Alle Tagebucheinträge im Archiv

23.10.22
„Nachtgedanken zum Wochenende“
Heute:
Boris is back!
Nachdem sich Premierministerin Liz Truss mitsamt ihren unwahr­scheinlich ausgeprägten Kenntnissen in Sachen Wirtschaft, Politik, Frisur, Kultur und Selbstbewusstsein in neuer Weltbestzeit vom Acker machen musste, darf England wieder mit der Rückkehr des alten Regie­rungskomikers Boris Johnson rechnen.
Und wenn man als kritischer Polit-Beobachter wie gewohnt die aktuellen Staatsgestalten genauer betrachtet, scheinen lächerliche Kleinigkei­ten wie Klamotten und schwerindividuelle Haarschnitte (In China sieht man das anscheinend anders) immer systemrelevan­ter zu werden oder so. Wenn einer seit einem halben Jahr perma­nent mit dem­selben T-Shirt rumrennt, dann … ja ja, schon gut, is ja Geschmacksache.
Aber als Boris Johnson gestern, aus seinem unverdienten Karibik-Urlaub zurück, in London in ein Taxi hüpfen wollte und ihm dabei sein berühmter Langhaarfiffi wild um die Ohren flatterte, musste er sich erst mal sein weißes Nyltesthemd, dessen Geruch wir uns ... aber lassen wir das ... umständlich in seine weiße Feinripp-Unter­hose fummeln, was die versammelte Welt­presse in tiefer Dankbar­keit mit ihren Kameras für die ungläubige Nachwelt verewigte.
Was ich damit sagen wollte:
Popolismus schön und gut, aber das, finde ich, geht zu weit.
24.10.22
Warum müssen diese notorischen Knalltypen eigentlich alle
Boris heißen?
Boris Johnson, Boris Becker, Boris Jelzin, Boris Karloff ‚Franken­stein‘. Und jetzt noch dieser Tübinger Oberbürger-Heiopei Palmer! Pardon, Boris Palmer! Was hat der denn, was andre nicht haben? Dieser Schönling, Labertünnes, Rassenkundler, Ich-Automat, Reste­ficker, Wegda,jetztkommeich-Nasenbär!
Mann, Mann, Mann, näh, wat is der schön! Oooch, is der schön! Mein lieber Gott, was ist der Mann schön!
Oder haben die als Kleinkind zu wenig Streicheleinheiten abgekiegt? Oder sogar zu viel?
Er hat die Haare schön, er hat die Haare schön!
Oder sind die alle so, WEIL se Boris heißen?! Ich glaub, ich kauf mir morgen die neue ‚Frau im Spiegel‘. Da muss das ja drin stehen.
(Wir bleiben auf jeden Fall dran an dem Fall.)
25.10.22
Heute ist „Internationaler Nudeltag“
Heute ist wie in der Überschrift schon angedeutet, weltweit der Internationale Nudeltag. Und weil ich gerne, als ich heute morgen in der Früh von diesem Internationalen Nudeltag im Kölner Nudelan­zeiger äh Stadtanzeiger las, einen Tagebucheintrag zum Nudeltag posten, mir aber zum Nudeltag partout nix einfallen wollte, ist die Nudelnummer hiermit auch gestorben. Quasi gegessen.
26.10.22
Neues aus der Parallelgesellschaft
Unsere herzallerliebste Provinzpostille ‚Kölner Stadtanzeiger‘ in­formiert:
„Model Heidi Klum (49) stimmt eine Woche vor Halloween auf das traditionelle Grusel...“
Hallo, sind Se noch da? Ja? Okay. Dann kann's ja weitergehen:
"... Gruselfest am 31 Oktober ein. Die gebürtige Rheinländerin, die in ihrer US-Wahlheimat den Ruf als ‚Queen of Halloween‘ weg hat, postete am Montag ...“ bla bla bla.
Die Heidi bastelt sich „traditionell“ nämlich ihre Horror-Kostüme immer selber zusammen. 2019 war sie z.B. als Alien unterwegs. Toll. Und der Stadtanzeiger übertitelt seinen Artikel - keine Panik! Gleich kommt ja die Pointe! - mit dem Satz:
„Heidi Klum fand sich als Alien ‚widerlich‘.“
Dabei war‘s genau umgekehrt! Ein Alien hatte sich als Heidi Klum verkleidet und … näh, komm, war ‘n Scherz. Aber etwas ist in der Tat beim Stadtanzeiger trotzdem durcheinander geraten. Denn an allen restlichen 364 Tagen im Jahr ist diese Frau die Widerlichkeit in per­sona und der Alien nur der kurzfristige, lustig gemeinte, aber völlig aus dem Ruder gelaufene Versuch einer Verkleidung.
q.e.d.
27.10.22
Der mit den Vögeln parlierte
Und der 'Kölner Stadtanzeiger' war so freundlich und übersetzte uns den alten Vögelfreund ins Deutsche:
„Papst Franziskus hat vor Pornographie gewarnt. ‚Das ist eine Sün­de, die vielen Leuten, Laien, Priestern und Ordensschwestern auf­erliegt‘, sagte das katholische Kirchenoberhaupt während ...“. Halt, stopp, noch mal zurück! Wat soll dat denn heißen: ‚Auferliegt‘? Versteh ich nich!
Ach, komm, scheiß der Hund drauf. Weiter:
‚… während eines Treffens mit Seminaristen und Priestern in Rom. ‚So tritt der Teufel ein“, warnte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.“
Äh, derwerwiewastrittein?
„Franziskus betonte, er spreche nicht nur von ‚krimineller Porno­graphie‘, wie jener mit Missbrauch von Kindern (?), sondern auch von der ‚einigermaßen normalen Pornographie‘. Der Papst mahnte die Studenten, sich vor Pornos in Acht zu nehmen.“
Kinners!
Ich kann nich mehr.
28.10.22
Verweilen wir doch noch ein bisschen beim Vögel-Thema

