auf dem CDU-Par­tei­tag in Sonstwogeilenkirchen der Abgeordnete Hans Wurst von sich gab“ und zur Abwechselung auch mal so einen abwegigen, mit dem bereits der Indianerhäuptling ‚Uff uff, ufftata, hier kommt Plattfuß Ufftata‘ vom Stamm der Ruckizucki seinerzeit weltweiten Ruhm erlangte? Welcher international anerkannte Pla­giatejäger und Blödmann hätte dem denn großartig hin­terherre­cher­chiert?! Na also. Und schon gar nicht so eine hochgejazzte Pillermann­visage wie dieser österreichische Alpenkuckuck und Plagiate-Stritzi Stefan Weber!
Und weil Sie diese simple Masche der allgemeinen Bestseller­pro­duktionstrickserei nicht in Ihrem allemal notwendigen Volksverar­schungsmittelrepertoire parat hatten, fange auch ich an, allmählich Ihre Bundeskanzlerinnentauglichkeit in Zweifel zu ziehen.
Alles andere – und lassen Sie sich das von einem Feministen der 1. Stunde wie mir gesagt sein – alles andere da draußen ist dagegen Hetze, Angst und Neid und Hass auf die sog. starken Frauen mit dem ent­sprechenden Talent, so ziemlich genauso oft denselben Stuss zu erzählen wie Männer. Punkt.
Ach ja, und erotisch isse ja au noch.
Ganz schwieriger Fall.

P.s.:
Wenn Sie, liebe Leser, sich nach der Lektüre, falls Sie es überhaupt bis zum Schluß geschafft haben, fragen: Was war das denn? Was wollte uns der Mann denn da eigentlich sagen und könnte man die Schreibe nich noch ein wenig komplizierter hinkriegen?, dann kann ich Sie gut verstehen. Aber irgendwie Wollte es an diesem Tag nicht richtig flutschen. Und am Ende hatte ich einfach keinen Bock mehr. Pardon.
7.7.21
In eigener Sache
Liebe Leute,
Generell gilt: Tut euch einen Gefallen und lest , wenn euch ein Eintrag hier mehr als rätselhaft oder sogar von heftigen Fehler­attacken geschüttelt vorkommt, einen Tag später noch mal durch. Kann gut sein, dass ich über den Buchstabensalat ähnlich verwun­dert war und daraufhin noch mal drüber gegangen bin. Manchmal gerät so‘n Text halt zu ner schweren Geburt.
Vielen Dank im voraus
euer w
8.7.21
„Die Wirklichkeit ist anders als die Realität“
(Helmut Kohl)
Die FAZ schreibt heute:
„Vergleich der Wahlprogramme :
Pläne von Union und FDP helfen laut Studie vor allem Gutverdienern“
Och, das hätt‘ ich ja nun nicht erwartet.
Von der FAZ.
9.7.21
Eine Träne geht auf Reisen
Bis gestern hieß es auf Plakaten und Aufklebern der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) noch: „Schwarzfahren kostet 60 Euro!“ Jetzt lautet der Spruch „Ehrlich fährt am längsten“. Auch in Berlin hat man keine Kosten, Mühen und irre Angriffe auf den Restver­stand gescheut im Kampf gegen den äh … gegen den, ja, gegen wen wohl … man höre & staune, jawollja, gegen den Rassismus! Das Berliner Springer-Blatt B.Z. findet das aus naheliegenden Gründen übrigens nicht so gut:
„Auch die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) hat das Wort ‚Schwarzfahren‘ aus der internen und externen Kommunikation verbannt, um nicht in Rassismus-Verdacht zu geraten, nachdem der rot-grüne Berliner Senat im September 2020 ein sogenanntes ‚Diversity-Programm‘ beschlossen hatte.“
Man könnte das alles natürlich auch für einen lustigen Metropolen­witz halten, halt für unvermeidliche Auswüchse der "antirassisti­schen" Gehirnwäschepädagogen aus der Gender-Sternchen-Fraktion, oder ein Loblied auf den typischen Münchener resp. Ber­liner Humor anstimmen – wenn, ja, wenn der Begriff „Schwarzfah­ren“ lustiger­weise auch nur im Entferntesten was mit Rassismus zu tun hätte. Dem üst aba nich so, ihr oberurbanen Kulturbol­schewisten! Gegenüber der Münchner Abendzeitung erklärte der Sprachwissen­schaftler Eric Fuß denn auch, dass „der Ausdruck 'Schwarzfahrer' von dem jiddischen Wort 'shvarts' (Armut) komme und also Men­schen bezeichne, die zu arm sind, sich ein Ticket zu kaufen.“
Die Frage ist jetzt nur:
Was tun? Bzw. Was nun? Oder in Kiez-art: Was macht das mit uns? Höchstwahrscheinlich - wie immer - gar nix. Aber die weni­gen Schwarzen in München, Berlin und anderswo sollten sich vielleicht beizeiten darauf einstellen, von Rassisten aller Art in Deutschland nicht nur hin und wieder durch die Stadt gejagt und totgeschlagen, sondern auch totgeliebt zu werden.
Mord bei Um­armung.
***
Für alle, die‘s genauer wissen wollen:
„Das Schluchzen des weissen Mannes“, Rotbuch, 1984 (vergr.)
„Der Schuldkomplex“, Pantheon, 2006
„Der eingebildete Rassismus“, Edition Tiamat, 2017
von Pascal Bruckner
10.7.21
Halbzeit, abseits
Ich tippe mal, was Corona betrifft, ist so ungefähr Halbzeit. Es war bisher wahrlich nicht einfach, harte Zeiten, wie man so sagt. Und es ist längst noch nicht ausgemacht, ob es in Kürze nicht doch so kommt, wie es schon bei Danny Dziuk und in der Bibel heißt, dass die Lebenden die Toten noch beneiden werden.
Anyway. Es wurd viel gestorben, geworben und gestritten, gelehrt, gelernt und gelitten, erfunden, erstunken und erlogen, gehuldigt, geheilt und entschuldigt, verlesen, genesen und, als wär nix ge­wesen, Reibach ohne Ende gemacht und die andere Hälfte der Welt gelassen, wie gehabt, dem Teufel überlassen.
Und blickt man allein auf Deutschland, so ist es unterm Strich (Alu­hüte & Querdenker­spinner mal nicht mitgerechnet) nicht unbedingt - wie sonst so usus - unangenehm aus der Reihe getanzt. Kein Ober­streber, kein Klassenprimus, aber durch­aus wissbegierig und noch halbwegs erträglich. Alles und jedes und noch vieles mehr wurde rauf & runter-, an- & aus- und durch- & durchdiskutiert oder bei Bedarf rund­dekliniert und dann wegdefiniert, Massen an Viren näher kennengelernt wie auch ihre diversen Tan­ten, Onkels und Mutanten. Prak­tisch sämtliche Pro­bleme wurden - zu­mindest theoretisch in Ansätzen - gelöst und alle Fragen, die sich stellten, beantwortet, alle, alle bis auf eine:
Was machen wir in Deutschland, wenn der Corona-Spuk vorbei ist, bloß mit 82 Millionen arbeitslosen Ärzten und Pan­demienforschern?
Ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich würde jedenfalls angenehmer leben mit 82 Millionen Schiedsrichtern.