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11.6.17
Heimatkunde -
heute: Parchim (M-V)
Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Polizeikreisen in Meck-Pomm verlautet:
„Auf der Flucht aus einem Baumarkt hat sich ein Ladendieb in Par-
chim in Mecklenburg-Vorpommern beide Beine gebrochen.
Der 24-jährige wurde am Mittwoch erwischt, nachdem er mit zwei Komplizen Waren im Wert von knapp 60 Euro gestohlen hatte, wur-
de er demnach von Mitarbeitern des Baumarkts gestellt und in ein Büro im ersten Stock gebracht. Dort sprang der Tatverdächtige aus dem Fenster und brach sich nach einem Sturz über mehrere Meter beide Beine.“
Usw. usw.
Rechtsradikale Hintergründe sind diesmal in dieser Angelegenheit nicht erkennbar. Aber die Polizei ermittelt wie immer in solchen Fällen in alle Richtungen weiter.
12.6.17
Die unvergleichliche Wissenschaft
hat festgestellt, festgestellt, festgestellt …
'Zeit-online' gibt kund:
„327 Todesfälle an innerdeutscher Grenze -
Erschossen, ertrunken, durch Minen gestorben: Knapp 30 Jahre nach dem Ende der DDR haben Wissenschaftler erstmals belegbare Schicksale der Mauertoten dokumentiert.“
327 Tote!
In wieviel Jahren innerdeutsche Grenze?
Äh … Wieviel sind noch mal, Herr de Maizière, in den letzten 5 Monaten im Mittelmeer ertrunken?
Alsohörma! DatkannmandochnichtallesmiteinanderineinenTopf …
13.6.17
Obwohl es ja nix nützen wird …
Und trotzdem und dem und alledem
und dass es hinterher nicht wieder heißt:
Da hammer aba nix von gewusst!
„Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ -
so der Titel einer 90-minütigen Dokumentation über den grassie­renden Antisemitismus in Europa, von ARTE beim WDR in Auftrag gegeben und seit über einem halben Jahr vom WDR im Auftrag von ARTE nicht gesendet. Und der WDR erklärt:
„Wir prüfen derzeit intensiv, ob die Dokumentation den journalis­tischen Standards und Programmgrundsätzen des WDR entspricht. Wir bedauern, dass die redaktionelle Abnahme im WDR offenbar nicht den üblichen in unserem Haus geltenden Standards genügte. Wir arbeiten das derzeit intern auf. Dabei geht uns Sorgfalt vor Schnelligkeit – ungeachtet der aktuellen öffentlichen Diskussionen über einen nicht ausgestrahlten Film.“
Unterm Strich, ihr Superkritischen von ARTE bis WDR, was bleibt?
Wenn es denn irgendwann doch noch mal wieder ans Kofferpacken gehen sollte, wird man mit Sicherheit auch auf euch nicht zählen können.
14.6.17
Neues vom berühmten deutschen
Militärischen Widerstand gegen Hitler
Das Oberkommando der Bundeswehr gibt bekannt:
Die Ursel von der Post, Quatsch, von der Leyen hält beim Bundes­wehrstandort in Augustdorf am Namen „Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne“ fest:
„Die Rommel-Kaserne ist so bewusst benannt worden an einem Jahrestag des Widerstands. Das zeigt, dass Rommel seine Rolle
im Widerstand auch gehabt hat.“ Die Soldaten und die Gemeinde Augustdorf hätten angesichts der Geschichte beschlossen, die Kaserne weiter Rommel-Kaserne zu nennen.
Ich mein', mir is' es ja egal, wie se diese Blödmannsbaracken benennen. Wegen mir können die auch „Kaserne 88“, „Stube zum dummen August“ oder „Beate-Uhse-Hauptquartier“ heißen. Aber: Wüstenfuchs Rommel und Widerstand? Mit Verlaub, ihr niedlichen Hobby-Historiker, das kommt mir nun doch irgendwie ein büschen verwegen vor ... !
15.6.17
Aus 1001 Nacht
Beziehungsweise aus dem Kölner Stadtanzeiger:
„Viel Zuspruch für Protest der Muslime -
Der Friedensmarsch von Muslimen gegen den islamistischen Terror findet bei den muslimischen Verbänden, bei Nicht-Muslimen und seitens der Politik große Unterstützung. Mit der Demonstration unter dem Motto „Nicht mit uns“ wollen Muslime aus ganz Deutschland in Köln ein Zeichen gegen jeglichen Terrorismus im Namen der Reli­gion setzen.“
Undsoweiterundsoweiter.
