Alle Tagebucheinträge im Archiv

19.10.22
Razzia bei der Deutschen Bank
Das ‚Handelsblatt‘ berichtet:
„Die Staatsanwaltschaft Köln hat an diesem Mittwoch nicht nur die Zentrale der Bank in Frankfurt durchsucht, sondern auch die Woh­nungen von zehn beschuldigten Personen. Darunter auch die Wohnung des ehemaligen Co-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fitschen.“
Hm ... ich lass das fürn Moment mal kommentarlos hier stehen.
Ähm ...ach, nu fällt's mir wieder ein: "Was ist denn der Einbruch in eine Bank gegen den Betrieb einer Bank?!" (B.B.)
20.10.22
"Rauche, staune, gute Laune!"
(Arnulf Rating)
Inzwischen traut man denen ja alles zu!
Hätte Olaf Doppelwumms mit seinem Ermächtigungswummsda zu­nächst alle Ampelpfeifen zum großen Kiffer-Legalisierungsgipfel in den Erlebnis-Kühlturm von Kalkar zusammengetrommelt, dann wär denen wohl in der kleinen, friedlichen Regierungsrunde diese AKW-Laufzeitverlängerung auf der Basis einer simplen Be­wusstseinser­weiterung gar nicht mehr in die Tüte gekommen.
Aber dafür sind die alle - man muss es tatsächlich so hart formulie­ren - grundsätzlich und irreparabel zu dämlich. Schade eigentlich.
21.10.22
Ach, es hört und hört und hört nicht auf
Dass ein Bundesfinanzminister nebenbei noch gute Geschäfte macht - wie viele andere Volksvertreter auch – ach,geschenkt,soll er doch, soll‘n se doch, könn‘n se ja und dürf‘n se ja auch;
dass Missjöh sich ein Zweifamilienhaus von der Augsburger BBBank finanzieren läßt, für die er zwischen 2017 und 2019 als Stargast bei entsprechenden Abendveranstaltungen 7 nicht schlecht bezahlte Vorträge hielt (Man munkelt von so um die 50.000 Piepen), bei ei­nem Image-Video für diese Bank kurzfristig sogar ins Schauspiel­fach wechselte und dort für alle sichtbar sofort den besten B-moviestar aller Zeiten gab;
dass er in der Wahlperiode ‘17 bis ‘21 überhaupt zu den Abgeord­neten mit den meisten Nebeneinkünften zählte;
dass er nicht jeden Samstag oder Sonntag im Beichtstuhl seiner Hei­matpfarre sitzt, und nicht auch noch im Vorstand von Humana oder der Caritas und so weiter und so fort;
dass er mit seinem ganzen asozialen Gerede, Gehabe und Getue neuerdings bei einem Teil der heutigen Jugend als sog. Mega-Vorbild hochgejazzt wird und ich hier für manch einen manchmal etwas zu moralin und altbacken daherkomme …
Okay, kann man drüber diskutieren.
Aber genauso wie wir uns irgendwann mal darauf geeinigt haben, dass eins und eins zwei sind, wäre es für die Zukunft ganz sinnvoll end­lich zu begreifen, dass dieser unser Bundesfinanzminister ein unterm Strich schlicht und ergreifend ziemlich ausgekochtes 1A-Arschgesicht ist.
Oder Sackjesicht. Wie Se wollen. Wär ja sonst auch ne Beleidigung.
22.10.22
Noch mal kurz zurück zum Ruf des Muezzin
Im Lokalteil des Kölner Stadtanzeigers finden wir heute den natür­lichen Gang der Dinge, den unaufhaltsamen* Durchmarsch der Mo­derne nonchalant und ohne populistischen Hexenzauber in die Überschrift gedingsbumst:
„Verkehrslärm übertönt den Muezzinruf“
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*
Das hoffen wir doch!
23.10.22
„Nachtgedanken zum Wochenende“
Heute:
Boris is back!
Nachdem sich Premierministerin Liz Truss mitsamt ihren unwahr­scheinlich ausgeprägten Kenntnissen in Sachen Wirtschaft, Politik, Frisur, Kultur und Selbstbewusstsein in neuer Weltbestzeit vom Acker machen musste, darf England wieder mit der Rückkehr des alten Regie­rungskomikers Boris Johnson rechnen.
Und wenn man als kritischer Polit-Beobachter wie gewohnt die aktuellen Staatsgestalten genauer betrachtet, scheinen lächerliche Kleinigkei­ten wie Klamotten und schwerindividuelle Haarschnitte (In China sieht man das anscheinend anders) immer systemrelevan­ter zu werden oder so. Wenn einer seit einem halben Jahr perma­nent mit dem­selben T-Shirt rumrennt, dann … ja ja, schon gut, is ja Geschmacksache.
Aber als Boris Johnson gestern, aus seinem unverdienten Karibik-Urlaub zurück, in London in ein Taxi hüpfen wollte und ihm dabei sein berühmter Langhaarfiffi wild um die Ohren flatterte, musste er sich erst mal sein weißes Nyltesthemd, dessen Geruch wir uns ... aber lassen wir das ... umständlich in seine weiße Feinripp-Unter­hose fummeln, was die versammelte Welt­presse in tiefer Dankbar­keit mit ihren Kameras für die ungläubige Nachwelt verewigte.
Was ich damit sagen wollte:
Popolismus schön und gut, aber das, finde ich, geht zu weit.
24.10.22
Warum müssen diese notorischen Knalltypen eigentlich alle
Boris heißen?
Boris Johnson, Boris Becker, Boris Jelzin, Boris Karloff ‚Franken­stein‘. Und jetzt noch dieser Tübinger Oberbürger-Heiopei Palmer! Pardon, Boris Palmer! Was hat der denn, was andre nicht haben? Dieser Schönling, Labertünnes, Rassenkundler, Ich-Automat, Reste­ficker, Wegda,jetztkommeich-Nasenbär!
Mann, Mann, Mann, näh, wat is der schön! Oooch, is der schön! Mein lieber Gott, was ist der Mann schön!
Oder haben die als Kleinkind zu wenig Streicheleinheiten abgekiegt? Oder sogar zu viel?
Er hat die Haare schön, er hat die Haare schön!
Oder sind die alle so, WEIL se Boris heißen?! Ich glaub, ich kauf mir morgen die neue ‚Frau im Spiegel‘. Da muss das ja drin stehen.
(Wir bleiben auf jeden Fall dran an dem Fall.)
25.10.22
Heute ist „Internationaler Nudeltag“
Heute ist wie in der Überschrift schon angedeutet, weltweit der Internationale Nudeltag. Und weil ich gerne, als ich heute morgen in der Früh von diesem Internationalen Nudeltag im Kölner Nudelan­zeiger äh Stadtanzeiger las, einen Tagebucheintrag zum Nudeltag posten, mir aber zum Nudeltag partout nix einfallen wollte, ist die Nudelnummer hiermit auch gestorben. Quasi gegessen.
26.10.22
Neues aus der Parallelgesellschaft
Unsere herzallerliebste Provinzpostille ‚Kölner Stadtanzeiger‘ in­formiert:
„Model Heidi Klum (49) stimmt eine Woche vor Halloween auf das traditionelle Grusel...“
Hallo, sind Se noch da? Ja? Okay. Dann kann's ja weitergehen:
"... Gruselfest am 31 Oktober ein. Die gebürtige Rheinländerin, die in ihrer US-Wahlheimat den Ruf als ‚Queen of Halloween‘ weg hat, postete am Montag ...“ bla bla bla.
Die Heidi bastelt sich „traditionell“ nämlich ihre Horror-Kostüme immer selber zusammen. 2019 war sie z.B. als Alien unterwegs. Toll. Und der Stadtanzeiger übertitelt seinen Artikel - keine Panik! Gleich kommt ja die Pointe! - mit dem Satz:
„Heidi Klum fand sich als Alien ‚widerlich‘.“
Dabei war‘s genau umgekehrt! Ein Alien hatte sich als Heidi Klum verkleidet und … näh, komm, war ‘n Scherz. Aber etwas ist in der Tat beim Stadtanzeiger trotzdem durcheinander geraten. Denn an allen restlichen 364 Tagen im Jahr ist diese Frau die Widerlichkeit in per­sona und der Alien nur der kurzfristige, lustig gemeinte, aber völlig aus dem Ruder gelaufene Versuch einer Verkleidung.
q.e.d.
27.10.22
Der mit den Vögeln parlierte
Und der 'Kölner Stadtanzeiger' war so freundlich und übersetzte uns den alten Vögelfreund ins Deutsche:
„Papst Franziskus hat vor Pornographie gewarnt. ‚Das ist eine Sün­de, die vielen Leuten, Laien, Priestern und Ordensschwestern auf­erliegt‘, sagte das katholische Kirchenoberhaupt während ...“. Halt, stopp, noch mal zurück! Wat soll dat denn heißen: ‚Auferliegt‘? Versteh ich nich!
Ach, komm, scheiß der Hund drauf. Weiter:
‚… während eines Treffens mit Seminaristen und Priestern in Rom. ‚So tritt der Teufel ein“, warnte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.“
Äh, derwerwiewastrittein?
„Franziskus betonte, er spreche nicht nur von ‚krimineller Porno­graphie‘, wie jener mit Missbrauch von Kindern (?), sondern auch von der ‚einigermaßen normalen Pornographie‘. Der Papst mahnte die Studenten, sich vor Pornos in Acht zu nehmen.“
Kinners!
Ich kann nich mehr.
28.10.22
Verweilen wir doch noch ein bisschen beim Vögel-Thema

