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21.3.19
Heute ist Frühlingsanfang
Aber nich' nur das, sondern auch noch Muttertag, Welttag gegen Rassismus und Neuroz, das Frühjahrsfest der Perser, Kurden und diverser Turkvölker, außerdem Internationaler Tag des Waldes, der Hauswirtschaft und des Down Syndroms, der Menschenrechte und der Poesie. Und des Puppenspiels. Was will man mehr?
.......
Nun, ich will zum Beispiel, dass „unsere Bundesumweltministerin Julia Klöckner ein zerstörtes Waldstück in Brandenburg besucht.“ Und dann der BILD-Zeitung sagt:
„Dürre, Stürme, Befall durch Borkenkäfer – 2018 war ein Katas­trophenjahr für Deutschlands Wälder. Die Schäden sind beun­ruhigend.“
Das hat sie dann ja auch gemacht. Und BILD war so gut und hat noch hinzu gefügt:
„Die Ministerin warnte, dass noch weitere Flächen absterben werden.“
Na also! Geht doch!
22.3.19
Brexit
Nur ganz kurz:
Das hatte der weise Charles Darwin in seiner Analyse der Evolution und der Menschwerdung des Halbaffen wohl nicht so aufm Schirm, dass sich das Hirn des Homo sapiens sapiens und dann noch in dieser Geschwindig­keit auf Erbsengröße auch wieder zurückent­wickeln könnte.
23.3.19
fff = friday for future
Auch wenn Thomas Bernhard mal gesagt hat, dass Optimismus nur der Mangel an Information sei, hat die Jugend immer & überall & wannsewill das Recht, dummes Zeug zu erzählen. Wie auch vice versa Sinnvolles & Intelli­gentes.
Nur sollte ihr irgendjemand in einer stillen Minute solidarisch-kritisch-konstruktiv, auf jeden Fall jedoch nett, freundlich & adrett nebenbei beibiegen, dass diese ihre juvenilen Forderungen, Wünsche, Ängste & watweiß­ichalles die angeflehten Politiker et al - und man muss es wohl so krass hard'n'heavy formulieren – einen gehobenen Scheiß­dreck interes­sieren.
Und dass es womöglich noch wichtiger sein könnte, unabhängig von einer eventuellen halbgaren Erfüllung irgendwelcher unwesentlichen Teilforderun­gen sich von denen & ganz speziell von einer nichtsnut­zigen Type wie diesem Christian-"Da müssen Fachleute ran"-Lindner nicht vollkommen & vollendet für blöd verkaufen zu lassen.
Aber wer soll's den Kindern sagen? Ich jedenfalls nich'.
24.3.19
Aus der Serie
„Na denn: Tschüssikowski, ich komm' nich' mehr mit!“
In ihrem Europa-Wahlkampf will die CDU/CSU jetzt
„den rechten Stimmenfängern den Kampf ansagen.“
Hä?
Wem? Wer? Wie bitte was?
Und wer seid ihr?
Wörter, Regeln, Klarheit und Begriffe,
Definitionen und Bestimmungen,
Eindeutig- und Verlässlichkeiten,
Sinn, Stringenz und Sicherheiten
und selbst das Kleine Einmaleins -
et is' ihnen alles schnulle, schnulli, schnuppi, schnurz und wurst;
sie quatschen nur noch simpel das Blaue vom Himmel herunter.
Da müssen sie sich nicht wundern wenn.
25.3.19
Heimatkunde -
heute: die Gegend um Ratzeburg und drumherum (MeckPomm)
(Kurze, aber notwendige Vorbemerkung, sonst kann man alles Weitere nicht ganz verstehen:
Der „Nandu“ ist ein großer, kräftiger, süßer, „gerne schnackselnder“ (Gloria von Thurn & Taxis) Laufvogel wie sein ebenso gut & gerne schnackselnder Bruder, der afrikanische Strauss, nur nicht so schön schwarz/weiß, sondern eher grau in grau und kommt gebürtig aus Südame­rika. Ein paar von denen sind irgendwann mal von da weg und füh­len sich hier – wie man so hört – wohl ganz wohl.)
Der kritische, immer auch etwas religiös angehauchte 'KölnerStadt­anzeiger' titelt:
„Invasion der Nandus“ und der restliche Artikel ist auch nicht gerade zur Beruhigung der Lesernerven fabriziert worden. Der ebenso als sehr kritisch bekannte NDR berichtet:
„Die einzige wildlebende Nandu-Population in Europa bereitet den Bauern in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend Sorgen. Die Tiere leben im Grenzland zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Sch­leswig-Holstein in der Nähe des Ratzeburger Sees. Ihr Bestand hat sich vom Frühjahr bis zum Herbst im vergangenen Jahr auf rund 560 Tiere verdoppelt.“ usw.
