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1.5.25
1. Mai - auch vorbei!
Laber- Latsch und Langeweiledemonstration seit August Bibel.
So ungefähr. So haben wir uns das aber bestimmt nicht gedacht.
Früher war da auch mehr Lametta.
4.5.25
Ich war so frei …
… und hab mir eine Revolte gestattet: *)
3 volle Tage ohne Zeitung, ohne Tagesschau, ohne Politik, ohne "Kultur", ohne die geballte Ladung schwarz-roten Koalitionsdünn­driss, 3 Tage ohne Merz, ohne Söder, ohne Klingbeil + ohne Esken, ohne Trump und ohne Putin und ohne die andern alle, 3 volle Tage lang ohne, hach!, fast hätt ich se vergessen: ohne den Papst und seine 1,4 Milliarden pipapo, ohne diesen evangelischen Kirchentag, genauso grausam, ohne Maisch­berger, Lanz, Illner und Miosga und wie se alle heißen,
3 volle Tage ohne … ich konnte es mir zuerst gar nicht vorstellen. Aber dann hat mir mein Arzt das neue Kijimea Pro empfohlen. Und meine Darmbe­schwerden sind wie weg! WIE WEG!!!!. Jetzt sag ich auch - auch wenn das z.Z. jeder Vollidiot meint sagen zu müssen:
Ja, wie geil ist das denn?!
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*)
In Anlehnung an
"Ich gestatte mir die Revolte"
hrsg. von B. Mattheus und A. Matthes
Verlag Matthes & Seitz,
Berlin, 1985
5.5.25
Es geschah auf einem Pizzeria-Parkplatz in Berlin
Vor kurzem schoss es mir noch durch die Birne: „Mensch, schon ewig nix mehr von unserm schwer erfolgreichen Bierdeckelsteuer­berechnungs- und vereinfachungsbescheidfachexperten gehört, diesem - wie hieß er noch gleich? – äh, ach ja, Christian. Christian Heiopei. „Es ist besser, dies oder das zu tun als dies und das“ oder so ähnlich. Jedenfalls waren wir alle spätestens seit seinem fulmi­nant-furiosen Abgang in die deutsche Bedeutungslosigkeit der festen Überzeugung, dass das auch so bleiben würde, zum Wohlergehen der Menschheit, der Tier- wie auch der Pflanzenwelt.
Und was muss man jetzt lesen in der Menschheits-, Tier- & Pflanzen­retter-Illu 'Bunten'? Jetzt muss man da in der ‚Bunten‘ lesen, dass er auf dem Parkplatz einer Berliner Pizzeria – allerdings wohl mehr aus Versehen - den bescheuerten Köter irgendeines Promis tot gefahren hat. Der Christian! Tz, jetzt so einer! Hat der doch glatt so nen Promi-Pinscher platt gedieselt. Laut ‚Bunte‘ – und jetzt haltense sich fest - soll er sogar geweint haben, der Christian. Kann man sich so was vorstellen?
Ja.
Und zwar
auf der Stelle.
6.5.25
Und schon wieder ein historischer Tag
Er hat’s geschafft! Er hat es geschafft! Gut, der erste Schuss ging noch daneben. 18 parlamentarische Stinkdrüsen von CDU/CSU und SPD wollten dem Fritze nicht folgen. Doch schon beim 2. Durchgang sah die Welt wieder anders aus und Deutschland hatte seinen 2. Sauerlandstern. Nach dem Motto „Öfter mal was Neues!“ wurde Fritze der 1. Bundeskanzler, der ein 2. Mal in die Hüpfburg musste. Im Gegenzug erklärten sich Grüne und Linke bereit, armselige Staatsfetischisten, die sie nun mal sind, dem Sauerländler unter die Arme zu greifen, auf dass in dieser unerhörten, historischen Heimat­krise ihre schöne deutsche Heimat nicht über die Wupper oder übern Jordan gehe oder was auch immer.
