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20.2.16
„Die neuen Deutschen“
„Die Zeit – Wochenzeitung für Politik*Wirtschaft*Wissen*Kultur“ und spätbürgerliche Witze hatte vor kurzem bei infas und dem Berliner Wissenschaftszentrum eine Studie zum aktuellen Bewusst­seinszu­stand der Deutschen in Auftrag gegeben, und seit uns vor­gestern am Donnerstag die neue „Zeit“ erschien, wissen wir, was dabei an Hochprozentigem rum- und rausgekommen ist:
„Die neuen Deutschen:
Sie brechen mit alten Werten –
Sie streben nicht nach Besitz –
Sie haben Lust auf Arbeit -
Sie lieben das Leben -“
Ja.
Selten so gelacht.

P.s.:
Und? Was hammer heute? Genau: „Tag der Allergien“!
Un' hab auch schon welche! Paar von den ganz fiesien.
(siehe auch 18.2.'16)
21.2.16
Kurz zum neuesten Piffpaffpuff-Bericht der Bundesregierung
Geht's der Wirtschaft gut, freut sich „Die Welt“:
„Das Volumen der Rüstungsexporte 2015 ist gegenüber dem Vorjahr deutlich von 4 auf 7,86 Milliarden € gestiegen – das ist der höchste Wert seit einem Jahrzehnt.“
Leicht mitfühlend fügt „Die Welt“ noch hinten dran:
„Dabei war der Bundeswirtschaftsminister Ende 2013 eigentlich mit dem gegenteiligen Versprechen angetreten. Gabriel hatte damals angekündigt, er wolle die Rüstungsexporte strikter handhaben und die Ausfuhren zurückfahren.“
Aber möglicherweise sieht 's in Wirklichkeit noch mal anders aus. Jan van Aken von der Linken im Deutschland-Radio:
„Gabriels Zahlen über die Rüstungsexporte 2015 sind falsch. Nicht im Wert von 7,5, sondern von 12,5 Milliarden Euro hat Deutschland exportiert. So viel wie nie zuvor.“
Ja, wat stimmt denn nu? Na, lesen wir doch das, was der Bundes­wirtschaftsminister Siggi Gabriel, unsere dicke Panzerhaubitze, auf der extra einberufenen Bundespressekon­ferenz selber gesagt hat. Und zwar hat er gesagt:
„Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt!“
Nein, nein! ... hat er natürlich nich' jesagt!
Aber so ähnlich.
22.2.16
Heimatkunde -
heute: Clausnitz (Sachsen. Wo auch sonst)
Clausnitz, ein gar beschaulich niedlich Hufendorf im Osterzgebirg, gelegen hübsch im Tale der Rachel, einem munter Nebenbächlein der Freiberger Mulde, entstand um die Mitte des 12. Jahrhunderts im Zuge von Rodungen der Waldwucherflora auf Hinweisung der Feudal­herren Erbsiedeleiförster derer zu Hrabischitz von Schloss Sla­wisch-Purschenstein und zählte im Jahre des Herrn 1950 bereits an die 1572 Seelen. Die Zeit, sie verging ins Land und machte nur vorm Teufel Halt. Und anno 2011 … da waren's nur noch 870.
***
Vor 4 Tagen, am 18. Februar, hielt vor einem seit Jahren leerstehen­dem, aber nun bezugsfertigem Mehrfamilienhaus ein Reisebus mit 25 Flüchtlingen und als Empfangskomitee fungierte eine zu allem entschlossene Eingeborenenschar von etwa 100 Clausnitzern und Clausnitzerinnen, immer wieder den Choral anstimmend: „Verpisst euch! Ab nach Hause! Wir sind das Volk!“
Zwei Stunden lang belagern sie den Bus und die Polizei schaut zu. Dann greift die Ordnungsmacht durch, reißt mit brutaler Gewalt die traumatisierten Kinder, Frauen und Männer aus dem Fahrzeug und geleitet sie unter endlosem Gejohle ihrer zukünftigen Nach­barschaft in die neue Heimstätte.
***
Der Heimleiter, ein Mitglied bei den „Arschlöchern für Deutschland“, hatte als einziger gewusst, wann der Reisebus ankommen würde, und Herr Rainer Wendt, langjähriger Christ, Demokrat, Christdemo­krat und Vorsitzender der Polizei­gewerk­schaft, sagt zum Vorgehen seiner Kameraden:
„Der eine Junge hat den rechten Demonstanten vor dem Fahrzeug mehrfach den Stinkefinger gezeigt und zudem mit seiner Hand am Hals das Kopf-ab-Zeichen gemacht.“

