Alle Tagebucheinträge im Archiv

12.11.18
Im Merzen der Bauer
mit dem Knallkopp durch die Wand
Herr Friedrich Merz, unser aller deutscher Leitkulturhammel und begnadeter Bierdeckelliterat, Liebhaber explizit grauenerregenden Hausmusikterrors und gnadenlos römisch-katholischer Verfechter der spätkapitalistischen Barbarei, hat zum Auftakt seiner großen Propaganda-Tournee zwecks Machtergreifung die berühmte Auschwitzkeule ausgepackt und die Arschlöcher für Deutschland als eine Partei bezeichnet, „die offen nationalsozialistisch“ sei und „mit antisemitischen Untertönen“ auffalle. Und damit ganz nebenbei noch offenbart, dass er auch vom Nationalsozialismus keinen blassen Schimmer hat.
Hörens, Sportsfreund! Unsere manisch besorgten und mühselig beladenen Arschlöcher für Deutschland sind zwar durch de Bank Rassisten, Nazis, Hordenpack, weisse Herrenmenschen, Idioten
und weißderteufelsonstnochwat, aber noch lange keine dingsda - und Gauland kein Göring, Höcke kein Hitler, von Storch kein Speer und Meuthen kein Mengele oder Streicher. (Wenn's hochkommt vielleicht 'n kleiner Eichmann.) Denn dann wären die nämlich in diesemdeinemschönen Deutschland, werter Kanzlerkandidat, längst ver­boten.
Klitzekleiner Tipp: Manchmal hilft auch n bisschen Nachdenken, du A.m.O.!
13.11.18
Seid doch bitte so nett:
Heute ist „Weltnettigkeitstag“
Ach, nett sind se alle.
Sogar der …
Näh, der nich'.
Und die auch nich'.
14.11.18
Angela Merkel erzählt einen Witz
Gestern hielt Angela Merkel vor dem Europa-Parlament in Straßburg eine viel beachtete Europa-Rede, in deren Verlauf sie auch einen, wie ich meine, sehr guten Witz zum Besten gab. Und zwar den hier:
„Wir brauchen mehr denn je das Verständnis, dass Toleranz die Seele Europas ist.“
Nur hat danach nicht ein einziger gelacht oder „Super der Witz!“ oder „Zugabe!“ gerufen.
Hätte sie genau denselben genauso irgendwo anders erzählt, zum Beispiel in Ouagadougou, in Obervolta bzw. Burkina Faso, das Publikum hätte sich totgelacht. Oder sie.
15.11.18
Andere Länder, andre Marotten
heute: Ukraine
Die ulkige Ukraine, das ganze ukrainische Volk und sein Innenminis­terium hat unsern Hartz-IV-Suppenkanzler Gerti Schröder als ge­fährlichen Staatsfeind auf ihre Fahndungsliste gesetzt.
Gut, der hat in vielerlei Hinsicht – und schon seit langer, langer Zeit - nicht mehr alle Latten am Zaun und kaum noch eine Tasse im Schrank, sondern nur noch dunkle Runkeln anner Rübe, Dada im Dodo und Tirili am Trallala, aber den Mann deswegen gleich zur Fahndung ausschreiben, ist ja wohl 'n bisschen mehr als schräg.
Was ich allerdings noch interessanter finde, ist, dass diese Ukrainer demnach nicht mal wissen, wo der Bursche wohnt. Wie doof darf man eigentlich … ach was! Was geht mich denn die Ukraine an?! Andererseits, is' da in der Gegend nicht auch irgendwo diese Pampa, wo testosterongesteuerte, junge Männerhorden seit der Evolution aus Deutschland hingesiedelt werden? Oder wie?
16.11.18
„Gehobene Mittelschicht“ -
Is' dat denn, Herr-äh … Merz?
Hätte er gesagt:
„Please allow me to introduce myself
I'm a man of wealth and taste
I've been around for a long, long years
Stole many a man's soul and faith ...“

Hat er aber nicht.
Sondern:
„Also, ich würde mich zu der gehobenen Mittelschicht in Deutschland zählen."
(Mit über 1 Million Jahresgehalt.)
Was wollt' ich noch mal sagen ... Ach ja:
Scher Dich!
Scher Dich zum Teufel.
17.11.18
Post von Wagner
F. J. Wagner, der Junge von Seite zwei, Axel Cäsar Springers rätselhafter, ideeller Gesamtirre, geborene Berliner Schnapsnase, die wahrscheinlich gar keinen Alkohol zu sich nimmt und bei mir unter Welpenschutz steht, hat wieder was Feines unter sich ge­macht:

„Liebe Lindenstraße,
solange sich die Sonne um die Erde dreht, dachte ich, dass du bleibst. Du warst ein Mietshaus. In diesem Mietshaus lebten wir alle. Wir einsamen, verkorksten Existenzen, sehnsuchtsvollen, vom Ehe­glück vernachlässigten Frauen und Männer, Die 'Lindenstraße' war unser aller Wohnung. Schwule Küsse, Nazis, Aids, Einsamkeit. Die 'Lindenstraße' war die Wirklichkeit unserer Gefühle. Was wird aus der 'Lindenstraße'? Bagger werden die Lindenstraße niederreißen. Hochhäuser werden entstehen. Unbezahlbare Wohnungen. Ja, das ist das Ende der 'Lindenstraße'.
Es war einmal ein kleines Mietshaus. Und es war ein Traum, wie verrückte Menschen zusammen leben können.
Herzlichst
Ihr F.J. Wagner“
*********
Kein Kommentar.
(Man muss auch nicht immer alles kommentieren.
Man kann auch manches manchmal einfach so stehenlassen.
Nur: Bei unserm Großdichter F.J.W. fehlten mir - wie immer - die Worte.)
18.11.18
Aus unsern Parallelgesellschaften
Ich hab's aus der BamS und die BamS hat's aus der BimS; und die BimS hat's, nein, nicht aus der BamS; und auch nicht aus der BemS, BomS oder BumS, sondern von dpa:
„FDP lädt Toten ein
Berlin – Ein peinlicher Fehler ist der FDP-Bundestagsfraktion unter­laufen. Sie lud 'Herrn Paul Drude' vom Paul-Drude-Institut für Fest­körperelektronik zu einer Veranstaltung in den Bundestag ein. Der Physiker ist seit 112 Jahren tot.“
Okay, die BamS fand's peinlich.
Mich verwundert eher, dass dieser Paul Drude der einzige Tote auf der FDP-Liste war.
19.11.18
Das mach' ich aber nich' noch mal!
Aus irgendeinem Grund – wahrscheinlich weil ich mir diesmal den 'Tatort' bis zum Ende angeguckt habe und dann in dem Kanal hängen geblieben bin – habe ich mir eine geraume Zeit diesen Merz angetan ... mein Gott! Is mir schlecht!
20.11.18
Die Welt, in der wir leben
„Das ist sehr traurig mit anzusehen“, sagte der amerikanische Präsident Donald Trump (72), als er am Wochenende die Gegend um den von den Waldbränden am schwersten betroffenen Ort Paradise besuchte. Er lief durch einen Wohnwagenpark, von dem nur noch Trümmer übrig waren.
Gefragt, ob der Klimawandel eine Ursache der schlimmen Lage sei, sagte er, es gebe mehrere Faktoren: „Derzeit scheint aber das Forstmanagement ein sehr großes Problem zu sein.“
Auf die Frage, ob die Szenen der Verwüstung seinen Blick auf den Klimawandel geändert hätten, sagte der Präsident: „Nein. Ich habe dazu eine feste Meinung. Ich möchte ein großartiges Klima und wir werden das haben und wir werden sichere Wälder haben. Man muss sich um die Böden kümmern, die Waldböden. Sehr wichtig. Wenn man sich andere Länder anschaut, was die anders machen, dann sieht das gleich ganz anders aus.”
Er habe mit dem finnischen Präsidenten über die Waldbrände ge­sprochen, er sei ganz seiner Meinung. „Er nannte es eine Wald­nation, und sie würden eine Menge Zeit in Rechen und Säubern und Dingetun stecken. Und sie haben keine Probleme.” In einem Inter­view mit „Fox” erzählte er, Laub und Äste im Unterholz hätten schon vorher entfernt werden müssen. „Dann hätte es das Feuer gar nicht gegeben.”
Einfach Laub fegen, damit sich das Feuer nicht verbreitet? So wie die Finnen? Der finnische Präsident Sauli Niinisto widersprach Trump. Er erklärte laut Nachrichtenagentur AP, sie hätten sich zuletzt in Paris vor einer Woche gesehen, dort hätten sie aber nie über Laubsammeln gesprochen. „Niemand in Finnland harkt die Wälder.“
21.11.18
Merz&Spahn&Annegretkampkarrenbauer
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wir werden uns noch ganz gehörig die Merkel zurückwünschen!
Ich hab jetzt schon eine unstillbare Sehnsucht.
(Obwohl se noch gar nich weg is ...)