Dieser Trick 17 funktionierte allerdings nur, weil die AfD so doof war und bei ihrem Nein zu Merz bleiben wollte. Wenn sich aber unsere gesichert rechtsextremistisch eingestuften Rechtsextremisten als geborene Lügner und Menschenfeinde im 2. Wahlgang für den Sauerländischen ausgesprochen hätten, hätte Merz ein wunderbares Problem am Hals gehabt, von wegen Unvereinbarkeitsbeschluss. Doch dafür waren unsere Rechtsextremisten eben wie gesagt noch zu durch und durch doof. Schade, wäre so ne schöne vorparlamentarische Gaudi geworden.
7.5.25
Es darf gesungen werden. Zwo, drei, viertelvorvier:
„Der Merz ist gekommen, die Bäume reissen aus …“
Mit der schwarz-roten Regierung ist gestern wahr geworden, was selbst die desillusioniertesten Klima-Kritiker nicht für möglich gehal­ten hatten. Es gibt zwar einen, der sich offiziell „Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit“ nennen soll und so gesehen alle Hände voll zu tun hätte, aber in Wirklichkeit Carsten Schneider heißt. Damit könnte man ja noch leben, meint so manch einer, doch gesellen sich noch zwei weitere, durchaus weit verbreitete Handicaps hinzu: erstens kennt den keiner und zweitens kommt der aus Erfurt. Aus Thüringen. Und welcher der 4 Fachbe­reiche Umwelt, Klima, Naturschutz und nukleare Sicher­heit gehört wohl zu dem mit Abstand teuersten und zeitaufwendigsten? Genau. Und was hat die nukleare Sicher­heit jetzt mit all den sonstigen Welt­untergangsarten zu tun? Hm? Sehen se? Nix.
Und dann hammer da noch die Doro, die Dorothee, die Dorothee Gisela Renate Maria „Doro“ Bär geb. Mantel. Die Doro muss sich um Forschung, Technologie und Raumfahrt kümmern. Zur Zeit weiß man noch nicht ganz genau, womit sie sich in ihrer Freizeit beschäftigen will, aber wenn sie aus ihrer Umlaufbahn wieder zurück ist, will se, hat se versp­rochen, sich mehr um die Raumfahrt kümmern. Da läg so einiges im Argen.
Und zu guter letzt gibt’s noch die aufgeweckte Katharina Reiche, momentan Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Reiche, die übrigens zur Zeit mit diesem Theodor von und ab und zu Guttenberg verbandelt ist.
Und wenn se wirklich wissen wollen, meine Damen und Herren, was das al­les mit Umwelt, Natur und Klimaschutz, mit Wassermangel, gewaltigen Wirbelstürmen, unlöschbaren Waldbränden, Muren und Überschwemmungen, mit Abermillionen Flüchtlingen, Klimakriegen, Starkregen, Seuchen und Gletscherschmelzen, mit Artensterben, unkaputtbarer Liebe zum Klabautermann, weltweitem Trallafitti oder auch mit menschlicher Hybris zu tun hat, dürfense michnicht fragn. Diejenigen, die gerade aktuell das Regierungsruder auf der Titanic übernommen haben, werden jedoch mit ziem­licher Sicherheit zu der allerletzten Politikergeneration gehören. Ob se sich an ihren Job oder an sonst was festkleben oder nicht.
„And I’ll stand o’er your grave
’Til I’m sure that you’re dead“
(Bob D.)
8.5.25
Mummenschanz auf vatikanisch/römisch/katholisch
Wir schreiben das Jahr 2025 nach unserer Zeitrechnung, wir haben den Wonne-Monat Mai, und zwar den 8., einen Donnerstag. Es ist 12Uhrmittags, high noon MEZ und auf'm Petersplatz ist - ich erlau­be mir jetzt mal einen etwas flappsigen Ausdruck - ist der Teufel los. Doch noch ist die Katze pardon der Kater nicht aus dem Sack. Habt bitte noch etwas Geduld, liebe Brüder u. Schwestern, also bitte und lasst uns abermals ein wenig ommen:

