Alle Tagebucheinträge im Archiv

21.4.18
Vorbild der Woche
Heute: Reinhold Beckmann (62)
„Ich will nichts mehr werden. Ich werde jetzt einfach mal sein, das ist jetzt mein Lebensmotto.“
22.4.18
2 Tage nach Führers Geburtstag
Spät, aber nicht zu spät will unser neuer Bundesheimatminister endlich zeigen, was Sache ist! Die 'BamS' jubelt:
„Seehofer macht Asyl-Skandale zur Chefsache !
Asyl-Betrug: Jetzt will Seehofer durchgreifen !“
Wenn das der Führer noch erlebt hätte!
23.4.18
Blödmann der Woche
Die Quacksalberstellen im Quacksalberfernsehen schienen wohl alle bis auf Weiteres besetzt. Da war es nur noch eine Frage des etwas längeren Atems, bis es dieser Domian schaffen würde, mittels der ansonsten ja vernünftigen gesetzlichen Regelung, dass jeder Betrieb mit mehr als 7 Mitarbeitern auch geistig Behinderte zu beschäftigen hat, nunmehr regelmäßig eine Kolumne im 'Kölner Stadtanzeiger' sich runterkolumnieren zu dürfen.

(Wer bisher in seinem Leben zufälliger- bzw. glücklicherweise an diesem Domian vorbei gelaufen ist, mal eben zur Einordnung ein Interview-Brocken mit Hella von Sinnen, Thema Todesstrafe bei Kindermissbrauch:
Hella:
„Ich bin eigentlich gegen Todesstrafe. Das Minimalste (!), was ich mir vorstellen kann (!), ist Penisamputation und Kastration. Aber so weit würde ich dann doch gehen wollen.“
Darauf Domian von Sinnen:
„Ich weiß nicht, ob das ausreicht. Ich will Rache; ich will keine Verge­bung. Sondern knallharte Verfolgung, rigorose Bestrafung und le­benslänglich wegsperren.“
Und weil ihm das als Freund „extremer Lebensweisen“ irgendwie immer noch nicht ausreicht, setzt er hinten dran:
„Gegen Arbeit in einem gewissen Sinne - ich will das Wort 'Zwangs­arbeit' nicht benutzen, weil es zu negativ belastet ist in Deutschland - hätte ich nichts. Dieses als ein Teil der Wiedergutmachung. Warum nicht?“
Ich denke, das reicht.)