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * ENDE * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * NICHT ABZUSEHEN * * * * * * * * * * * * * *
23.2.16
Nachschlag zur Clausnitzer Variante
der deutschen Willkommenskultur
Der parteilose Bürgermeister vom Volksstamme der Clausnitzer, Michael Funke (Funke, opjepass!) meinte, das seien „alles Leute von außerhalb gewesen.“ Ja, sicher. Höchstwahrscheinlich sogar Ausländer.
Der Polizeipräsident von Chemnitz, Uwe Reißmann meinte, die 25 Flüchtlinge im Reisebus, allen voran die Kinder hätten „die Bürger von Clausnitz durch abfällige Gesten einfach provoziert.“ Drecks­viehcher aber auch!
Ein klein wenig anders argumentierte der CDU-Ministerpräsident
von Sachsen, Stanislaw Tillich (der mit den Jod-S11-Körnchen) die alltägliche Barbarei von Clausnitz, und zwar folgendermaßen:
„Das sind keine Menschen, die so was tun. Das sind Verbrecher.“
Ach ja? Keine Menschen … interessant. Bis vorgestern waren das doch noch die berühmten „besorgten Bürger mit ihren Sorgen“!
Mann, Mann, Mann! Man kommt ja gar nich' mehr mit!
Und wegen der Ausgewogenheit jetzt noch 'n Wessi. Hier isser: CDU-Brumm-Vize Armin Laschet (Du musst den Nippel durch d..) „vermisst in Sachsen die deutsche Leitkultur.“ Als ob da drieben
das Fass Leitkultur (Fass! Hasso, fass!!) nicht schon längst am Überlau­fen dran am tun zugange wär'!
Also, sagen wir mal so: Von den beiden letzten Kultur-Koryphäen
will man jetzt aber auch nich' grade sozialisiert werden.

Breaking news *** Breaking news *** Breaking news *** Breaking news *** Breaking news *** Breaking news ***

Dpa meldet 2 Witze zum Thema 'Deutsche Leitkultur':
„Der Leiter der Flüchtlingsunterkunft in Clausnitz ist von seinem Posten abgezogen und auf eine andere Stelle versetzt worden.“
Mit der Begründung „Zum Schutz seiner Person.“
Und der 2. geht so:
Der Heimleiter heißt Thomas – Thomas Hetze.
24.2.16
Spruch des Tages
(Nee, des Monats! Nee, des Jahres!
Nein, des Jahrhunderts!)
Man kann ja vom SPD-Fraktionschef Thomas Ludwig Albert Opper­mann, von dem Sohnemann eines berühmten Molkereimeisters aus dem niedersächsischen Viehbauernflecken namens Freckenhorst an der Spille & religionslosen, 2-maligen Sitzenbleiber Thomas Ludwig Albert Oppermann meinetwegen halten, was man will, wie man halt grad eben lustig ist, aber wissen, ja, wissen tut der Mann so Einiges! Auf die Frage, wie sich denn die SPD auf die Dauer die Zusammen­arbeit mit dem bayerischen Stinktier Seehofer so vorstellt, wusste er zum Beispiel:
„Wir können auch ohne die CSU weiterregieren.“
Sehense, und wenn einer so viel weiß – und weißer geht’s nicht – dann, äh, dann … weiß er jedenfalls mehr als ich.

