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13.8.25
13. August 13. August 13. August …
kommt mir irgendwie bekannt vor …
Ahh, ich weiß wieder.
13. August - seit 1976 „Internationaler Weltlinkshändertag“? Nee, das war’s nicht. Aber so was ähnliches.
1961 Beginn des Mauerbaus gegen das Aus- und Leerlaufen der Ostzone. Und heute, am 13. August 2025 fragen sich viele in der CDU/CSU, ob der CDU-Bundeskanzler Merz mit dem Ausset­zen der Waffenlieferungen an Israel das Auslaufen des deutschen Staatsraison-Versprechen begonnen hat. Der ziemlich irritierte Bundeskanzler, nach eigenem Bekunden „ein großer Freund Israels“ sieht das nämlich ganz anders:
„An der deutschen Israel-Politik hat sich nichts geändert.“
So berichtet die „tagesschau“ der ARD.

So, Kinners, upjepasst! Um klar zu sehen, müssen wir ja jetzt nicht wieder bei Adam und Eva anfangen – die letzten 2000 Jahre reichen vollends! Und wer die falschen Fragen stellt, der darf sich dann über seltsame Antworten eben nicht wundern … Die Frage überhaupt lautet erst mal:
Seit wann können sich Juden denn auf das Wort deutscher Christen verlassen?
14.8.25
Was erzählen uns denn Mitte August die Auguren vom Forsa-Institut?
Gestern veröffentlichte der Stadtanzeiger die Ergebnisse der Forsa-Umfragen „Wenn morgen Wahlen wären“ und die Zustimmungswerte für den Kanzler Merz. Für Merz sieht’s demnach gar nicht gut aus. Nicht mal 1 Drittel seines geliebten Volkes hat er für sich.
Und die Prozente für die Parteien?
CDU/CSU 24 %
SPD 13 %
Grüne 13 %
Linke 11 %
und – Achtung! –
AfD 26%
Zum 1. Mal (bei Umfragen) sind die Arschlöcher für Deutschland stärkste Partei! Und vom Stadtanzeiger kommt kein Kommentar. Von den anderen Parteien auch nix. Ist Totschweigen jetzt die neue Devise? Was ist die Demokratur hier doch fürn Saftladen ...
18.8.25
4 Tage lang Mariä Himmelfahrt in Holland
Was so passierte, worauf die Menschheit in den 4 Tagen m.e. gut hätte verzichten können. Ein Affentheater in 3 Akten:
- Trump traf sich mit Putin in Alaska, um kurz mal unter sich die Welt neu aufzuteilen.
- Die Regierungsoberhäupter von 7 europäischen Staaten plus Supi- Uschi von Europa und dem Ober-Rütte der Nato kamen zusammen mit Selenski in Trumps Oval Office getrottelt, um dem selbsternann­ten Führer und Oberasi der Welt wegen ein bisschen mehr Frieden
in den Arsch zu kriechen.
- Derweil sich die Vertreter von 180 Staaten beim UN-Mikroplastik­vermüllungsgipfel in Genf nicht einigen konnten, wann sie sich noch ein Mal treffen sollten, um den großen Tag zu feiern, an dem dann der Ofen endgültig aus ist.
(Das nur zu Protokoll)
19.8.25
Auf die Gefahr hin …
… dass ich es mir nun mit vielen, vielen meiner Sympathisanten endgültig verderbe, gebe ich heute feierlich und mit großem Tam-Tam und vollem Ernst bekannt: Ich kann, mag und will einfach keine Tattoos mehr sehen! Diese saudämlichen, immergleichen Schmie­rereien auf Unterarmen, Waden, Hälsen, Fingern und Oberarmen,
all die Rosen, Spinnen, Anker, Kreuze und Totenschädel und Arsch­geweihe! Womöglich noch zusammen mit dieser extraextremblöden Frisur, dieser Pest: oben alberne Dauerkrause wahlweise kleines, kurzes Pferdeschwänzchen und beide Seiten plus hinten den Nacken historisch akkurat kahlrasiert.
Ich mein, die können sich ja verunstalten, wie se wollen; aber ich kann diese Massenscheisse zum Verrecken nicht mehr sehen!
Tut mir einen letzten Gefallen und geht mir aus der Sonne!
So, das musste mal gesagt werden.
(Jetzt geht's mir schon wesentlich besser.)
20.8.25
Ein Buchtipp zum Thema
„Was wir wollten, was wir wurden und wie es weiterging“
Höchstpersönlich und aufschlussreich.
„Zurück zur Wirklichkeit - eine politische Freundschaft“
von Claus Leggewie und Daniel Cohn-Bendit
Klaus Wagenbach Verlag,
Berlin 2025
22.8.25
Warum ich den ‚Kölner Stadtanzeiger‘ immer noch lese
Der Mann ist ja nicht doof oder dumm, dieser Christoph Heusgen ...
… sonst wär er auch als außenpolitischer Berater von Merkel nicht Deutschlands Botschafter der UN geworden, oder? Und als solcher, als quasi diplomatischer deutscher UN-Diplomat hat er sich vor allem mit seinen anti-israelischen Brandsätzen so erfolgreich einen Namen gemacht, dass ihn das Simon-Wiesenthal-Center 2019 auf Platz 7 in die Liste der „10 schlimmsten Fälle von antisemitischem Verhalten“ gesetzt hat.
So kann man in der Tat diesem Heusgen nicht vorwerfen, dass er, aus Angst falsch verstanden zu werden, dauernd um drei Ecken palavert, sondern seine klare Kante zeigt. So sprach er nach dem 7. Oktober 2023 beispielsweise nicht von islamistischem Terrorismus, sondern verharmlosend, ja, fast liebevoll von einer „Hamas-Aktion“.