Omm omm omm
Immer noch nur schwarzer Rauch
Immer noch kein neuer Papst
Allmählich mach ich mir Sorgen
... unruhig geworden
Omm omm omm
Nicht von dieser Welt
Halleluja
Omm omm omm

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Und potzblitz! Sehe ich da weißen Rauch???? Pünktlich zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, pünktlich zur heutigen 19Uhr-Ausgabe der ZDF-„heute“-Sendung sendet uns die allumfas­sende Kirche die Nachricht von der Geburt eines neuen Papstes:
„Habemus papam“ usw und so fort.
(Weiteres später)
9.5.25
Also, so geht’s aber auch nicht!
Da haben wir seit gestern Abend einen niegelnagelneuen Stell­ver­treter Gottes und ‚google‘ hat nichts besseres zu tun, als diese Welt-Personalie komplett zu ignorieren. Man darf ja zum katholischen Schafzüchter und seinem Verein stehen wie man will, aber so kann man nicht mit den Menschen umgehen. Dabei ist der neue Papi ein waschechter Ami: Robert F. Prevost.
Naja, vielleicht klärt sich die Angelegenheit, wenn man sich die Mühe machte, mal nachzuschauen, wem dies ‚google‘ eigentlich gehört. (Manchmal ist's einfach ganz einfach.)
10.5.25
Die gute Nachricht, Nr. 2
Ein Kölner Massenblatt gibt bekannt:
„Thomas Gottschalk sagt Tschüss -
Der Fernseh-Entertainer beendet seine Show-Karriere nach mehr als 35 Jahren.“
Gott sei Dank, gelobt und gepfiffen. Ein kleiner Schritt für den Schalk, ein großer für die Menschheit.
11.5.25
Muttertag
Bei manchen Gestalten des öffentlichen Interesses, lohnt sich’s nicht, sich mit derem Gequake ernsthaft zu beschäftigen, weil man sich ge­trost darauf verlassen kann, dass die sich bereits am nächsten Tag von ihrem eigenen Gequake wieder distanzieren. Zum Beispiel er hier: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" (Adenauer). Oder Merz, mittlerweile auch ein Großmeister in der Disziplin Kurz­zeitgedächtnis. Von Trump ganz zu schweigen, der mit seinen alter­nativen Fakten nebenbei noch die Umwertung sämtlicher bisher gül­tigen Werte zu seinem Lebenselixier gemacht hat.
Deswegen sind gerade heutzutage, wo alles so furchtbar kompliziert geworden ist, traditionsreiche Organisationen und Heimatvereine für das Zusammen­leben so wichtig. Wie zum Beispiel die Kirche und der Karneval. Und damit wären wir bei unserm heutigen Thema, dem Muttertag.
Wie sehr sich die Kirche immer und immer wieder, gerade in so schwierigen Zeiten wie diesen, um das Wohl der Mütter verdient gemacht hat, Stichwort Schwangerschaft, kann man gar nicht oft genug wiederholen. Aber eben auch der Karneval hat da seine Verdienste. Das Hochhalten uralter, traditioneller Werte war immer schon sein großes Anliegen. Dem möchte ich heute mit einem Lied beipflichten, einem Lied, das uns gerne die Augen öffnen möcht, einem Lied zum Thema Muttertag, Völkerverständigung und Spass an der Freud, mit einem Lied - die Jugend von heute würde es einen coolen Smash-Hit nennen - alles auf wunderbare Art und Weise mit­einander verbindet, das herrliche Lied der „Drei Colonias“. Bitte sehr:

„In Afrika ist Muttertag und das am elften Mai
Und jeder der 'ne Mutter hat der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla ho ho ho ho ho
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Ja, der hat drei Tage frei

Wir waren schon in Rimini Mallorca und Davos,
da wo’s nichts kostet
Doch dies’ Jahr geht’s nach Afrika
Da ist der Teufel los

Und da singt alles
In Afrika ist Muttertag und das am elften Mai
Und jeder der \'ne Mutter hat der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba"
(Ad infinitum)
12.5.25
Hauptsache gegen Sinn und Verstand
Am Wochenende gab es laut NDR.de „bundesweite Proteste für ein AfD-Verbot.“
Hm. Ja klar- jeder kann sich mal vertippen. Ja, nee, is klar. Man fühlt ja irgendwie, was sie damit meinen. Sicher. Klar. Aber trotzdem, seit wann gibt es das denn: ‚Proteste für‘ etwas?
Kinners, bevor ihr euren unlogischen Kappes ausm Bauch heraus trompetet, guckt doch mal nach, ob ihr noch alle Nadeln an der Tanne habt. Oder war das am Ende gar kein Tippfehler?