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Neue Rubrik:
Wofür gibt’s eigentlich den 'Kölner Stadtanzeiger'?

Dafür:
„Hoher Besuch aus dem Vatikan in Köln -
Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, spricht über die Freiheit“

Hör mal, Joachim Frank, der du bist gesegneter Oberkorrespondent & Cheftheologe des 'Kölner Stadtanzeigers'! Und du glaubst wirklich, da eumelt der Erzgauner der Römischen Inquisition extra nach Köln, nur um bei diesem postkarnevalistischen „Rheinmeeting“ von Pater Gian­luca Carlins kryptospiritistischer OpusDei-Truppe „Gemein­schaft und Befreiung“ unter ferner liefen einen al­bernen Vor­trag zu halten, und dann noch mit dem allerpäpstlichen Titel „Freiheit wozu?“
Auf welchem Weihnachtsstern rauschen wir denn durch die Galaxie?
25.2.16
Huh huh huuuh! Huuh huuh huhuuuuuuuuh!!!
Flüchtlinge, huh Hilfe! Jetzt kommen se alle!!
Jetzt hat's auch die gemütliche „Zeit“ erwischt! Huuhuuh:
„Bundesregierung rechnet mit 3,6 Millionen Flüchtlingen bis 2020“
Huh huuuh!
„Eine offizielle Prognose der Flüchtlingszahlen will die Bundesregie­rung nicht abgeben. Nun ist aber eine interne Berechnung bekannt ge­worden. 25. Februar 2016, 2:47 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, AFP, mp 17 ...“
Und die Quellen quillenquallen, wie sie quollen wollen:
„Huh huh huuuh! Huh huh huuuuuuu! Huhu huh!“

