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11.2.21
Weiberfastnacht
Ich hatt‘ mich schon gewundert: Wat is dat heut‘ so ruhig hier in Kölle! Dann fiel‘s mir wie Kamellen vor die Pupillen: Corona-bedingt mit im Lappenkostüm an jeder Straßenecke unerträgliche Lieder grölen is dies Jahr nix! Ausgeknockt und downgelockt. Dazu unsere Seelentrösterin und Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
„Man kann ja auch mal ein Buch über Karneval lesen.“
Ha! Ha! said the clown.
12.2.21
Wie unser Bundespräsident einmal aus seiner Steinmeierhaut sprang:
„Unser Feind ist das vermaledeite Virus“
Jetzt geht‘s aber los!
13.2.21
Was Sie immer schon wissen wollten und so weiter
Zur Problematik, was in Zeiten von Corona und Aha die erzwungene Einsamkeit so mit einem macht, hat die ‚PforzheimerZeitung‘ inter­essanterweise den Reinhold Messner befragt – ausgerechnet einen Typen, der, wenn er eins in seinem Komiker-Leben als neurotischer Einsiedlerkrebs gelernt hat, wie kein zweiter monatelang mutti­seelenallein mit sich und seiner Trostlosigkeit durch Gegenden zu latschen, in denen Tag und Nacht weniger los ist als auf der dunklen Seite des Mondes.
Da musste auch erst mal drauf kommen!
14.2.21
Talibankämpfer sprengen sich mit Bombe selbst in die Luft
Dpa meldet:
„Bei einem Unfall beim Bombenbauen sollen nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums 30 Talibankämpfer von ihrer eigenen Bombe getötet worden sein.“
Das klingt zwar recht unwahrscheinlich , um nicht zu sagen irreal, aber meineserachtens in der Tat nach einer ersten, endlich auch wirklich funktionierenden Strategie zur Konfliktlösung. Und gera­dezu vorbildlich für alle ähnlich gelagerten Vereine.
15.2.21
‚Tatort‘-Kurzkritik
1 – 2 -3 und zapp und weg.
(Allein diese Betroffenheits-Else Folkerts!)
16.2.21
Das Ende ist nah!
'Bild' alarmiert:
„ERST CORONA, JETZT EBOLA!
So groß ist die Gefahr für Deutschland“
Also, ich für meinen Teil hätte zumindest nichts dagegen, wenn euch die Viehcher testungshalber zunächst mal als erste entsorgen.
17.2.21
Die gute Nachricht
Zugegeben: Man muss sie schon suchen, aber es gibt sie, die guten Nach­richten. Heute am Aschermittwoch hat sich so eine versteckt im Lokalteil des ‚Kölner Stadtanzeigers‘. Unter der Überschrift „Kirchenaustrittswelle bleibt ungebrochen“ heißt es im letzten Abschnitt:
„Der Historiker Martin Kaufmann sieht die katholische Kirche in Deutschland angesichts nicht abreißender Skandale gar in ihrer Existenz bedroht. Wenn es so weitergehe, würde er ihr als Insti­tution in dieser Form noch ca. 20 Jahre geben. Das Verhalten des Kölner Kardinals Woelki könne den Niedergang der Kirche beschleu­nigen.“
Da soll noch einer sagen, es gäbe keine guten Nachrichten mehr.
(Ich fand den Woelki schon immer ziemlich fortschrittlich.)
18.2.21
Am Beispiel „Lieferkettengesetz“
Der „BUND“, „Brot für die Welt“, die „Christliche Initiative Ro­mero“, der „DGB“, das „European Center for constitutionel and human Rights“, das „Forum Fairer Handel“, „German Watch“, „Greenpeace“, „Misereor“, „Oxfam“, „Verdi“ und der „Weltladen Dachverband“ hatten vor einigen Jahren von der Groko ein sog. „Lieferkettengesetz“ gefordert, um wenigstens die widerlichsten Auswüchse der Menschenverachtung deutscher Konzerne in der 3. Welt a bisserl zu mindern. In der Folge rannten dann die Lobbyisten derer, die sich angesprochen fühlten, bei Merkel die Türen ein und vor einer Woche war es so weit: die drei hochverdienten Hampel­männer der deutschen Industrie, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller(cs=christlich sozial), Bundeswirtschaftsminister Peter Alt­maier (cd=christlich demokratisch) und der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (vv=völlig verlogen), stellten sich breit­beinig vor die mittlerweile vollkommen desinter­essierte Bundespresseversamm­lung und ver­kündeten, von der vielen Arbeit ganz rammdösig ge­worden:
„Solange man nicht die Moral des Christentums als Kapital-Verbrechen am Leben empfindet, haben dessen Verteidiger gutes Spiel.“
Nein, das hamse natürlich nich gesagt. Am Ende der Pressekonfe­renz aber sangen sie voller Inbrunst das schöne Lied von Bob Dylan, das sie noch aus ihrer wilden Jugendzeit her kannten
„With God on our side“.
19.2.21
Und morgen darf wieder ordentlich gefeiert werden!
„Internationaler Welttag der Sozialen Gerechtigkeit“!
Aber immer schön Abstand halten.
20.2.21
Woelki, armer Woelki
Dpa teilt mit:
„Kurz nach der Freischaltung zusätzlicher Termine für Kirchenaus­tritte beim Kölner Amtsgericht ist am Freitag der Server wegen Überlastung zusammengebrochen. ‚Ich kann Ihnen sagen, dass wir mehr oder weniger zeitgleich etwa 5000 Zugriffsversuche hatten“, sagte ein Sprecher des Amtsgericht Köln.“
Nee, nee, Gott is nich tot, Woelki, er riecht nur bisschen komisch.