So hat er sich im Laufe seiner Karriere also ordentlich seine antise­mitischen, oh, pardon, antiisraelischen Meriten verdient, dass wir heute noch einmal in den Genuss kommen, wie er seinen völkischen Stuss, vom ‚Kölner Stadtanzeiger‘ unkommentiert, auf der ganzen 2. Seite des ‚Kölner Stadtanzeigers‘ ausbreiten darf inkl. der inzwischen sehr beliebten „Warnung an Israel vor einer Entwicklung zu einem Apartheidstaat“ mit der Schlussforderung, „alte Gewissheiten zu hinterfragen“.
Und um zu wissen, wann dann wirklich Schluss ist, wann wir hier den Laden für immer dicht machen können, ist es eben durchaus sinnvoll, fleißig den ‚Kölner Stadtanzeiger‘ zu lesen.
Da weiß man Bescheid. Und wann die Post abgeht. *)
q.e.d.
So einfach ist das.

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*) Obwohl - es reicht eigentlich allemal, sich den WikiPedia-Artikel über den „deutschen UN-Diplomaten“ Heusgen zu Gemüte zu führen. Da steht alles Wissenswerte über den Typen drin. Und bei WikiPedia-Artikeln ist man ja auch nicht gezwungen, dauernd zwischen den Zeilen zu lesen. Da könnte man sich gut & gerne die Moneten für den KstA sparen. Wär jedenfalls auch irgendwie ne gute Tat.
23.8.25
Der Fisch beginnt vom Kopf her an zu stinken
Aus den ‚Westfälischen Nachrichten‘ erfährt der Leser heute dieses:
„Vandalismus in Kirchen immer radikaler -
Enthauptete Heiligen­figuren, Exkremente in Beichtstühlen, Brand­stiftung in Altarräumen: Die Deutsche Bischofskonferenz beklagt, dass Vandalismus in Kirchen immer radikaler wird.“
Tja, zugegeben, das ist nicht grad die feine Art, auf drängende Pro­bleme hin­zuweisen. Aber was nützt alles Klagen, vielleicht kriegt man die Brüder ja nur auf diese Weise dazu, wenigstens einmal in ihrem falschen Leben „selba mea culpa, mea culpa" zu sagen.
24.8.25
Okay. Wir kommen hier wohl nicht anders raus.
Also noch mal von vorne
Angenommen, es träfe alles zu, was man in Israel – wohlgemerkt
in Israel - dem Regierungschef Netanjahu vorwirft:
angefangen von Korruption, Selbstbedienung und un­glaub­liche Vetternwirtschaft, Apartheit und Völkermord über die sukzessive Aufhebung der Gewaltenteilung und Landraub bis hin zu unnötigen Kriegsverbrechen im Rahmen seines Vernichtungsfeldzugs gegen Terrortruppen wie Hamas, Provozierung einer Hungersnot durch Schließung der Grenzen und Boykott der internationalen zivilen Hilfsgüter beispielsweise und so weiter und so weiter.
Wenn jetzt von alledem auch nur ne handvoll Prozent den Tatsachen entspricht, dann ist der Bibi, dieser machtversessene Herr Netanjahu allerdings genau so einer, wie es sie in den letzten - sagenwamal - 80 Jahren im Westen viele gegeben hat. Frage also: Ist um diese Leute dann irgendwann irgendwie irgendein vergleichbarer Weltbohei veranstaltet worden?
(Unter Umständen hilft in solchen Fällen manchmal auch ein kurzer Blick in ein stinknormales Geschichtsbuch.)
Ach ja,
und wenn „Netanjahu“ 1000mal übersetzt heißt „von Gott gegeben“, hat das auch nicht viel zu bedeuten.
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Da ging mit einem Knall das Licht aus, man hörte vereinzelt Leute hüsteln und Stühle verrücken, eine für diesen Ort ungewöhnliche Stille trat ein und ein altbekannter Choral ertön­te aus dem Dunklen:
„Was will uns der Dichter damit …
jetzt schon wieder sagen?“
Worauf sogleich der Vorhang fiel.
25.8.25
Sätze, die sitzen
Natürlich war er über sein Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl hochgradig unzufrieden. Und dass er seine Kollegen, vor allem aus den anderen Parteien, nicht gerade liebte, war allgemein bekannt oder konnte man sich denken.
Jetzt hat er, der Robert Habeck, zum Abschied aus dem Berliner Politikgewese in der ‚taz‘ zum ersten Mal ein wenig Dampf abge­lassen. Über die große Blondine und Bundes­tagspräsidentin Julia Glöckner meinte er, als Spalterin wär sie schon immer unterwegs gewesen. „Ob mutwillig oder aus Dämlichkeit“, wüsste er allerdings nicht.
Und über seinen laut ‚Stadtanzeiger‘ „härtesten Widersacher, den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder“ erging folgendes Urteil:
„Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik.“
Sätze, die sitzen. Aus der Serie „Bonmots, die das Leben lebens­werter machen“.
26.8.25
Linnemann, Generalsekret der CDU, zur Lage der Nation:
„Seit 2015 sind 6,5 Millionen Menschen zu uns gekommen, und weniger als die Hälfte ist heute in Arbeit. Ich finde das, gelinde gesagt, nicht zufriedenstellend.“
Linnemann, Vorsicht! Pass auf! Es gibt viele Leute, die deinen Humor nicht verstehen.