Wenn ich ein wenig fröhlicher wär´
Und hätte Mut ein wenig mehr
Auf einer Wiese würd´ ich liegen
Und Seifenblasen in den Himmel schieben

Ich würd´ auf alle Schulden scheißen.
Wechselschecks und ähnliches zerreißen
und einen Teufel mich darum scheren
Was die verfluchten Folgen wären

Ich würd´ alles was ich hab verkaufen
Dann vögeln, fressen, kiffen, saufen
Den Bürger der da motzt erschlagen
Und den Sprung ins ewige Feuer wagen
(Witthüser & Westrupp)

„Ach, was waren das für Zeiten, daah dadadadada daah da...“ würde Rio Reiser jetzt dazu singen. Ach ja ... (extralange Seufzer-Pause)
Werte Freunde der fröhlichen Bewusstseinsverbreiterung, nur kurz zur aktuellen Lage. Selbst wenn der Genosse Lauterbach mit der Dope-Legalisierung durchkommt, hammer doch noch 'n Riesenpro­blem anner Hacke: Was machen wir, ja, was machen wir bloß mit der dann arbeitslosen, unverbesserlichen Drogenbeauftragten der Bun­des­regierung und all dem anverwandten Gesocks, die alle so stolz darauf waren, von ihrem Spezialgebiet noch nie im Leben auch nur die Spur einer Ahnung gehabt zu haben? Wir können doch nicht den ganzen liebenlangen Tag nur Neil Young, Adorno und Bob Dylan hören und dabei Seifenblasen in den Himmel schieben?! Oder doch?
31.10.22
„Oans, zwoa, gsuffa!“
Bericht vom CSU-Parteitag
Und Merz, der Mann mit der gepfefferten, weltweit gefürchteten Rhetorik einer plappernden Kaulquappe, hatte das Wort:
„Wir hatten noch nie einen Bundeskanzler, der so respektlos umge­gangen ist mit seinen Koalitionspartnern, so respektlos umgegangen ist mit den Institutionen unseres Staates, so respektlos umgegangen ist mit unseren Nachbarn, so respektlos umgegangen ist mit unseren internationalen Partnern auf der ganzen Welt ...“ Is ja jut! Is ja jut! Meine Fresse! Hammer‘s bald?! Das is ja nich zum Aushalten!
Was soll das denn?! Respekt, Respekt, Respekt?! Seit wann macht 'ne führende, christdemokratische Stinksocke Anleihen beim islamisti­schen Sinn- und Wortverschwurbelungstheater? Denn Respekt heißt übersetzt ins Muselmanische nix anderes als Unterwerfung! Und so­gesehen würde Meister Merz, gesetzt den Fall er wär in der Situa­tion wie Scholz, die Daumenschrauben im Regierungsbetrieb noch ein paar Runden enger drehen.
Friedrich Merz gilt hierzulande, seit er wie ein Wasserfall labern kann, also immer schon, komischerweise als fulminanter Redner. Das ist natürlich fulminanter Unsinn. Denn durch den krachenden Stuss, durch das obige Zitat ergeben sich z.B. folgende Nachfragen: Wann wäre denn Herr Merz jemals (im wahren Sinne) respektvoll „mit den Institutionen unseres Staates“ umgegangen? Und wann mit unsern Nachbarn, den Polen und den Franzosen, oder anders: Wann sind die ihm jemals nicht am Arsch vorbei gegangen? Steht auf sei­ner sauerländischen Matschbirne nicht grundgesetzlich in Fraktur „Deutschland zuerst!“? Und das allerletzte: Welche „internationa­len Partner auf der ganzen Welt“ meint er denn, unser BlackRocker, unser Macht- und Monetenkleptomane aus Brilon?
Ich komme zum Schluss meines kleinen dialektischen Gesinnungs­aufsatzes: Söder als Kanzler? Is vorbei. Der wird in Bayern bleiben. Ganz Deutschland kann nicht noch einmal so dämlich sein.
Aber bitte auch nicht Merz. Und wenn alles nix nützt: Das gebe Gott.(Wenn es ihn gäbe.)
Amen.

P.s.:
Morgen mach ich wieder Witze. Versprochen.