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22.3.22
Ein Stich mit dem Spaten
Vor 3 Wochen kam er zurück aus seiner „Auszeit“. Pardon, aus seiner „geistlichen Auszeit“. Was er da getan, gemacht und rum­gedummdödelt hat – außer nun wirklich intensivst praktizierter Selbstbefriedigung -, ist nicht überliefert. Offiziell heißt es, am Montag in der Früh hätte er seine erste Amtshandlung vollzogen, sich dafür in Köln-Kalk in einen Bagger gesetzt, hätte als Haupt­matador beim ersten Spatenstich auf der Baustelle für den neuen Erzbischöflichen Bildungscampus mächtig in die Hände gespuckt und n paar ordentlich symbolische Schüppen Sand geschüppt.
Und ausgerechnet mit Blick auf die Bauarbeiten rund um die künf­tige Errichtung der katholischen Bildungseinrichtung sprach er den leicht woelkigen Satz:
„Wir als Kirche investieren gezielt in die Zukunft junger Menschen.“
Und so ging in Erfüllung, was die Gemeinde seit langem befürchtet und ich selbst des öfteren klar voraus orakelt hatte: Dass er nämlich ohne Skrupel genau so weitermachen würde wie eh und Je.
23.3.22
Neues vom kardinalen Marx,
dem Käpt‘n Iglu der deutschen Katholiken
Die letzten Worte „der ersten Gesprächsrunde mit Betroffenen“ waren noch nicht verklungen, da hockte er schon herzeleinrührend in der Pressekonferenz und gestand reumütig bis kleinlaut:
„Heute sehe ich es noch radikaler als damals. Dass durch diese Dis­kussion auch das Gesamtsystem in Frage steht von seinen Grundla­gen her.“
Oooooh, das Gesamtsystem! Mein Gott!
Ach, Marx!
Mal abgesehen davon, dass du Nullnummer noch nie radikal gewe­sen bist, früher nicht und heute schon mal gar nicht, und abgesehen davon, dass eure ewige Kinderfickerei keine Angelegenheit für eure fruchtlosen Labereien und lächerlichen „Diskussionen“ ist sondern ganz schlicht ne Sache für die Staatsanwaltschaft und mal abgese­hen davon, dass du mit deiner religiösen Bumskugel trotz des gro­ßen Namens Lichtjahre von der Möglichkeit entfernt bist, den Be­griff „Gesamtsystem“ in seiner Gesamtheit überhaupt zu begreifen, und abgesehen davon, dass die 2 oben zitierten Sätze nur zum 100. Male zeigen, wie gut & gerne & bequem du das himmelschreiende Kinderelend stellver­tretend auf deinen breiten Schultern durch alle Talkshows dieser Welt spazieren führen kannst, du damit aber nur deine eigene Vertu­schertätigkeit wie üblich zu vertuschen versuchst … also abgesehen von dem und dem und alledem beweisen deine vielgerühmten, liberalen Vor-, Nach- und Hinterherdenkereien in Tat­einheit mit deiner gutgespielten ausgeprägten Fähigkeit zum ehr­lich sensiblen Zuhören zwar, dass du auch nur ein stinknormaler Arsch bist, aber einer mit Ohren.
Und Arsch mit Ohren … is ja auch nich' ohne..
26.3.22
In eigener Sache
Pardon, die letzten 3 Tage war ich abgetaucht. Brauchte etwas Urlaub. Abstand von Corona, Krieg und Propaganda. Vielleicht können Sie ja den Satz nachvollziehen: Ich kann es nicht mehr hören! Sonntag bin ich einigermaßen wieder da.
27.3.22
Und hinein ins wahre Leben!
Vorläufiges Endergebnis im Saarland:
SPD 43,5%
CDU 28,5%
Grüne 4,995%
Linke 2,6%
FDP 4,8%
AfD 5,7%
Sonst 9,9%
28.3.22
Hallo, du Volk des Saarlandes!
Und du meinst, mit diesem Ergebnis wird jetzt alles besser?
29.3.22
"Living with war"
I'm living with war everyday
I'm living with war in my heart everyday
I'm living with war right now

