Alle Tagebucheinträge im Archiv

11.7.17
Eine Entschuldigung:
Zum Abschluss der Hamburger Gewaltorgie nur noch mal ganz kurz
„Nach dem intensiven Studium all der mir zur Verfügung stehenden vielfältigen Print- und sonstigen Medien bin ich zu der selbst mich alten Hasen nun sehr überraschenden Erkenntnis gelangt, dass für die mehr oder weniger katastrophalen Zustände in der Welt tatsäch­lich doch nicht so sehr die paar führenden Industriestaaten verant­wortlich gemacht werden können, sondern die 5000 selbstherrlichen Autonomen von Hamburg. Man kann halt so alt werd'n wie 'ne Kuh, man lernt doch immer was dazu!“
Ein Kölner Mescalero
12.7.17
Wenn mir beim täglichen Überfliegen der „Google news“ ...
… wie heute zum Beispiel gar nix mehr einfällt, dann fällt mir zumindest immer noch der Satz von Eckhard Henscheid ein:
„Was wäre eigentlich, wenn sich eines Tages herausstellen sollte,
dass Gott gar nicht Gott hieße, sondern Hubert Hottner?“
13.7.17
Nachrichten aus dem Schweinesystem
Guten Abend meine Damen und Herren!
Dpa meldet:
„Die frisch gekürte nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) ist nach einem Fernsehbericht über Haltungsbedingungen im familiären Schweinemastbetrieb poli­tisch unter Druck geraten. SPD und Grüne im Düsseldorfer Landtag forderten am Donnerstag eine parlamentarische Aufarbeitung - Tierschutzorganisationen verlangten bereits ihren Rauswurf. Die Ministerin aus der erst seit zwei Wochen amtierenden Regierung
von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollte sich persönlich nicht äußern.“
14.7.17
Bosbach! Hey, Bosbach, du alter, äh …
ich weiß jetzt gar nicht, wie ich dich bezeichnen soll ...
ich sag einfach mal:
Volksvertreter!
Das war gestern aber eine Sternstunde des deutschen Fernsehens!
Ja, nee, das war wirklich eine gute Idee von dir, bei Maischbergers Quacksalberrunde locker vom Hocker aufzustehen & vorzeitig unter sog. Protest den Stuhlkreis zu verlassen! Das sollteste eigentlich je­des Mal machen. Wiederholungen ist man ja heute vom Fernsehen gewohnt. Genauso wie es kein Schwein mehr merkt, dass du, seit du volljährig bist, nur ein faible kennst: wo du gehst und stehst und sitzt den immergleichen Volksquark breitzutreten.
Aber, mein Lieber, 's war nicht deswegen 'ne Sternstunde des Fern­sehens, weil du auch mal zeigen konntest, wie das bei dir aussieht, wenn du lang geprobt, aber schlecht gespielt und dennoch wohl­überlegt & durchkalkuliert aus der Haut fährst, es dich also scheinbar auch mal unkontrolliert aus dem blauen Anzug haut. Nein, das war alles im Rahmen und das übliche Gequatsche mit Sauce.
Nein, es war vielmehr deshalb 'ne Sternstunde, weil du unbemerkt und ganz neben­bei ein Tabu gebrochen hast, Bosbach, weil du als ungekrönter Talkgastkönig und Lieblingspopulär der Nation mit nur drei Worten die geistige Geschäftsgrundlage solcher Sendungen aus­geplaudert hast, mit drei Worten, die du da der Jutta Ditfurth in beleidigender Absicht ins Gesicht gekotzt hast, drei Worte, die von den meisten inzwischen als völlig normal und auch gar nicht mehr in 1. Linie als Beleidi­gung begriffen werden, sondern als Schlusspunkt jeglicher Diskussion, als zwanghafte Reviermarkierung, so wie wenn Fiffi an jedem 2. Baum sein Hinterpfötchen hebt. Und Pipi machen muss.
Nur drei Worte, Bosbach!
