Alle Tagebucheinträge im Archiv

21.6.16
Es gibt was zu feiern
Heute feiert die Welt – und sie sieht nicht grade danach aus – den „Internationalen Humanistentag“. Was aber macht Deutschland? Deutschland geht wieder einen Sonderweg; Deutschland begeht den „Tag des Schlafes“, den Schlaf der Gerechten.
22.6.16
*** NEU ! *** NEU ! *** NEU ! *** NEU ! *** NEU ! *** NEU ! ***
Die neue Europäische Willkommenskultur
Pünktlich zum 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sow­jetunion meldet dpa:
„In der Flüchtlingskrise hat die EU den Weg für einen gemeinsamen Grenz- und Küstenschutz freigemacht. Mitgliedstaaten, EU-Kom­mission und Europaparlament einigten sich auf den Aufbau einer neuen Behörde auf der Grundlage der bisherigen Grenzagentur Frontex, wie die niederländische Ratspräsidentschaft und die EU-
Kommission am Mittwoch mitteilten. Die neue Behörde soll ab dem Sommer beginnen, die EU-Außengrenzen zu schützen.“
23.6.16
Nur mal kurz zum Begriff des Rassismus
Was ist das, wenn man sagt „Das zentrale Problem ist die Migration aus Afrika“, wenn das zentrale Problem in Afrika die Ausbeutung ist?
Hm?
Ja, richtig.
Und was sagte die über aber auch jeden Verdacht erhabene Bun­deskanzlerin Angela auf dem Wirtschaftstag ihrer Partei in Berlin?
Ja, bitte?
Ja, genau.
Und, werte Mentalitätsforscher und Umfragespezialisten, kommt mir noch mal mit eurem phantastischen Ergebnis „25 % der Deutschen sind Rassisten!“
24.6.16
Aus der Serie „Schade um die schönen Bäume“
Der 'Kölner Stadt..., ja, der schon wieder ...anzeiger' informiert:
„Schöneberger macht zwei Monate Urlaub“
Und der ganze Artikel liest sich so:
„Moderatorin Barbara Schöneberger nimmt sich im Sommer immer
2 Monate am Stück frei. 'Da verstehe ich auch keinen Spaß', sagte die 42-Jährige in einem Interview der Zeitschrift 'People'. 'Ich bin dann zwei Monate komplett raus.' Sie sei dann auch telephonisch nicht erreichbar.“
Is' schon bemerkenswert, mit was man manchmal seine kostbare Zeit so vertrottelt, oder?! Mich wunderte nur, dass der 'Stadtanzei­ger' diese höchstinteressanten news in die hinterste Ecke seiner letzten Seite versteckt hat und nicht wie sonst ganz prominent po­sitioniert vorn in den politischen Teil.
25.6.16
Heimatkunde -
heute: Berlin
'Die Welt' weiß Becheid:
„Unter Verweis auf religiöse Gründe hat ein Berliner Imam einer Leh­rerin den Handschlag verweigert, berichtete der rbb. Die Pädagogin der Platanus-Schule in Berlin-Pankow habe daraufhin ein Gespräch wegen des Sohns des Imams abgebrochen und dem Vater Frauen­feindlichkeit und man­gelnden Respekt vorgeworfen. Der Imam wie­derum spreche nun von Beleidigung, Verletzung der Religionswürde und fremdenfeindlicher Diskriminierung.
Ausgangspunkt der Auseinandersetzung waren laut rbb Schüler­rangeleien auf dem Schulhof. Der Sohn des Imams wurde unter anderem deswegen schriftlich verwarnt – der Anlass für eines von mehreren pädagogischen Gesprächen mit der Mutter und schließ­
lich auch dem Vater. Dieser sei ein strenggläubiger Schiit aus der Osttürkei, im iranischen Ghom und im irakischen Nadschaf theolo­gisch ausgebildet.“
Mein lieber Herr Gesangsverein!
Wenn solche Scherze hier überhand nehmen sollten, sehr verehrte Herren Streng- oder Sonstwasgläubige, werden wir wohl – und so sieht mein respektabler Glaube aus - wohl oder übel beizeiten anscheinend ein bisschen die Französische Revolution nachholen müssen ... Oder wie seh ich das?
26.6.16
Gott sei Dank, es waren keine ausländerfeindlichen Motive!
N-tv und mit ihm alle andern geschlossenen Anstalten sind völlig aus'm Häuschen:
„Kein fremdenfeindliches Motiv!
Anschlag in Vorra ist aufgeklärt“
Ja, ja, soll wohl. Aber, werte Medien, ein' Moment noch! Immer mit der Ruhe und hübsch der Reihe nach:
Vor anderthalb Jahren sprühten sie stilechte Hakenkreuze und den nicht minder stilechten Nazispruch „Kein Asylat in Vorra!“ an die Wände und machten mit Brandsätzen den ehemaligen Gasthof unbewohnbar. Alles roch nach Neo-Nazis. Gut, das war damals. Dann kam die Polizei und mit ihr gestern die Aufklärung:
„Die 2 mutmaßlichen Täter sind verhaftet. Der Brandanschlag auf das Asylbewerberheim im mittelfränkischen Vorra vor 18 Monaten geschah nicht aus fremdenfeindlichen Moti­ven, sondern war offen­bar Versicherungsbetrug.“
Und da muss man nun wirklich sagen: Was für ein Glück! Wenn's Nazis gewesen wären … nicht auszudenken! Das demokratische Haufendorf Vorra hätt sich nirgendwo mehr sehen lassen können! Und dann die ganzen Ausländer in ihren Ausländern ... Mensch,
was die wieder für'n Gesicht gemacht hätten!
