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1.3.17
„Politischer Aschermittwoch“ - wie war's?
Wie immer. Wie immer gaben heute am sog. „Politischen Aschermitt­woch“ unsere führenden Volksvertreter zum Besten, was sie alles so wissen. Sie hätten 's nicht tun müssen; wir wussten es ja noch vom letzten Jahr. Aber ein Wissender in der Raupensammlung war neu dabei, und der hatte sogar was Bemerkenswertes in der Kutte. Und also sprach der bay'rische Freie-Wähler-Chef, der Aiwanger Hubi frei von der Leber weg:
„Merkel und Schulz sind doch politische Zwillinge - mit dem Unter­schied, dass der Herr Schulz etwas schlechter rasiert ist.“
Da fragt man sich doch wirklich, woher so 'ne simpel gestrickte Mondpfeife überhaupt wissen will, ob die Merkel sich rasiert!
(Ich muss wahrscheinlich mehr 'Gala' lesen.)
2.3.17
Zeit 'n' Platz für Büchertipps
Is ja sowieso nix los.
Außer …
Ach, scheiß der Hund drauf!

Das neue 'Kursbuch' ist raus! Nr. 189 – Titel „Lauter Lügen“,
„Rückkehr nach Reims“, Autobio von Didier Eribon,
„Die Angst vor den Anderen“, das letzte von Zygmunt Baumann,
„68 – Täterkinder und Rebellen“ von Karin Wetterau,
„Harry Piel sitzt am Nil - Über Schmähkritik und Unflätigkeit im öffentlichen Raum“, Neues (schon wieder) von Gerhard Henschel
und
„Was fliegt denn da? 346 Vogelarten Europas“, Kosmos Naturführer.

Ach, und die letzte Platte von Adamo is' au' nich' schlecht. „L'amour n'a jamais tort“ (s. auch Adorno: „Der Ankläger hat immer Unrecht.“)
3.3.17
Heimatkunde -
heute: Passau
Dpa meldet:
„Marihuana geraucht -
14-Jähriger zeigt seine Eltern wegen Drogenkonsum an“
4.3.17
Die Bekloppten vom Bosporus -
heute: Bekir Bozdag, „Justiz“-Minister
Diesmal über die Weigerung deutscher Kommunen, türkischen Ministern hier zu erlauben, Jubelfeiern auszurichten für ein isla­mistisches Terrorparadies in Kleinasien und über Deutschland
ganz allgemein:
„Dieses Skandal-Vorgehen in Deutschland ist im wahrsten Sinne des Wortes ein faschistisches Vorgehen. Wir dachten, die Berliner Mauer sei schon lange gefallen. Aber wir sehen, dass es in manchen Köpfen immer noch ideologische Mauer gibt.“
5.3.17
Die Bekloppten vom Bosporus -
heute: Mevlüt Cavusoglu, „Außen“- Minister
„So kann es nicht weitergehen. Wenn Sie mit uns arbeiten wollen, müssen Sie lernen, wie Sie sich uns gegenüber zu verhalten haben. Sonst wird die Türkei die Behandlung ohne Zögern mit allen Mitteln erwidern. Dann müssen sie an die Folgen denken.“
6.3.17
Und nun der Ziegen... äh Ober-Bekloppte vom Bosporus
„Eure Praktiken unterscheiden sich nicht von den früheren Nazi­Praktiken“, sagte der Herr Sultan und international anerkannte Faschismus-Forscher Erdogan in einer Rede vor Tausenden sei-
ner Anhängerinnen in Istanbul. „Ich hatte gedacht, diese Zeit sei
in Deutschland längst vorbei – wir haben uns geirrt. Deutschland
hat nichts mit Demokratie zu tun.“
Na, dann kannste ja getrost weiterhin gute Geschäfte mit den deutschen Nazis machen! Du Philosoph!
Und dann hat er noch erzählt:
„Wenn ich will, komme ich nach Deutschland. Und wenn Ihr mich
an der Tür stoppt und mich nicht sprechen lasst, werde ich die
Welt aufmischen.“
7.3.17
Weil 's doch so lustig ist
Noch mal Außenmini Mevlüt Cavusoglu vom Bosporus:
„Das ist ein total repressives System. Alle Praktiken ähneln denen der Nazi-Zeit.“
Aber:
„Ich komme auf jeden Fall nach Deutschland. Ich werde gehen, niemand kann mich aufhalten.“
Man hat den Eindruck: Nicht ganz dicht!
Er will auch ein Schmähgedicht.
8.3.17
Please allow me to introduce myself …
Aus dem Gruselkabinett des Dr. Gruselclown
Ben Carson, Wohnungsbauminister, mehrfacher Millionär u. 7-Tage-Adventist mit ausgeprägtem Faible für extravagante Überzeugungen und der einzige Afroamerikaner in der kunterbunten Gruselrunde, hat auch bezüglich der doch nicht ganz unbedeutenden Epoche der Sklaverei eine relativ markante Interpretation auf Lager.
Dpa meldet:
„In seiner ersten Rede vor Mitarbeitern seines Ministeriums bezeich­nete er die aus Afrika verschleppten Sklaven als Einwanderer.“
Jetzt kann man als USA-Wohnungsbauminister natürlich alles mögli­che sein – Afroamerikaner, mehrfacher Millionär, 7-Tage-Dingsbums und sonstwas -, aber farbenblind ist schon ziemlich blöd.
9.3.17
So seht ihr aus!
„Polen prangert 'Diktat aus Berlin' an“,
„Türkei vergleicht Deutschland mit der Nazi-Zeit“,
„Für Ungarn ist die Bundesrepublik ...“,
„Putin sagt dies ...“
und „Washington sagt, dass ...“.
Und die AfD, die Arschlöcher für Deutschland, fordern in ihrem grade frisch zusammenfabulierten Wahlprogramm für dieses Land hier „die Wiederherstellung der Demokratie“.
Also, Kinners!
Nichts gegen Kritik! Auch nichts gegen radikale Kritik! Und schon mal gar nichts gegen vernichtende Kritik. Aber … aber von Bestussten, Kranken und absolut kompletten Vollidioten … Also, ehrlich … Muss nich' sein.
10.3.17
Achtung, Polizei!
Als latent komischer Vogel erschien er mir irgendwie schon immer. Bei jeder x-beliebigen Klein-, Mittel- und Großgaunerei ungefragt nach dem Henker zu krakeelen – und dann stellt sich raus:
CDU-Mitglied und Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt wurde jahrelang als NRW-Polizist bezahlt, ohne zum Dienst zu erscheinen. Desweiteren erhielt er Bezüge von der Gewerkschaft und 50000 Piepen jährlich für 3 mal sitzen im Aufsichtsrat der Axa-
Versicherung.
Kleiner Gruselclown?
Kleiner Gruselclown.