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21.10.16
Heimatkunde -
heute: Neresheim auf der Schwäbischen Alb
Die 'Süddeutsche' erzählt:
„Das Benediktinerkloster Neresheim, gelegen auf der Schwäbischen Alb, ist in jedem Fall einen Besuch wert. Wer sich für Kirchenge­schichte interessiert, wird schier begeistert sein von diesem Ort.
Die spätbarocke Kirche, erbaut nach den Plänen von Balthasar Neumann: ein Werk von europäischem Rang. Das Konventgebäude, vor Kurzem aufwendig saniert, beherbergt ein Museum, in dem sich die wechselvolle Geschichte der Abtei bis ins elfte Jahrhundert zu­rückverfolgen lässt. Doch damit nicht genug. Der Abt des schwäbi­schen Klosters Norbert Stoffels hat nach seinem Tod ein Vermögen hinterlassen. Woher stammt das Geld? Das versucht nun ein Gericht zu klären.“
Usw. usw.
Ja, wo kommen die geheimnisvollen Penunzen her, diese ganze gottverdammte Kohle, das schäbige Mammon, die teuflischen Möpse, die – umgerechnet – ca. 30 Millionen Silberlinge? Ich tippe einfach mal auf jüdische Vermächtnisse. (Kann man eigentlich nix falsch machen.)
22.10.16
Sag mir, wie du sprichst,
und ich sag dir, wer du bist
Funktioniert so ähnlich wie:
Zeig mir deinen Ausweis und ich sag dir, wie du heißt.
Aus der Serie „Schöne deutsche Sprache“ -
heute: „Abschiebe-Einrichtung“.
Die 'Welt' informiert:
„Neue Abschiebe-Einrichtung am Flughafen vor Inbetriebnahme“
Mit Photo. Weil, wenn sie's nur beschreiben würden, man's nicht glauben würde. Und so weiß man auch, wohin die Reise geht.
23.10.16
I ain’t gonna work on Maggie’s farm no more
Da kriegt man ein Mal im Leben den Literaturnobelpreis... und bedankt sich nich' mal dafür!
24.10.16
Eigentlich wollt' ich heut' was zu den schrecklichen Gruselclowns reportieren ...
Aber dann kam mir Reporter Ingo Zamparoni dazwischen.
Reporter Ingo Zamperoni - die letzten 3 Jahre ARD-Korrespondent in Washington - ist wieder hier, übernimmt ab heute die Moderation der „Tagesthemen“, fremdelt aber irgendwie noch ein wenig mit seiner neuen, alten Heimat:
„Zum Beispiel ist der Wind, der den Medien entgegenbläst, merklich rauer geworden. Den Begriff 'Lügenpresse' benutzte vor meiner USA-Zeit niemand. Der Umgangston hat sich verschärft.“
Das alles moderierte Zamperoni dem 'Tagesspiegel' ganz aufgeregt, aber locker in die Seiten. Und:
„Ich frage mich, woher dieser ungezügelte Hass kommt, der auf Einzelne von uns niederprasselt. Da wird ein Ton salonfähig, der nichts Konstruktives hat.“

