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21.12.22
"Es ist nur eine dünne Wand
zwischen Wahnsinn und Verstand"
(Daniel Düsentrieb)
Lange Zeit konnte man sich hier eigentlich einigermaßen beruhigt in den Fernsehsessel zurückdödeln und auf die Weisheit und Erfahrung auf Weitsicht und Verantwortung der ARD-Nachrichten-Redaktion ver­lassen. Aber damit ist es jetzt auch wohl vorbei.
Mitten in der weltweit, im Wortsinne radikalsten und auch interna­tional ungebremst an­hal­tenen, rücksichtslosen Totalausplünderung der Erde und ihrer Bewohner mit den tausendfach prognostizierten irreversiblen Folgen wie Vergiftung, Versalzung, Ver­steppung und Vernutzung, Vermüllung, Verödung, Verelendung und Verschmutzung inklusive der finalen Vernichtung aller Lebensgrundlagen von halben Kontinenten, auf dass die Erde unbewohnbar werde wie der Mond, konnten die Teilnehmer sämtlicher Umweltgipfel der letzten Jahre nicht einmal halbwegs einstimmig die Frage beantworten:
„Und? War‘s das jetzt?“
Und so lautete der letzte Beitrag heute bei der Tagesschau:
„Können Zoos dem Artenschutz helfen?“
(Wobei bereits vor der Sendung „die dünne Wand“,
die oben erwähnte, schon nicht mehr bestand.)
...
„The times they are a-changin“
Es fängt langsam an, ungemütlich zu werden.
In 3 Tagen ist Weihnachten.
Haben Sie noch irgendwelche Wünsche?
Oder Ideen?
Für Geschenke?
Ich bräuchte noch … ach, nee, hab ich schon.

***
Höhere Wissenschaft
oder überdurchschnittlich hochbegabte Bumsbirne?

Und am frühen Morgen tuckerten 2 Frauen der terroristischen „Letzten Genera­tion“ in Berlin mit einem Kranwagen auf den Alexanderplatz und sägten dem 15 Meter hohen, weltberühmten Weihnachtsbaum ritsche-ratsche die schöne Spitze ab. Die Polizei, die sowieso am Platze war, bemerkte aber zu spät, was da gespielt wurde. Und das war auch gut so.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) jedoch kritisierte die Aktion als „sinnfrei“ und ihr Lautsprecher erklärte später auf twitter:
„Es muss höhere Wissenschaft sein, wenn man denkt, dass man mit dem Absägen der Spitze eines Weihnachtsbaumes etwas Sinnvolles gegen den voranschreitenden Klimawandel unternimmt.“
Yo, und so ein sprechender Staatsdiener muss wohl 'ne über­durch­schnittlich hochbegabte Bumsbirne sein, wenn er meint, den auf jeden Fall besserinformierten Aktivistinnen mit seiner billigen, sinnfreien Polemik den Schneid abkaufen zu können. Armer, irrer Staatstrottel, Sie!.

