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2.9.18
Schweine im Bundestag
Wenn männliche Ferkel nicht kastriert werden, fängt bei 2 bis 10 Prozent der Eber deren Fleisch später beim Braten zu stinken an. Die Kastration wird allerdings vom Bauern ohne Narkose vorge­nommen, was das Ferkel, also das kleine Schweinchen nicht so lustig findet, das große Schwein aber aus Kostengründen gerne weiter so praktizieren möchte.
Morgen entscheidet der Agrarausschuss im Bundesrat, ob diese Schweinerei – es dreht sich um 40 Millionen sensible Schweineeier im Jahr – ein Ende haben soll. Irgendwann.
Der deutsche Bauernverband ist mit dabei und kämpft engagiert in alter Tradition und seiner sprichwörtlichen Liebe zum Tier darum, dass auch morgen noch der olle Bauernskeptiker Karl Marx mit seiner These Recht behält, als er mal von der „Barbarei des Land­lebens“ parlierte. Solang sich in der – wie man so lapidar dahin sagt - „causa“ nichts ändert, heißt es also:
„Ferkel aller Länder, vereinigt euch! Ihr habt alles zu verlieren – nicht nur eure Hoden!“
3.9.18
Ganz großer Gedanke
SPD, Linke und Grüne fordern, der Verfassungsschutz solle die AfD beobachten!
Der äh … wer?!
4.9.18
Wenn am Sonntag Wahlen wären ...
Sind se aber nich'!
Okay, wenn se aber wären, kämen die Arschlöcher für Deutschland auf 17 % und wären laut Insa-Institut nach der CDU/CSU mit 28,5 % und vor der SPD mit 16% die zweitstärkste Kraft. Damit hätten die sich dann trotz der massiven Kritik wg Chemnitz sogar noch um 1 Prozent vermehrt. Müssen wir uns jetzt Sorgen machen?
Kinners! 17 Prozent sind 17 Prozent und kein Grund, sich einzunäs­sen und in Panik schon die Koffer zu packen.
Abgesehen davon, dass deren Potential noch nicht mal ansatzweise ausgeschöpft ist, nämlich eher bei 71 Prozent liegt, müsste man sich vielmehr fragen, was man mit den Leuten machen soll, die zwar im Prinzip genauso denken wie die Arschlöcherwähler, doch bis dato noch aus welchen Gründen auch immer die andern Parteien bevor­zugt haben.
Und zu fragen wär' in dem Zusammenhang ja auch: Wer ist hier eigentlich „wir“ bzw. „man“?
5.9.18
Jens, die Bundesgesundheitspfeife
Jensken klein
ging allein
in’n Berliner Turnverein.
Turnt am Reck,
fällt in’n Dreck,
ist die Nase weg.
Kommt der Doktor Hampelmann,
klebt die Nas’ mit Spucke an.
Jensken klein
freut sich sehr,
hat nun eine Nase mehr.
(Berl. Trad.)

Ähm. Was wollt' ich damit noch mal sagen?
Ach ja.
Jensken, unser Bundesgesundheitsheini Spahn war lange Zeit ir­gendwie weg, also nich' richtig weg, sondern nich' inne Zeitung, inne Medien, inne … inne ÖFFENTLICHKEIT, und so hat er sich gedacht: Ich muss mal, ich muss mal wieder da inne äh … ÖFFENTLICHusw und hatte auch gleich 'ne Superidee:
Da mir der Mensch als solcher ja bekanntermaßen zu 100 Prozent am Arsch vorbeigeht und die Leute zum freiwilligen Organspenden zu blöd, zu faul, zu kleinkariert oder sonstwas sind, mach' ich aus der ganzen chose einfach 'nen Automatismus inklusive Abschaffung der Entscheidungsfreiheit und jeden Toten zu nem Ersatzteillager. Thematisch berührt mich das alles natürlich sehr, sehr peripher; aber dafür bin ich dann zumindest paar Minuten wieder inne … ÖFFENTLICHKEIT !