Eins vorweg: Die Beherrschung dieser schleimigen Moderatoren-
Sülze „Jetzt tun wa alle mal so, als kämen wir kompletti aus Blöd­mannshausen“ scheint ja die Grundvoraussetzung für solch Fern­sehkistenexistenzen wie die deinige zu sein! Ungeklärt ist da nur,
ob angeboren oder angelernt.
Egal. Ich hab da mal 'n paar Fragen, Zamperoni!
Du sagst „Ich frage mich“, du aber Journalist, wo is sich Antwort? Was heißt denn „ungezügelter Hass“? Ist dir gezügelter lieber? Wieso „Einzelne“ von euch? Meint das Pack nicht immer eure ganze Sippe? Und vor allem, Zamperoni, wie „prasselt“ eigentlich Hass?
Zampi, bin gleich fertig. Habe nur noch zwei Zusatzfragen:
Du sagst, dieser „Ton würde salonfähig“ und der hätte „nichts Kon­struktives.“ Mein Lieber, seit wann erwarten wir denn von den Nazis etwas Konstruk­tives? Und in welchem Salon sollen die unterwegs sein? Ach, und was die Herkunft von „Lügenpresse“ angeht, kleiner Tip: einfach mal paar Minuten googeln gehen. Und zwar so ab 1925 aufwärts.
So weit, so sonst was.
Ingo, ich wünsch dir alles Gute und uns allen für die „Tagesthemen“-
Zukunft noch viel Spaß. Amen.
25.10.16
So, und jetzt mal zu den Gruselclowns!
Hallo, Journalisten!
(Ja, ja, is schon gut. Ihr seid ja nich' alle so.)
Also, Thema Gruselclowns. Wie schon gestern angedeutet: Eigentlich wollt' ich auch' was zu diesen furchtbaren, schrecklichen Gruselclowns schreiben. Aber – ehrlich gesagt – also wirklich, total ehrlich gesagt – nee, nee, ich will euch ja jetzt nicht zu nahe treten – nur, äh, wenn's halt so ist, wie es ist … dann muss es halt auch raus – also, wie gesagt, eigentlich wollt' ich auch' was zu diesen furchtba­ren, schrecklichen Gruselclowns schreiben. Aber … jetzt kommt das große Aber! ...Wisst ihr was? … Ja? … Wollt ihr's wirklich wissen? ... Okay. Folgendermaßen:
Es ist mir einfach zu D Ä M L I C H !
Versteht ihr?
Ganz ...
einfach ...
zu ...
d ä m l i c h.
26.10.16
betr.: Der kranke Arsch vom Bosporus
Die 'Zeit Online' meldet:
„Auswärtiges Amt stoppt Konzert der Dresdner Sinfoniker -
Erstmals sollte in der Türkei ein Stück über den armenischen Völkermord gezeigt werden, und zwar im deutschen General­konsulat. Ohne Angabe von Gründen wurde nun abgesagt.“
Und 'Spiegel Online' meldet:
„Human Rights Watch wirft Erdogan-Regierung 'Blankoscheck'
für Folter vor“
Hat noch irgendwer noch irgendwelche Fragen?
An Angela Merkel?
27.10.16
Kiosk
Das aktuelle Heft von 'GEO EPOCHE' ist – ich hab's noch nicht ganz durch, kann also zur inhaltlichen Ausrichtung nichts Genaues sagen – rein ästhetisch schön, wunderbar und wieder sehr gelungen. Titel:
„Das Christentum – Die Geschichte der größten Weltreligion“.
Und noch schöner wär's ja, wenn's wirklich Geschichte wär. Aber you can't always get what you wa-hant.
28.10.16
Heute ist Internationaler Weltspartag
Sehr lustig.

= = = * * ~ + ~ * * = = =

Apropos:
Alice Schwarzer, die Erfinderin des internationalen Feminismus, darf wegen der stümperhaften Steuerhinterzieherei sehr wahrscheinlich das Bundesverdienst­kreuz wieder abgeben.
29.10.16
500 Jahre Martin Luther
Es fängt an zu nerven. Und das Martin-Luther-Jubeljahr 2017 ver­spricht, wie Helmut Kohl sich immer ausdrückte, „ganz unerträglich“ zu werden. Aber egal. Da müssen wa wohl durch!
Also:
Margot Käßmann – Oh, nein! Ja, doch! Komm, ich hab doch gesagt, da müssen wa durch! -
Also, Margot Käßmann, die gestern oder vorgestern oder vorvor­gestern ihr pi mal Daumen fünfundzwanzigtausendstes Quatsch­büchlein auf den Quatsch-Bestsellertrödelmarkt geworfen hat, zitiert laut 'Deutschlandradio, Abtl. Kultur' Martin Luther am liebsten mit dem Satz:
„Es ist die größte Torheit, mit vielen Worten nichts zu sagen.“
Na, die kann froh sein, dass es in der evangelischen Kirche keine Beichtstühle gibt! Gut, Luther hat in seinem komischen Leben auch viel rumgelabert, aber niemand hat bis heute den doch etwas kom­plizierten Weg von Deutschland nach Auschwitz genauer und mit weniger Worten beschrieben als er:
„Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams.“
Viel Spass noch im Jahr 2017!
30.10.16
Der kranke Barbar vom Bosporus
'Spiegel online' meldet:
„Der türkische Präsident Erdogan hat eine Parlamentsabstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe angekündigt. Er sei sicher, dass die Abgeordneten mit Ja votieren werden. 'Und ich werde sie ratifizieren.'“
Kleinasien mit Volldampf auf dem Weg nach Europa.