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Heute war übrigens – vielleicht hilft uns das ja eher, der Wahrheit ein stückweit näher zu kommen – heute war der „Welt-Orgasmus-Tag.“
(Nee, glaubichaunich.)
22.12.22
Besuch im Land der unbegrenzten …
Selenskyj bei Biden. Sehr gut. Prima. Richtig so. Und weiter so!
Nur, werter Selenskyj - ich mach es kurz – und wenn ich der einzige bin hier auf Erden, tun Se mir und dem Rest unsrer demokratischen Wertegemeinschaft einen kleinen Gefallen, kost ja nix, und als ehe­maliger Komiker kennen se das ja und dürfte Ihnen nicht so schwer fallen, also, fordern, fordern, fordern, immer nur fordern und dabei so‘n Gesicht machen … Da kommt am Ende des Tages nich viel bei rum. In Köln sagt man: „Wer poppen will, muss fründlich sein!“ Oder so ähnlich. Dann klappt‘s auch wieder mit Watweißichwem.
Ach, und noch was! Hätt' ich fast vergessen:
T-Shirt-Wechsel!! Herr Präsident! Einfach mal das T-Shirt wechseln! Da muss man auch nix fordern, einfach nur machen. Alle drei Wo­chen mal ein anderes T-Shirt, und schon sieht die Welt ganz anders aus. (Weiß ich aus Erfahrung.)
Ja, nee, nix zu danken. Gern geschehen.
23.12.22
„News fatigue“
Ein neues Phänomen macht die Runde. Und der dazu gehörige ter­minus technicus auch. Medienwissenschaftler (Was es alles gibt!) sprechen von „Nachrichtenmüdigkeit". Aha.
Dass das enorm gestiegene Desinteresse der Leser vielleicht in Ver­bindung steht mit dem enorm gestiegenen Desinteresse am Leser – kein Gedanke für Meister Medienwissenschaftler..Is ja auch egal.
Bei mir ist es aber ein wenig anders. Bei mir war das immer schon so. Und heute ist es bei mir noch mal anders. Heute hab ich mich einfach entschieden, nicht erst ab morgen nachmittag, sondern ab heute schon aufs Christkind zu warten. Und ich überlege, ob ich diesen speziellen Umgang mit den sog. „news“ nicht auch auf das komplette kommende Jahr ausdehnen …
Ma kukken.
24.12.22
Am sog. Heiligabend fällt‘s mir immer wieder ein
„Was wäre hier wohl los,“ - so oder so ähnlich hab ich es irgendwo mal bei Eckhard Henscheid gelesen - „wenn sich eines Tages oder Abends herausstellte, dass Gott gar nicht Gott hieße, sondern Hubert Hottner?“
P.s.:
35 Jahre lang, von 1960 bis 1995 lümmelte ich an diesem Tag immer traditionell mit meiner Schwester vor dem Fernsehkistenapparat rum und war­tete und wartete aufs Christkind. Und jedes Jahr, same procedure, schneite irgendwann dann nur so‘n Hampelmann mit nem roten Mantel an ins überhitzte Wohnzimmer und brabbelte irgendwelches, für mich unverständliches Zeugs in seinen weißen Fusselplastikbart. Danach gab‘s noch Geschenke.
Seit 1995 kommt das Christkind nicht mehr, jedenfalls nicht zu uns. Ich aber werde diese Tradition aufrecht erhalten. Weil sonst, so hab ich mir erklären lassen, unser ganzes Wirtschaftssystem zusammen­brechen würde.
Und heute Abend guck ich noch mal "Im Namen der Rose".
25.12.22
Hau den Lucas
„Es begab sich aber zu der Zeit,
dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus …“
Nee, ne?
26.12.22
Ob sich der Papa in Rom, der Stellvertreter vom Christkind,
wohl darüber freut?
„Ob der Krieg in der Ukraine 2023 beendet werden kann,“ so n-tv, „hänge von der militärischen Unterstützung des Westens ab, sagt der ehemalige Botschafter Melnyk. Deswegen wünsche er vom Christkind vor allem eins: westliche Waffen. Kampfjets und Kriegs­schiffe.“
Da ist das Christkindl mal gerade 2 Tage alt, muss es auch schon so­gleich wieder den Waffenschieber machen. Was ist das bloß für eine christliche Welt!
27.12.22
Leitmayr und Batic auf der Abschussliste
Es roch im Vorfeld schon danach, dass das nichts werden würde. Nach 5 Minuten hab ich denen noch mal 'ne 5 Minuten-Chance gegeben. Es wurde aber immer schlimmer. Und so fiel denn auch nach 10 Minuten der Gnadenschuss.
28.12.22
Was bin ich? Robert Lembke oder was?
Wahrscheinlich ist es wie zumeist nur eine Frage der Gewöhnung. Man muss nur oft genug und regelmäßig jeden Morgen im ‚Kölner Stadtanzeiger‘ Worte wie die „Geflüchteten“ oder „Studierenden­revolte“ lesen und gefühllos drüber hinweg gehen wie über eine anner Hacke hartnäckig festklebende Mischung aus Kaugummi und Hundescheisse, und schon macht es einem praktisch nix mehr aus. Es fällt einem auch gar nicht mehr auf. Mein morgentlicher Bedarf an staatstragender Komik ist damit nach geflüchteter pardon nach flüchtiger Stadtanzeiger-Lektüre jedenfalls gedeckt.
Doch etwas anders war mir an diesem Morgen.
Herr Gernot Kiefer, Chef und Vorstand des GKV, des Spitzenverban­des der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland (Puuh, mein lieber Schwan!), warnt vor Milliardenlöchern in der Pflegeversicherung und ver­sichert im Gespräch mit dem ‚Stadtanzeiger:
„Der Beitragssprung, der auf die Versicherten und Arbeitgebenden zukommt, wird immer größer.“
Ja, wird wohl so sein. Aber wer zum Teufel sind denn jetzt schon wieder diese „Arbeitgebenden“?
Nun, nachdem ich eine kleine, re­präsentative Umfrage unter mei­nen Sympathisanten gestartet hatte, war klar, wie ich oben zu recht vermutet hatte: Die ham sich alle schon so an diesen Gender-Stuss gewöhnt … da kann ich jetzt auch nichts mehr dran ändern.
29.12.22
Und für den lächerlichen Rest des Jahres …
… hab ich mir witzefrei genommen.