Nun zu seiner ersten Kolumne, die nur vordergründig den Antise­mitismus behandelt, deshalb auch „Was mich betrifft“ heißt und folgende Botschaft an die Menschheit bereithält. Nachdem er das Kunststück fertig gebracht hat, sich in größter Abneigung gegen die AfD zu positionieren und gleichzeitig deren Hauptforderungen zu übernehmen, erklärt er:
„Ich bin stolz darauf, in einem weltoffenen Land zu leben. In diesem Sinne bin ich sogar stolz, ein Deutscher zu sein.“
Nur ma' kurz dazwischen: Seit wann ist dieses Land ein weltoffenes Land? Seit wann kann man stolz sein auf etwas, das nicht existiert? Weiter:
„Aber ich will eben auch, dass dieses Land großartig und weltoffen bleibt. (…) Ich finde, Herr Seehofer muss handeln. Der 'Heimatmi­nister' muss dafür sorgen, dass wir unsere Heimat nicht verlieren. Denn wenn es so weitergeht; wenn Juden (oder auch Schwule) auf offener Straße verprügelt werden – dann ist Deutschland nicht mehr mein Land, nicht mehr meine Heimat.“
Wann haben sich ausgerechnet Seehofer und seine CSU jemals über den Antisemitismus auch nur Gedanken gemacht? Und wann über Gewalt gegen Homosexuelle? Weiter:
„Dabei muss Seehofer aber besonnen vorgehen und er sollte sich nicht mit so blöden Dingen beschäftigen wie zum Beispiel der Frage, 'Gehört der Islam zu Deutschland?'“
Wenn der Seehofer eines nicht ist, dann „besonnen“. Und wenn der eines garantiert nicht tut, dann „sich mit so blöden Dingen wie dieser Frage zu beschäftigen“. Weiter:
„Natürlich gehört der Islam zu Deutschland! Und das ist gut so. Er gehört dazu, weil zuerst und vor allem das Grundgesetz zu Deutsch­land gehört.“
Äh, Moment! Was hat denn der Islam mit dem Grundgesetz am Hut? Egal. Weiter:
„Wenn beides miteinander im Einklang steht, sind wir im grünen Bereich.“
Ja, so wie beispielsweise Grundgesetz und Penisamputation, Kas­tration, Rache, knallharte Verfolgung, rigorose Bestrafung, lebens­länglich wegsperren und Zwangsarbeit.
Ich wünsche uns allen weiterhin gute Unterhaltung bei „Was mich betrifft“.
24.4.18
Jetzt geht’s los!
Jetzt fliegen hier
die Löcher aus dem Käse!
Dpa meldet:
„In Bayern muss nach einem Beschluss des Landeskabinetts ab Juni in jeder Behörde ein Kreuz hängen. Das Kreuz sei das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung.“
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte, dass „das Kreuz unsere bayerische Identität und Lebensart symbolisiert. Es steht für elementare Werte wie die Nächstenliebe, Menschenwürde und Tole­ranz.“
Wovon grade und vor allem die Juden seit mindestens 500 Jahren hier immer wieder ein fröhliches Lied singen können. Deswegen spricht man ja hierzulande auch gern von der „christlich-jüdischen Kultur des Abendlandes“.
Schade nur, dass es keinen Gott gibt. Ich glaube nämlich, also credo wenn es einen gäbe, dann müsste euch christlichen Mitmenschen bei dieser faustdicken Lüge jedes Mal ein allmächtiger Blitz beim Scheißen treffen.
25.4.18
Sachen gibt’s, die gibt’s ...
Heute ist der „Parental Alienation Awareness Day“. Oder anders ausgedrückt:
„Internationaler Aktions-Tag der Eltern-Kind-Entfremdung“.
Ja, da staunense was?
Gut. Aber jetzt meine Frage: Soll man das nu' feiern? Oder muss man das bekämpfen?
Oder soll man das betrinken, lieben oder hassen?
Oder doch gelassen alle fünfe grade lassen?
Oder schnell vorbeigeh'n? Oder kurz mal gucken?
Oder Augen zu und durch und mit den Achseln zucken?
Oder aber besser gleich vergessen!?
Oder eben nicht vergessen.
Doch am Ende nicht vergessen:
Das Vergessen nicht vergessen!
Oder einfach gar nicht ignorieren oder wie oder was?
Egal.
Wer unbedingt wissen will, watdatsoll, kann da ja hinterhergoogeln.
Oder zu "Wer weiß denn so was?!" rennen, sich 5 Euro verdienen.
Und dann vergessen.
Ansonsten ist heute auch noch
„Internationaler Pinguin-Tag“!
Und da is ja wohl für jeden was dabei, oder?
26.4.18
„Roxy: Tonight's The Night Live“
Was war das heute für ein öder Tag! Ödeödeöde.
Aber morgen wird anders! Morgen wird ein schöner Tag. Morgen geh ich hin und kauf sie mir – die neue Platte aus der Archives-Serie von NEIL YOUNG
„Roxy: Tonight's The Night Live“.
Das woll'n wa doch mal sehen!
27.4.18
Da guckt man einmal nicht in die Liste der nationalen und internationalen Gedenk- und Feiertage rein …
… und schon hammer den Salat!
Gestern war in dem beschaulichen Städtchen Prypiat nämlich ordentlich was los. Denn nicht weit von dem ukrainischen Markt­flecken entfernt, war dort damals vor genau 32 Jahren der 4. Block des KKW (Damals sprach man noch von KKW) mit einem deftigen Wumms in die Luft geflogen, ein Ereignis, welches dann späterhin unter dem Namen Tschernobyl regelrecht weltweiten Ruhm erlangen sollte.
Ja, so war das damals.
28.4.18
Neues vom feschen Söderli
Dpa meldet gehorsamst:
„CSU bezeichnet die Kritiker der bayerischen Kruzifix-Verordnung als 'Religions-feinde'.“
Na, da wird wohl der eine oder andere liberalere Freund des Aber­glaubens nicht so gänzlich mit konform gehen!
Was mich betrifft, haut das schon eher hin. Obwohl ich zugeben muss, in den Augen der CSU sicherlich ein noch weitaus böserer Beelzebub zu sein. Denn mitnichten bin ich ein Feind der Religion! Von mir aus könnt ihr glauben, an wen und was ihr wollt – an Gott, den hl. Strohsack resp. Bimbam oder an gefälschte Intellenz­quotien­ten. Hauptsache für mich ist nur: Ihr lasst mich mit eurem kaputten Hirnkrempel in Ruhe.
Danke.
Außerdem wäre es sehr nett von euch, wenn ihr in den nächsten 10.000 Jahrzehnten aus allen irdischen Angelegenheiten euch raushalten würdet.
29.4.18
Nachtrag zu gestern
„Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt ...“,
quasi Operation geglückt, Affe tot; so schrieb der gutgläubige Karl Marx 1843 in dem besten Wissen, dass von den Kritikern einschließ­lich ihm selber dazu ja wohl alles gesagt worden sei - allerdings mit der falschen Prognose, die Menschen überließen ihren Aberglauben künftig nun den Engeln und den Spatzen.
Ein fataler Denkfehler. Wie man es ganz aktuell an heil- und hirn­losen Exemplaren wie unserm Söderli wieder einmal erkennen darf.
30.4.18
Tz, tz! So kann man sich vertun!
Nachdem das bayerische Ministerpräsidentchen Söderli ob seines eigenwilligen Kreuzritterzuges durch die Gemeinde schon vom Münchener Weihbischof Wolfgang Weihbischof, dem Münchener Erzbischof, Käpt'n Iglu und Quengelbruder Reinhard Marx, dem protestantischen Quartalskritiker und Oberlutheran Heinrich Bedford-Strohm und von Frau Käsmann einen verkoffert bekommen hatte, gesellt sich nun auch noch der Herr Professor HansJoachim Sander, seines Zeichens Spezi für katholische Dogmatik an der Uni Salzburg, in die innerchristliche, scheinheilige Kritikerphalanx gegen das arme Söderli:
„Mit der Ohnmacht des Gekreuzigten hat Söders präpotente Kreuz­demonstration nichts zu tun. Und er holt sich keine blutige Nase. Im Gegenteil: Er haut mit dem Kreuz noch andern auf die Nase.“
Na, hat sich da unser fesches Söderli a bisserl verrannt? Neien, i wo! Das bricht unserm feschen Söderli kein Zacken aus dem Krönchen. Denn unserm feschen Söderli ist, schätz ich schlicht & ganz banal, Kirche als auch Religion sehr traditional & samt&sonders scheißegal.