Wenn ich ein wenig fröhlicher wär´
Und hätte Mut ein wenig mehr
Auf einer Wiese würd´ ich liegen
Und Seifenblasen in den Himmel schieben

Ich würd´ auf alle Schulden scheißen.
Wechselschecks und ähnliches zerreißen
und einen Teufel mich darum scheren
Was die verfluchten Folgen wären

Ich würd´ alles was ich hab verkaufen
Dann vögeln, fressen, kiffen, saufen
Den Bürger der da motzt erschlagen
Und den Sprung ins ewige Feuer wagen
(Witthüser & Westrupp)

„Ach, was waren das für Zeiten, daah dadadadada daah da...“ würde Rio Reiser jetzt dazu singen. Ach ja ... (extralange Seufzer-Pause)
Werte Freunde der fröhlichen Bewusstseinsverbreiterung, nur kurz zur aktuellen Lage. Selbst wenn der Genosse Lauterbach mit der Dope-Legalisierung durchkommt, hammer doch noch 'n Riesenpro­blem anner Hacke: Was machen wir, ja, was machen wir bloß mit der dann arbeitslosen, unverbesserlichen Drogenbeauftragten der Bun­des­regierung und all dem anverwandten Gesocks, die alle so stolz darauf waren, von ihrem Spezialgebiet noch nie im Leben auch nur die Spur einer Ahnung gehabt zu haben? Wir können doch nicht den ganzen liebenlangen Tag nur Neil Young, Adorno und Bob Dylan hören und dabei Seifenblasen in den Himmel schieben?! Oder doch?