Und was lernen wir aus der Geschichte? Einfach, kurz und bündig:
Zwei ganz normale Versicherungs­betrüger, die „Kein Asylat in Vorra!“ und Hakenkreuze auf Wände malen, sind also zwei ganz normale Versicherungsbetrüger, die halt „Kein Asylat in Vorra!“ und Haken­kreuze auf Wände malen. Weiter nix & fertig! Man fragt sich nur: Warum habmse dann nicht zum Beispiel 'Es lebe die Weltrevolution!' da hin­gesprüht? Oder wegen mir auch 'Haribo für alle!' oder sonst irgend 'ne liberale Parole?! Sondern stattdessen „Kein Asylat in Vorra!“ und irgendwel­che Hakenkreuze! Warum?
Tjaaaah, warum wohl?
(Aber was die Menschen privat so denken, geht ja auch schließlich keinen was an.)
27.6.16
Neues von der neuen deutschen Heilsarmee
Berlin / südl. Mittelmeer (Mare nostrum) -
„Bundeswehr rettet Hunderte Flüchtlinge aus Seenot -
Die Bundeswehr war vor der Küste Libyens bei der Rettung von rund 1200 Flüchtlingen beteiligt. Allein in den vergangenen sechs Wochen wurden mehr als 15.000 Menschen von der Marine an Bord genom­men.“
Bundesinnenminister Thomas de Maizière soll die Platzpatrone von der Leyen in kleiner Runde gefragt haben:
„Sagense mal, gnä' Frau: Auf welcher Seite stehnse hier eigentlich?“
28.6.16
Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa
Auf seinem Rückflug von Armenien retour in den römischen Tabernakel erklärte Seine Bescheidenheit Franziskus I. den eingebetteten Journalisten auf entsprechende Fragen unter anderem:
„Die römisch-katholische Kirche sollte bei Lesben und Schwulen
um Vergebung bitten für die Art und Weise, wie sie von ihr behan-­
delt wurden.“
Und auf der Stelle herrschte andächtige Stille ringsum und
heiliges Schweigen erfüllte das vatikanische Himmelsgefährt.
Der Stellver­treter Gottes aber fuhr unverdrossen fort:
„Ich denke, die Kirche sollte sich nicht nur bei einer ausgegrenzten homosexuellen Person entschuldigen, sondern auch bei den Armen, den ausgebeuteten Frauen und den Kindern, die Zwangsarbeit leisten mussten. Sie muss sich dafür entschuldigen, zu viele Waffen gesegnet zu haben.“
Und keiner war dort in der Runde, der da vielleicht gerufen hätte:
„Sonst noch wat?!“
Und deshalb steht's auch heut' so in der Zeitung, wie es sich ereig­net hatte.
Von wegen …
„Lügenpresse“.
29.6.16
Aus der Serie
„Nervensägen-Gipfeltreffen,
auf die die Welt gewartet hat“
Heute: Lady Gaga und der Dalai Lama
Jetzt ist es also passiert: Seine heilige Penetranz und Impertinenz, das 14. Dalai Drama, derzeit die Nr.1 der Weltrangliste in Sachen Sackhüpfen, Mumpitz & Knallköpfen, ist dieser Tage mit Lady Gaga zusammengetroffen. Und siehe da! sie waren einer Meinung!
Und mehr ist dazu auch nicht zu sagen.
30.6.16
Was heißt denn hier schon wieder Antisemitismus?
Er ist der Kreisvorsitzende aller uckermärkischen „Arschlöcher für Deutschland“, steht demnächst vorm Kadi wegen Schmuggel von
drei Millionen Zigaretten in Tateinheit mit Steuerhinterziehung und hat gute Chancen, als Vertreter seines Volkes bald im brandenbur­gischen Landtag zu landen. Außerdem - so sein aktuellster Fall -
hat ihn gestern das Amtsgericht Prenzlau gnadenlos freigesprochen ... vom Vorwurf der antisemitischen Volks­verhetzung. Also - wie man unschwer erkennen kann – ein ulkiger Vogel, unser Mitbürger mit Namen Jan-Ulrich Weiß.
Was aber hatte denn unser Jan Ulrich ausse Uckermark groß getan? Nun, unser Jan Ulrich hatte auf facebook eine Collage fabriziert, auf deren linken Seite das Gesicht des jüdischen Bankiers Jacob Roth­schild zu sehen war, und auf deren rechten Seite die der ihm ähnlich sehenden "Simpsons"-Figur Montgomery Burns. Und unter der Mon­tage standen die Sätze gemeißelt:
„Mein Name ist Jacob Rothschild.
Meine Familie ist mehr als 500 Trillionen Dollar schwer.
Wir haben weltweit so gut wie jede Zentralbank in Besitz.
Wir finanzieren immer beide Seiten von jedem Krieg, schon seit Napoleon.
Wir steuern deine Nachrichten, Öl, Medien und die Regierung.“

Komisch find ich nur, dass er nich noch hin geschrieben hatte, dass Familie Rothschild traditionell ein Mal in der Woche ein christliches Kind schlachtet, um mit dessen Blut lecker-koschere Gerichte auf den Tisch zu zaubern. Schade auch, dass die bekannte Geschichte von der ewigen Brunnenvergifterei fehlte. Oder dass die alle Haken­nasen haben und Plattfüße. Und nicht zu vergessen die Nummer mit den armen Palästinensern oder auch die mehr als dubiose Rolle der Familie Rothschild beim 11. September undundundundund...
Und vielleicht noch mal die Frage:
Was heißt denn hier schon wieder Antisemitismus?