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7.10.19
Das große Überraschungsei der Groko
t-online wie auch alle andern schreibt:
„Regierung rudert beim Klimaschutz deutlich zurück
Die Bundesregierung schwächt ihr ohnehin als zu lasch kritisiertes Klimaschutzgesetz weiter ab. Einem Bericht des "Spiegel" zufolge drängte die Unionsfraktion auf die Änderungen.“
Na, da werden die Greta und ihre Freunde aber mächtig ent ...äh überrascht sein. Denk ich mal.
8.10.19
Und jetzt singen wir
Greta, breit den Mantel aus,
Mach Schirm und Schild für uns daraus;
Laß uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm’ vorübergehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.

Wann alle Feind’ zusammenstehn,
Wann alle grimmig auf uns gehn,
Bleib du bei uns, sei du uns Schutz,
So bieten wir dem Feinde Trutz.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
9.10.19
Was machen eigentlich …
die Grünen ...
… wenn sie wieder an den Fleischtöpfen sitzen? Außer ordentlich reinhauen wollen sie sog. „radikalen Realismus“ in den Betrieb einführen. Als ich davon erfuhr, fiel mir komischerweise sofort ein uralter Cowboy-Witz ein, den ich hier schon so einige Male verbraten habe. Wollen se den noch mal lesen? Okay, denn man tau:

Kommt 'n armer Cowboy in'n Saloon und setzt sich an den Tresen.
Sagt der Wirt:
„Hey! Wenn de 'nen Schluck aus dem Spucknapf hier nimmst, kriegste 'n Dollar von mir!“
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
„Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen“, sagt der Wirt da.
„Ja, ja, ich weiß,“ meint der Cowboy. „Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.“

So ungefähr wird's wohl wieder werden, wenn die Grünen auf die Regierungsbank müssen.
10.10.19
Wegen der lästigen ewigen Wiederkehr des Immergleichen
und damit hier kein unnötiges Missverständnis aufkommt
Das war 'ne heiße Märzenzeit
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit
Nun ist es kalt, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem –
Trotz Wien, Berlin und alledem –
Ein schnöder scharfer Winterwind
Durchfröstelt uns trotz alledem!

Die Waffen, die der Sieg uns gab
Der Sieg des Rechts, trotz alledem
Die nimmt man sacht uns wieder ab
Samt Pulver und Blei und alledem
Trotz alledem und alledem –
Trotz Parlament und alledem –
Wir werden uns're Büchsen los
Soldatenwild trotz alledem!

Heißt "Gnäd'ger Herr" das Bürschlein dort –
Man sieht's am Stolz und alledem
Und lenkt auch Hunderte sein Wort
Es bleibt ein Tropf trotz alledem
Trotz alledem und alledem
Trotz Band und Stern und alledem –
Ein Mann von unabhän'gem Sinn
Schaut zu und lacht, trotz alledem

Und wenn der Reichstag sich blamiert
Professorhaft, trotz alledem!
Und wenn der Teufel regiert
Mit Huf und Horn und alledem –
Trotz alledem und alledem
Es kommt dazu, trotz alledem
Dass rings der Mensch die Bruderhand
Dem Menschen reicht, trotz alledem!

Trotz alledem und alledem
Es kommt dazu, trotz alledem
Dass rings der Mensch die Bruderhand
Dem Menschen reicht, trotz alledem!
(Ferdinand Freiligrath)

Andererseits:
„Optimismus ist nur der Mangel an Information“
(Thomas Bernhard)

Andererseits:
„Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.“
(Theodor W. Adorno)