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Im „Zeit-Magazin“ bekommt der Affe schon mal 'ne ordentliche Portion Zucker:
Der Vize-Vorsitzende der „Arschlöcher für Deutschland“ (AfD) Alex­ander Gauland gibt seinem Namen alle Ehre. Er würde unbedingt Deutschlands Grenzen sofort „dichtmachen lassen“. Menschliches Mitgefühl ist dabei offenbar keine Kategorie, von der er sich beein­flussen ließe. Man müsse dann „die grausamen Bilder aushalten. Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen.“
Sondern wohl besser den Kameraden Heinrich Himmler als Vorbild nehmen, der mal gesagt hat:
„Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen
von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben
zu sein, das hat uns hart gemacht und ist ein niemals geschriebe-­nes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.“
26.2.16
Pützchens Markt
Der quatschsüchtige, um nicht zu sagen: redselige Hobbythekler Jean Pütz, unser vollautonomer Fernseh-Schnäuzer (Alles selber wachsen lassen!) und Altmeister manischer Freizeitfriemelitis (79), hat uns allen noch was zu sagen. Und warnt via 'BILD-Zeitung' diesmal vor den Ge­fahren von diesen , äh Dingsda ... diesem, äh ... Hand-Telephon:
„Gerade die Jugend von heute guckt ja gar nicht mehr hoch, sie lebt in Passivität. Entweder vor dem Fernseher, Computer oder Handy. Weil alle nur aufs Tablett oder Handy schauen, wird bei manchen Familien am Tisch ja gar nicht mehr geredet.“ Is' bei manchen Fa­milien auch besser so. Und nicht nur bei denen.
„Ich hab meinem 16-jährigen Sohn mal acht Tage lang das Handy weggenommen“, (Und? Hat Spaß gemacht?) „er fühlte sich wie amputiert. Wir müssen die Technik beherrschen, aber sie darf uns nicht beherrschen.“ Ja, aber dem Söhnschen dat Ei-Phone wech­nehmen!
„Ich hab lange überlegt, bevor ich mir ein Handy zugelegt habe. Damit gibt man ja automatisch Privatsphäre auf.“ Mit Interviews in der 'BILD-Zeitung aber nich, oder wat?
Lieber Jean, trotzdem danke ich dir. Denn das alles musste einfach unbedingt mal gesagt werden.
Übrigens! Wer noch mehr wichtige Neuigkeiten erfahren möchte, muss sich zwar etwas gedulden, darf aber schon mal Vorfreude entwickeln, denn bald kommt Jeans neue Biographie auf den Markt:
„Ein Glückspilz packt aus“.
Gute Klo-Lektüre. Aber auch anders verwertbar.
27.2.16
Ich bin dann mal kurz offline
Und zwar vom 27. bis zum 28. Februar. Also heute und morgen.
Nich' weinen!
Sind doch nur 2 Tage.
Man kann ja in der Zeit zur Abwechselung mal n gutes Buch lesen …
Mein Tipp heute:
„Kurze Geschichte der Migration“ von Massimo Livi Bacci, Wagenbach.
Oder wieder Lucinda Williams hören!
Vorschlag für den nächsten Besuch im Plattenladen,
jaja, meinetwegen amazon:
„Lucinda Williams, Live @ The Fillmore“, 2003.
Sehr beruhigend.
Muss ja auch ma' sein.
28.2.16
Frau Steinbach beliebt zu scherzen
Erika Steinbach, 72 Jahre altes Mitglied im Präsidium der CDU und multifunktional einsetzbar als Vertreibungsexpertin, Rassistin, Neo-­Nazisse und Revanchistin, NS-Verharmloserin, Hobbyhistorikerin und Trä­gerin des Bayerischen Verdienstorden, homophobe Sozia­listenfresserin, knalldeutsche Auslandhasserin und unkaputtbarer Wachtturm des christlichen Abendlandes (Ende des objektiven Teils), außerdem eine noch etwas widerwärtigere Erscheinung als Ursula von der Leyen, ausgestattet mit einer von Gott, den Genen oder der eigenen Geschmacklosigkeit geschaffe­nen und dann in Speckstein gemeißelten Hackvisage (Ende des durch­aus sehr subjektiven Teils), war jahrhunder­telang Vorsitzende vom Bund der Vertriebenen, par­teiintern kon­kurrenzlose Speerspitze in Sachen Geschichtsklitterung und zur Zeit immer noch die Sprecherin für Menschenrechte (!) und humanitäre Hilfe der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Mit einem prak­tisch nicht-meßbaren IQ twittert sie in ihrer knappbemessenen Frei­zeit gerne auch Witze in die Welt wie diesen:
„Die NAZIS waren eine linke Partei. Vergessen? NationalSOZIALIS­TISCHE deutsche ARBEITERPARTEI.“
Der neueste Scherz von ihr ist ein Bilderwitz und geht so:
Unter dem Motto „Deutschland im Jahre 2030“ sieht man ein kleines, blondgelocktes, weißes Kind, das umringt wird von einer größeren Schar dunkelhäutiger, neugieriger Jugendlichen, die ihm die Frage stellen „Woher kommst du denn?“
Es hagelte Kritik von allen Seiten. Sie aber twitterte freizügig zurück: „Alle Daten deuten darauf hin. Im afrikanischen Raum sitzen schon 400 Millionen Menschen geistig auf gepackten Koffern.“
Huuh huuh huuuuuh!
29.2.16
Sachen gibt’s ...
Als ich heute morgen über meine sämtlichen Tageszeitungen flog (Allein die Überschriften!), dacht' ich so bei mir: Wat für 'n Scheiß! Heut' könnt' gut der Internationale Tag der seltenen Krankheiten sein! Sicherheitshalber ging ich aber noch mal googeln - inne Liste der Ge­denktage, und wat war? Internationaler Tag der seltenen Krankheiten!
Vielleicht wär Prophet doch nich' so 'n schlechter Beruf ...