„Sie Oberintellektuelle, Sie!“

Da weiß man, wen man vor sich hat, Bosbach! Das Traurige ist nur: Leute wie du werden den Wurzelgrund dieser Primitivität auch in 1000 Jahren nicht verstehen. Aber da wird die Welt wohl mit leben müssen. Getreu dem Kinderlied:
„Zebrastreifen, Zebrastreifen, manche werd'n dich nie begreifen!“
Dabei wär' das doch quasi so simpel wie der Satz:
„Zeig mir deinen Personalausweis, und ich sag dir, wie du heißt.“
P.s.:
So! Ich hab dich hier an diesem Orte lang genug betreut. Wird Zeit, dass du dich mal vom Acker machst, du ewiger Volksvertreter und geborener Filialleiter einer bekannten Supermarktkette, du!
15.7.17
Frei weg von der Leber
„Oh, Sie haben sich aber gut gehalten!“
(Donald Trump zu Brigitte Macron bei ihrer ersten Begegnung in Paris)
16.7.17
Muss auch mal sein:
Ein Wort zu Schulz, dem Kanzlerkandidat vonne SPD
Warum sollte man Schulz wählen? Neun Entscheidungshilfen:
1. In welchem Punkt unterscheidet sich Herr Schulz erkennbar von Angela Merkel? (Das war jetzt 'ne Frage für all die Korin­thenkacker Erbsenzähler, Gartenzwerge, Heckenschützen und Büroklammer­sammler.)
2. In welchem Punkt aber zumindest würde sich Herr Schulz von Angela Merkel unter­scheiden, wenn es wirklich drauf ankäme?
3. Sein Gesicht … äh, also ich weiß nicht. Gut, für sein Gesicht kann er nix. Obwohl, es heißt ja: Ab 40 ist man für sein Gesicht selbst ver­antwortlich! Nun, wie dem auch sei: An das von Merkel haben wir uns ja auch irgendwann gewöhnt ... Aber warum noch mal diese ganzen Strapazen?
4. Seine Stimme ... ja, ja, ja, Herrgott nochmal… natürlich … seine Stimme hat nichts, aber auch gar nichts … mit den Inhalten zu tun. Ist aber trotzdem (estutmirleid) un-er-träglich.
5. Sein erregter, aufgedrehter, manchmal geradezu aggressiver Tonfall steht in seltsamen Totalkon­trast zu der inhaltlichen Leere seiner Rede bei praktisch gänzlicher Übereinstimmung mit der seiner Konkurrentin.
6. Okay. Er guckt, als trüge er sensibel Tag und Nacht das ganze Elend der Menschen auf seinen Schultern. Tut er natürlich nicht. Sieht aber so aus.
6b. Zusatzartikel: Ein SPD-Kanzler, der Tag und Nacht an das Elend der Menschen denkt … erstens gibt's den nicht, zweitens kann's den gar nicht geben, drittens würde es niemand länger als zwei Tage mit dem aushalten und viertens macht Merkel das schon.
7. Die Personaldecke der SPD war einfach – wie se selber sagen – reichlich dünn. Außerdem wollte sich doch offensichtlich ums Ver­recken kein anderer für eine dermaßen sinnlose Aktion schlachten lassen.
8. Und weil's alles so ist, wie's ist, muss man sich nicht nur fragen: Was ist das eigentlich für ein Mensch, dieser Schulz? Sondern v.a.: Warum sollte man Schulz wählen?
Und 9. - und das ergibt sich zwangsweis aus dem bisher Gesagten - wollte Herr Schulz das Spiel noch gewinnen, so müßte er unbedingt den Rat des berühmten Berliner Merkelfriseur Udo Walz beherzigen, der da mal der 'Gala' anvertraute:
„Ich rate Martin Schulz zu einer braunen Hornbrille, ein etwas grö­ßeres Gestell mit runden Gläsern, auffällig, markant und stylisch – das kommt beim Wähler an.“
17.7.17
Heimatkunde -
heute: Bayern
Dpa meldet:
„Jeder dritte Bayer will raus aus der BRD -
Freistaat Bayern oder Freier Staat Bayern? Laut einer aktuellen Umfrage wünscht sich fast jeder dritte Bayer eine Abspaltung von der Bundesrepublik Deutschland."
Also ich wär der letzte, der sich diesem interessanten Vorhaben in den Weg stellen würde.