Jensken klein
ging allein
in’n Berliner Turnverein.
Turnt am Reck,
fällt in’n Dreck,
ist die Nase weg.
Kommt der Doktor Hampelmann,
klebt die Nas’ mit Spucke an.
Jensken klein
freut sich sehr, hat nun eine Nase mehr.
6.9.18
Nach Chemnitz ist vor Chemnitz ist nach Chemnitz
„Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd in Chemnitz.“
(Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gestern in seiner Regierungserklärung)

P.s.:
Mir Sachse, mir sin helle,
das weeß die ganse Welt,
un wenn mir mal nich helle sin,
dann ham mir uns vastellt.

Und Hotte Seehofer:
„Migration ist die Mutter aller Probleme.“
Bleibt nur noch zu klären, wer der Vater ist, ne? Herr Seehofer?
7.9.18
Betrachtungen nach Chemnitz
Als Theodor Wiesengrund Adorno sich gestern spät in der Nacht noch mal ordentlich durch die Weltgeschichte zappte und sich dabei u.a. ganz besonders genau die frischen Absonderungen der Herren­christen Kretschmer und Seehofer betrachtete, gab er zu Protokoll:
„Ich betrachte das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demo­kratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie.“
Kann man nicht so sehen.
Muss man so sehen.
Tut aber so gut wie keiner.
Genauso wie dunnemals
8.9.18
Nachrichten aus der Wirtschaft
Der Wirt aus meiner Stammkneipe ...äh, nee, nee, Quatsch! Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet heute auf der 1. Seite über 'ne Nummer aus der Wirtschaft und schlagzeilt:
„Kaufhof vor Fusion mit Karstadt -
Tausende Arbeitsplätze in Gefahr“
Hm. Kinners! Kann man denn da gar nix machen?
9.9.18
Es wird immer besser
Wir werden immer mehr! Der „Kölner Stadtanzeiger“ (aber nicht nur der) berichtet auf seiner „Panorama“-Seite an prominenter Stelle:
„Weitere Schlagersänger haben sich nach den Vorfällen in Chemnitz gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ausgesprochen.“
Neben der schönen Stefanie Hertel, der schönen Sängerin schöner volkstümlicher Volkslieder aus dem schönen Vogtländischen, betei­ligte sich auch der – wie der Stadtanzeiger schreibt - „für seine Bal­lermann-Hits bekannte Musiker Mickie Krause“ - bekannt für so was wie „10000 nackte Frisösen“ oder auch „Mexiko – Finger im Po“. Wenn sich jetzt auch noch die Neonazis, all die besorgten Bürger mit ihren besorgten Ängsten und Sorgen und alle andern mitmachen, dann kann ja nichts mehr schief gehen.
11.9.18
Ach, vielen Dank auch
Irgendwer meldet:
„ADAC-Mitglieder genießen viele Vorzüge. Zum Beispiel bekommen sie zehnmal im Jahr die Zeitschrift "Motorwelt" zugeschickt. Aber damit ist bald Schluss.
Die rund 20 Millionen ADAC-Mitglieder sollen die Vereinszeitschrift "Motorwelt" bald nicht mehr nach Hause geschickt bekommen. Der Autoclub wolle seine Kommunikationskanäle neu aufstellen.“
Usw.usw.
Is mir egal. Dat Teil is noch nich ausm Briefkasten, is et schon im Müll.
12.9.18
Aus den Parallelgesellschaften -
heute: Die katholische Kirche
Die Kölner Kirchenzeit... neenee, der „Kölner Stadtanzeiger“ tut sein Bestes und headlinet auf Seite 1:
„Tausende Kinder von Priestern missbraucht
Forscher ermitteln 3677 Opfer und 1670 Täter in Deutschland – Dunkelziffer laut Experten erheblich höher – Akten vernichtet“
Glaub ich nicht.
Ich glaube an Gott, den Allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und ...
Schönen Tach noch!