Yo! Janz dolle Sache det! Hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Die Ditib, die mitgliederstärkste Mohammed-Truppe in Deutschland, die „Türkisch-Isla­mische Union der Irrenanstalt für Religion“ oder so ähnlich, will da auf keinen Fall mitmarschieren. Das würde nicht zu ihnen passen. Und da muss ich gestehen: So viel Ehrlichkeit hätt' ich diesen Sackjesichtern gar nicht zugetraut!
16.6.17
Parteitag der Grünen in Berlin im Berliner Velodrom
Heute wollt' ich mit paar Sätzen
noch was zu den Grünen hetzen.
Doch dann kam mir Kästner in den Sinn ...
Und am Ende irgendwas mit „Utes“.
Und da fiel's mir wieder ein:
Über Tote nichts als Gutes!
17.6.17
Altkanzler Kohl hin und weg
Gestern hatte der liebe Gott (oder wer auch immer) endlich ein Einsehen und hat Birne zu sich gerufen.
Okay, okay, alles okay. Aber ausgerechnet am Vortag des 17. Juni, dem Tag der deutschen Einheit?! Also … wenn se mich fragen …
da hat doch einer dran gedreht!
18.6.17
Martin Schulz, der Unersättliche
„Ich bin für die Ehe mit allen.“
(Anmerk.:
Weil bereits 2 Tage nach der Bundestagswahl im September 2017 niemand mehr wird wissen können, wer denn nun schon wieder dieser ominöse Martin Schulz gewesen ist, hier die nötigen Infos für alle, die irgendwann später vielleicht mal zufällig auf diesen ver­gessenen Tagebuch-Eintrag stoßen sollten:
Martin Schulz, in jungen Jahren 'ne Zeitlang Bürgermeister von äh Aachen, glaub ich, dann irgendwas in Brüssel und ab Ende 2016 erste Wahl als Kanzlerkandidus der SPD, na ja, weil aber auch an­sonsten keiner den Job machen wollte. Schwebte anfangs – zwei, drei Wochen lang wie 'n Honigkuchenpferd mit einer Überdosis Glücks-Globoli intus im Wolkenkuckucksheim Nr. 7 als sozialdemo­kraticher Ersatz-Heiland durch vollkommen irreale Siegerwelten, angetrieben von einer hyperventilierten, 100 prozentig durchge­knallten Parteibasis (Stichwort: „Martin, ich will ein Kind von dir!“).
Martin Schulz, ein Mensch, der in einem früheren Leben wahr­scheinlich ein ganz erfolgreicher Vorarbeiter einer Büroklammer­fabrik mit 2 Angestellten war, aber seit seiner Wiedergeburt als rastloser Korinthenkacker in heutiger Zeit nun mal natürlich null Chance hatte gegen eine Angela Merkel, unsere weise Führerin durch die Galaxis und gebürtige Perle aus der Uckermark.)
19.6.17
Lügenpresse? Lügenpresse!
Anlässlich des wohl gottgewollten Abgangs unseres alten Kandes­bunzlers Helmut Kohl hat dessen Leib- und Saumagen-Zeitung BILD sich eine 4-teilige Wixgriffel-Serie zusammenschmozettet mit dem Titel „Mythos Kohl“.
Man ist ja nun vom Hause Springer so einiges in puncto Lug & Trug gewöhnt, aber diesmal stimmt wenigstens die Überschrift. Der Fremdwörter-Duden umschreibt den Begriff Mythos nämlich wie folgt:
„Mythos: 1. überlieferte Dichtung, Sage, Erzählung aus der Vorzeit eines Volkes. 2. Person, Sache Begebenheit, die (aus meist ver­schwommenen, irrationalen Vorstellungen heraus) glorifiziert wird, legendären Charakter hat. 3. falsche Vorstellung, Ammenmärchen.“
20.6.17
Nachtrag zum Eintrag vom 13. Juni
Friedrich Küppersbusch in seiner taz-Kolumne:
„Der Film schafft es binnen der ersten 16 Minuten – länger habe
ich es nicht geschafft, sorry – Judenhass und Kritik an der Politik Israels nebensatzweise suggestiv zu einer hässlichen Pampe zu vermischen. In Summe wirkt das Werk so tütendoof wie sein Gegenstand.“
16 Minuten von insgesamt 90 hast du dir, oh, du großer Medien­kritiker, also angetan! Donnerwetter!
Is' aber trotzdem in Summe 'ne ganze Menge! Für 'nen linken Antisemiten.
Nur, was ich nicht recht verstehe, ist dieses „sorry“. Bei wem entschuldigst du dich da denn?
Darf ich raten, Knalltüte?