Und wie das dann bei MeckPomms mit ihren Sorgen und Nöten weitergeht, kann ich mir schon lebhaft vorstellen! Da wird sich erst mal das wohlige Gefühl verbreiten: Fremd im eigenen Land! Dann kommen die ersten RAGENADA-Demos, RAtzeburger GEgen die NAnduisierung Des Abendlandes, und dann ...
26.3.19
Von seltsamen Menschen, Zombies und Politikern -
heute: Seehofer, Horst
Im Prinzip ist der Mann mit diesen 3 Eigenarten schon voll ausgelas­tet. Denn irgendetwas anderes, vielleicht eine winzige, abweichende und von daher auch überraschende Facette ist bei ihm weder von der Schöpfung vorgesehen noch nachträglich mittels einer täglich verab­reichten, ordentlichen Tracht Prügel rein zu bimsen (wie sehr es sich so manch einer seiner guten christlich-sozialen Parteifeinde auch wünschten.) Das vorweg.
Nun hat Meister Obergrenze im Zusammenhang mit der Reforma­tion des Verfassungsschutzes und der betreuenden Beobachtung der Schulschwänzerbewegung „Friday-Frikkies'n'beer“ proklamiert, der V-Männer-Schutzverein solle in Zukunft „auch Jugendliche unter 14 Jahren überwachen können.“
Müssen wir uns jetzt Sorgen machen? Um unsern Innenmister?
Hat er tatsächlich eine Seite, die wir eventuell übersehen haben?
Ist er auf seine letzten Tage doch noch ein besonderer Problem-Horst geworden?
Ich denke, nein. Da können wir ganz beruhigt sein.
Der hat se einfach nur nicht mehr alle.
27.3.19
Aus 1001 Nacht -
heute: Brunei
Niemand hat behauptet, in Allahs unterirdischen Reichen, wo alle einzig nach Allahs Pfeife tanzen, wäre auch schon alles in Ordnung und das Paradies ausgebrochen. Brunei, unser südpazifistischer Zwergstaat, ist aber auf gutem Wege - wie die Nachrichtenagentur Afp berichtet:
„Homosexueller Geschlechtsverkehr kann im streng konservativen Sultanat Brunei künftig hart bestraft werden. Ab kommendem Mittwoch sieht die geltende Neufassung des Strafgesetzbuchs vor, dass homosexuelle Partner zu Tode gesteinigt werden. Unter der dort geltenden islamischen Scharia - dem aus religiösen Lehren abgeleiteten Recht – war Homosexualität bereits zuvor illegal.“
Ja, nee, is klar.
„Verschärft werden mit dem neuen Gesetz auch die Strafen für Diebstahl. Ein Ersttäter muss künftig damit rechnen, dass ihm die rechte Hand amputiert wird. Im Wiederholungsfall droht die Amput­ation des linken Beins.“
Inshallah! Auf Ideen muss man kommen!
28.3.19
Heute:
Der wichtigste Tag im Jahr -
der „Internationale Tag des Unkrauts“
Zur Einstimmung ein kleiner, hasiger Holper-Vers:
Nicht Ostern, nicht gestern, nicht 3. Oktober,
Und kein Tag für irgendwat sonst, oh, nein!
Der Internationale Tag des Unkrauts,
Der soll's für mich, für alle und für immer sein!

Und dazu passt auch mein Buch-Tipp für den Wonne-Monat März.
„Sei doch nicht immer so negativ! Das ist ja furchtbar!“
Beliebt ist auch die fröhliche Sentenz des Idioten:
„Du musst ja unwahrscheinlich frustriert ...“ et cetera blabla.
Dergleichen wird mir nun seit ewigen Zeiten wieder und wieder in meinen Text gelabert. Doch dann antworte ich:
„Ja, mag sein. Und vom Scheiße erzählen, mein Freund, kriegt man Arschkrebs! Ganz schlimmen Arschkrebs!“
Dann is endlich Ruhe im Karton. Weil ich aber nicht komplett ver­einsamen will, hab ich mir die folgende neue, ständige Gute-Laune-Rubrik ausgedacht: „Das gute Buch des Monats!“ Und das trägt heute hier im Wonnemonat März den Titel
„Linke Heimatliebe – Eine Entwurzelung“
Autor: Thomas Ebermann
Verlag: konkret – texte

Also, liebe Leute!
Lesen! Lesen! Lesen!
Und viel Spaß beim Lesen!
29.3.19
Und die restlichen Tage …
… hab ich mir frei genommen und bin mal außer Landes.
Am 1. April aber wieder da.