18.7.17
Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus
oder
Die Mühen der Ebene
„Angesichts der Reisezeit machen sich Politiker von Linken und Grünen für einen kostenfreien Toilettengang an Autobahnraststätten und Bahnhöfen stark. Linken-Abgeordneter Thomas Lutze sagte der 'Saarbrücker Zeitung' (Mittwoch): 'Wer kein Geld dabei hat oder sich die Gebühr von 70 Cent nicht leisten kann, wird gezwungen, seine Notdurft unter unwürdigen Bedingungen zu verrichten.' (finanzen.net)“
19.7.17
Aus dem Regensburger „Sing Sing“
SPIEGEL online berichtet:
„547 Regensburger Domspatzen misshandelt -
Ein Abschlussbericht zeigt das Ausmaß der Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen. Dort wurden deutlich mehr Kinder miss­braucht, als bislang bekannt.
Es handelt sich um einen der größten Missbrauchsskandale der ka­tholischen Kirche in Deutschland: Bei den weltberühmten Regens­burger Domspatzen sind über Jahrzehnte insgesamt 547 Kinder Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt geworden. Das geht aus dem Abschlussbericht hervor, der sieben Jahre nach Bekannt­werden der ersten Fälle nun vorgestellt worden ist.
Die Kinder hatten die Zeit bei den Regensburger Domspatzen spä­ter unter anderem als "Gefängnis, Hölle und Konzentrationslager" oder als schlimmste Zeit ihres Lebens bezeichnet.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte sich 2016 bei den Opfern entschuldigt: 'Ich kann es nicht ungeschehen machen und die Opfer nur um Vergebung bitten', sagte er. Voderholzers Vorgänger, Kardinal Gerhard Ludwig Müller war wiederholt vorge­worfen worden, die Aufklärung behin­dert zu haben. Nach Bekannt­werden des Skandals hatte er gesagt, der Missbrauch durch Priester sei von den Medien aufgebauscht worden ...“
Usw. usw.

Nee, nee! Halt! Stop! Einen Augenblick!
Geht das Gehetze jetzt wieder los? Wird jetzt wieder stundenlang, monatelang, wochenlang auf der armen Kirche rumgehackt? Ja?
Is' es wieder so weit?
Nee, nee! Keine Panik! Mir ist bei dem Artikel nur was Komisches aufgefallen! Man liest und liest und liest so vor sich hin, zum Beispiel „Voderholzers Vorgänger, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, war wie­derholt vorgeworfen worden ...“, und denkt sich weiter nichts dabei; und liest und liest und irgendwann – so ging es mir – dann durch n Kopp: „Müller, Müller, Müller? Moment mal, wer soll dat denn sein?“; und also ging ich bißchen googeln und siehe da:
Der Müllermann war als Regensburger Bischof nicht nur jahrelang der Chefvertuscher und Antiaufklärer in Sachen Spatzenmissbrauch, sondern wurde nach getaner Arbeit auf Geheiß vom hl. Vater Ratzin­ger zum obersten Cerberus der Glaubens-Inquisition befördert und damit 2. Arsch­geige im Vatikan.
Und apropos Ratzinger: Der andere, in der Spatzen-Offenbarung erwähnte kriminelle Vogel mit der lockeren Rechten, der jahrzehn­telange Domkapellmeister Papa Piepmatz, der auch von alldem nichts gewusst hat, wurde seinerzeit getauft auf den Namen Georg, Georg Ratzinger, Bruder des heiligen Geistes.
Also, alles Müller oder was?
Nee, nee. Aber: Die Welt ist halt ein Dorf.
Und so wollen wir, bei aller in manchem Einzelfall womög­lich berech­tigten Kritik, meine Lieben, – und so möcht' ich für heute schließen – die Kirche doch bitt'schön im Dorf lassen!
20.7.17
Comedy goes to reality
Ich hatt' es im Urin. Cindy aus Marzahn ist wieder da! BILD gibt bekannt:
„Ilka Bessin kehrt auf den Bildschirm zurück – aber nicht in ihrer Kult-Rolle als Cindy aus Marzahn. Morgen tritt sie bei Johannes B. Kerner an in der ZDF-Show 'Da kommst du nie drauf!' Und ab 26. Juli ist sie dann als Reporterin für 'stern TV' unterwegs. Thema: Soziale Gerechtigkeit. Bessin zu BILD:
„Anfangs war es etwas ungewohnt ohne Perücke und rosa Jog­ginganzug vor der Kamera.“
Na, das wird auch wohl der einzige Unterschied bleiben!