Andererseits ...
11.10.19
Und einerseits
Und gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.
Auf geht’s!
12.10.19
Werter KStA et al!
Dass man euch immer mit etwas Vorsicht genießen muss, m.a.W. euch christlichen Brüdern einfach nicht übern Weg trauen kann, weiß eigentlich jedes christlich erzogene Kind schon aus eigener Erfahrung; wenn nicht, dann pfeifen es zumindest, falls man über­haupt die Gnade besitzt, sie zur Kenntnis zu nehmen, die Spatzen seit ca. 2000 Jahren von den Dächern.
Immer, wenn's um Nazis, Rechtsradikale, Faschisten, Antisemiten und artverwandtes Gesocks geht, fällt mir bei euch ein gewisser Hang zur Verschwiemel- und Verschwurbelung auf in Tateinheit mit Wortfindungsstörungen, ge­wünschter Amnesia oder Polit-Ballaballa. Anders kann ich's mir nicht erklären. Heute schreibt ihr zum Beispiel:
„Terrorist legt Geständnis ab
Halle. Der mutmaßliche Attentäter von Halle hat den rechtsextremen Hintergrund seiner Tat gestanden. In einer mehrstündigen Verneh­mung habe Stephan B. ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für seinen Anschlag angegeben.“
Wie … Geständnis? Wie … mehrstündige Vernehmung? Wie … Hintergrund? Wie ... mutmaßlich? Wie ... Motiv?
Anders gefragt: Seit wann macht denn der stinknormale, engagierte Neonazi keine offene Propaganda bis zum bittren Ende, sondern „legt ein Geständnis ab“ wie ein reuiger Sünder? Seit wann muss man so einem Typus in einer „mehrstündigen Vernehmung“ alles aus der Nase ziehen, wo er doch seinen Massakerversuch eigen­händig per Helm­kamera live ins Internet gesetzt hat? Seit wann ist denn ein sog. „Hintergrund“ so wichtig, dass man den Hauptgrund simpel über­gehen kann? Und seit wann haben Faschisten denn „Motive“?
Oder jetzt mal ganz anders gefragt: Warum ist dem handelsüblichen Journalisten der Neofaschismus inkl. Judenhass offensicht­lich so dermaßen schnurzi piepenhagen?
Weil der Apfel nicht weiß, von welchem Stamm er fiel?
Ach so.
Oder lautet die Frage: Warum leckt der Hund seine Eier?
Und die Antwort: Weil er's kann.
Ach, echt?
(Scheisse. Alles muss man sich hier selbst beantworten.)
13.10.19
Durchs wilde Kurdistan
Mit der Unterstützung Kara Ben Nemsis und seiner Reisegefährten Hadschi Halef Omar, David Lindsay und Mohammed Emin besiegen die Jesiden die Türken. Auf der Weiterreise bekommt Kara in einem kurdischen Dorf als Gastgeschenk den Hund Dojan. In Amedive, der türkischen Festung, in der Amad el Ghandur eingesperrt ist, können sie diesen entführen und fliehen mit ihm in den Norden nach Kur­distan. Dort bestehen sie einige Abenteuer mit feindlichen Kurden und Nestorianern. Mit Hilfe der geheimnisvollen Marah Durimeh stiften sie Frieden zwischen den verfeindeten Stämmen. Marah Durimeh schenkt Kara ein Amulett, das ihn beschützen soll und später wertvolle Dienste leistet. Schreibt Wikipedia.

(Eigentlich sollte es hier um Trump, Erdogan, Putin, Assad und Europa geh'n. Hab mich wohl in dieser Wüstenei a little bit verlaufen. In Kürze - wenn mir was einfällt - tipp ich noch n paar sinngebende Erläuterungen dazwischen.)

Was ich damit sagen wollte:
Kommt mir irgendwie bekannt vor. Als bekennender Apatschen-, Sioux- und Komantschenfreund ging mir diese ganze Ge­gend dort inkl. ihrer Kameltreiber schon vor 50 Jahren generalstabmäßig aufn Sack inkl. Eier. Und da hat sich bis heute auch nix dran geändert. Unabhängig davon, dass unser schönes Europa an der abenteuer­lichen Vertrottelung der arabischen Welt nicht ganz unschuldig ist (wenn nicht sogar primär), können die mir mit ihrem Leben nach den 3 heiligen Prinzipien „Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein“, „Er ist zwar ein Huren­sohn, aber er ist unser Hurensohn“ und 3. „Den Rest gibt uns Allah im Jenseits“ alle mal im Mondschein begegnen und heute noch wegen mir frohgemut die Reise in ihre hochverehrte Dschehenna antreten.
P.s.:
Und so gesehen: In einer kurdischen Familie wollte ich jetzt auch nicht unbedingt aufgewachsen sein.
14.10.19
Der Knallfrosch der Woche
heute: Hubert Aiwanger
Gut, dass es die 'n-tv-Nachrichten' gibt. Sonst hätten wir auch in diesem Fall wieder mal den Schuss nicht gehört:
„Der bayerische Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger hat sich auf einer öffentlichen Veranstaltung in Neuburg an der Donau für die Selbstbewaffnung von Bürgern ausgesprochen.
'Ich bin überzeugt, Bayern und Deutschland wären sicherer, wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau ein Messer in der Tasche haben dürfte und wir würden die Schwerkriminellen ein­sperren. Das wäre der richtige Weg', sagte Aiwanger bei den Inter­nationalen Jagd- und Schützentagen.“
Dass der gute Hubi geistig nicht ganz kontinent ist, ist da unten allgemein bekannt und nicht der Rede wert, weil das grade bei den immerfeuchten freien Wählern fraglos Teil ihrer identitären Grund­ausrüstung ist (wenn nicht sogar bei allen Biobayern), seit sie von den Bäumen hopsten. Mit dem heutigen Tag und seinem Vorschlag zu einer anständigen Volkbewaffnung aber hat der Aiwanger-Hubi sich noch eine allgemeinge­fährliche, heillose Vollmeise oben­drein eingehandelt.
Wir werden wohl aufpassen müssen. Wir bleiben dran.
15.10.19
Man könnte es Erpressung nennen ...
Der SPIEGEL schreibt:
„Erdogan droht EU mit Grenzöffnung für syrische Flüchtlinge -
EU-Staaten kritisieren die türkische Offensive in Nordsyrien. Staatschef Erdogan reagiert mit einer Drohung: Sollte Europa den Einsatz Invasion nennen, werde er die Türen für Millionen Flücht­linge öffnen.“
Nein, man könnte nicht, man müsste es Erpressung nennen, wenn … wenn man sich als Europäer die schmierige Denkungsart dieses türkischen Staatsoberarschlochs zu eigen machte; wenn man sich auf das bewährte primitive Niveau dieses feinen ... Herren (hier bitte die schönste Verbalinjurie einsetzen, die Sie parat haben) begäb; und wenn jeder Dorfidiot davon ausgehen kann, dass man auch als Ver­teidiger der europäischen Aufklärung und einer mög­lichst huma­nen Politik, als den Sie sich in diesen Tagen doch gerne mal gerie­ren, in höchster Not bzw. 'alternativlos' noch seinen kümmerlichen Rest­bestand an Menschlichkeit den Ersaufenden im 'mare mons­trum' hinterher werfen würde, Frau Merkel. Oder etwa nich'? Und mit einem Nein könnten Sie sich sogar noch irgendwo irgendeine kleine Ehrenwürde abholen!
Weil Sie jedoch bisher – mit Ausnahme Ihrer einsamen Entschei­dung zur Maueröffnung anno 2015 – bei wahrlich jedem Dreck vorneweg mitmarschiert sind, wär so ne Ehrenwürde aber vielleicht doch ein Nüm­merchen zu viel des Guten. Oder anders ausgedrückt: simpel nur geschmack­los.
Apropos: Mir is et zwar grundsätzlich völlig wuppdich, welche Pfeife Ihren Verein künftig zusammenpfeift, aber wenn dieser sauerländi­sche Flötenfritze Merz doch noch den Kanzler gibt, sage ich "Good­bye, Deutschland" und ziehe nach Ouagadougou. Oder grabe mich durch die Erde bis ans andere Ende der Welt.
16.10.19
Nazis in Döbeln
Vorbemerkung:
Zwei Sachen. Es geht um die Dorfgemeinschaft namens Döbeln im sächsischen Sachsenlande und um einen zusammengedöbelten Artikel von der Mandy vonne B.Z.. Und weil mir da einfach zu viele Zwischenkommentare eingefallen wären und diese den schönen Text von der Mandy kaputt gemacht hätten und ich auch noch an­deres vorhatte, hab ich mich mit meinen Bemerkungen zurückgehal­ten und stattdessen an den möglichen Stellen nur eine Klammer mit Aus­rufezeichen postiert. Im Folgenden also nun der komplette Artikel von der Mandy aus der B.Z. mit diversen (!). Biddeschön:

„Sie ziehen (!)uniformiert durch die Straßen, verteilen Geschenke (!) an Schulkinder, patrouillieren (!) in Kleingärten und nennen sich großspurig (!) 'Auge und Ohr der Polizei'.
Von Mandy Kynast
Doch hinter der selbsternannten (!) Bürgerwehr 'Schutzzone' stecken straff organisierte Rechtsextreme – die jetzt sogar (!) Jagd auf Ausländer machten. Die Polizei stoppte (!) am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr in Döbeln drei Männer, die in roten Westen durch die Stadt patrouillierten. Nach eigener Aussage (!) hatte das Trio (!) gerade 'nach Cannabis riechende Ausländer verjagt'! Bereits am Abend zuvor hatten die Beamten vier Mitglieder der Bürgerwehr „auf Streife“ am Obermarkt erwischt (!). Die Polizei ordnet die Gruppie­rung eindeutig (!) der Neonazi-Szene zu. 'Diese Aktivitäten der offenkundig (!) rechtsextremen Personen befremden (!) mich', erklärt Polizeipräsidentin Sonja Penzel. 'Gerade weil sie vorgeben, als Streetworker Sozialarbeit zu betreiben.' (Der ganze Satz). Und den Eindruck erwecken (!), mit der Polizei zusammenzuarbeiten.
Mehrere Abende waren die Rechtsextremen in ihren 'Schutzzone'-Westen bereits durch die mittelsächsische Stadt marschiert, brüsteten (!) sich zuletzt als 'Schulwegwache'. Dabei hatten sie Eltern und deren Kindern in die Schule begleitet (Der ganze Satz), Taschenalarm-Geräte als Geschenke verteilt.
'In Döbeln waren unsere Leute mit einem gezielten Spaziergang unterwegs, um unsere Heimat präventiv (!) etwas sicherer zu machen', heißt es bei Facebook. 'Diesmal führte uns der Weg Richtung Asylbewerberheim, vorbei am Polizeirevier.'.
Wer wirklich (!) hinter der 'Schutzzone' steckt, verrät ein Blick ins Impressum der Internetseite: Es ist die Neonazi-Partei NPD.
Polizeichefin Penzel will nun 'alle rechtlichen Möglichkeiten konsequent ausschöpfen', um das Treiben (!) der Neonazi-Bürgerwehr zu unterbinden. Wer die 'Schutzzonen-Streife' sieht, soll sich umgehend bei der Polizei melden(!).“

Nachbemerkung:
Okay, ich geb zu: War jetzt nicht besonders witzig.
Aber in Döbeln hat ja auch keiner gelacht.