And when the dawn breaks I see my fellow man
And on the flat-screen we kill and we're killed again
And when the night falls, I pray for peace
Try to remember peace
I join the multitudes
I raise my hand in peace
I never bow to the laws of the thought police
I take a holy vow
To never kill again
To never kill again

I'm living with war in my heart
I'm living with war in my heart in my mind
I'm living with war right now

Don't take no tidal wave
Don't take no mass grave
Don't take no smoking gun
To show how the west was won
But when the curtain falls, I pray for peace
Try to remember peace
In the crowded streets
In the big hotels
In the mosques and the doors of the old museum
I take a holy vow
To never kill again
Try to remember peace

(Neil Young)
30.3.22
"With God on our side"
Oh my name it ain't nothin'
My age it means less
The country I come from
Is called the Midwest
I was taught and brought up there
The laws to abide
And that land that I live in
Has God on its side

Oh, the history books tell it
They tell it so well
The cavalries charged
The Indians fell
The cavalries charged
The Indians died
Oh, the country was young
With God on its side

The Spanish-American
War had its day
And the Civil War, too
Was soon laid away
And the names of the heroes
I was made to memorize
With guns in their hands
And God on their side

The First World War, boys
It came and it went
The reason for fighting
I never did get
But I learned to accept it
Accept it with pride
For you don't count the dead
When God's on your side

The Second World War
Came to an end
We forgave the Germans
And then we were friends
Though they murdered six million
In the ovens they fried
The Germans now, too
Have God on their side

I've learned to hate the Russians
All through my whole life
If another war comes
It's them we must fight
To hate them and fear them
To run and to hide
And accept it all bravely
With God on my side

But now we got weapons
Of chemical dust
If fire them, we're forced to
Then fire, them we must
One push of the button
And a shot the world wide
And you never ask questions
When God's on your side

Through many a dark hour
I've been thinkin' about this
That Jesus Christ was
Betrayed by a kiss
But I can't think for you
You'll have to decide
Whether Judas Iscariot
Had God on his side.

So now as I'm leavin'
I'm weary as Hell
The confusion I'm feelin'
Ain't no tongue can tell
The words fill my head
And fall to the floor
That if God's on our side
He'll stop the next war

(Bob Dylan)
31.3.22
Ich hab da mal 'ne Frage
Die lustige Friedenstheorie, nach der nach Hiroshima und Nagasaki alle Seiten end­lich fähig waren, im Falle eines Atombombenabwurfs dem Angreifer 15 Minuten später eine ebenbürtige Nummer in des­sen Garten zu platzieren, auf dass auf immer ewig Friede herrsche, beruhte auf der interessanten Annahme, der jeweilige Angegriffene würde in je­dem Fall auf eine solch dumme Reak­tion verzichten.
Die Zeiten sind vorbei.
Heute, wo die Konter-Bombe praktisch bereits in derselben Minute los fliegen und die erste dabei sogar machmäßig überholen könnte, hat sich nicht nur die feine Theorie der schon damals lächerlichen Abschreckung selber säuberlich erledigt, sondern damit auch die Welt der aktuell verantwortlichen Politfreaks. Nur dass die es noch nicht mitgekriegt haben.
Nun zu meiner Frage:
Leider hab ich sie grade eben schon wieder vergessen. Andererseits, eine Antwort von denselben Gestalten, denen wir den ganzen Dreck zu verdanken haben, würde uns jetzt auch nicht unbe­dingt viel wei­ter bringen oder ähm ... wie man so sagt, „zielführend" sein. Oder?
1.4.22
Amtseid bleibt Amtseid und Amtseid bleibt Amtseid
„Ich bin per Amtseid daran gebunden, nicht zu zocken mit dem Wohlstand dieses Landes“, so Habeck zu Lanz in der ZDF-Lanzshow.
„Daher lehne ich ein Energie-Embargo gegen Russland weiterhin ab.“ Und poltert drauf los:
„Womit fahren eigentlich unsere Autos? Kann es sein, dass da Öl aus Saudi-Arabien drin ist? Und hat sich da einer mal Gedanken drüber gemacht? Und wo ist eigentlich die Markus Lanz Sendung gewesen, wie verlogen wir sind, dass wir uns über Putin aufregen, aber mit saudischem Öl durch die Gegend gondeln?
Der Glaube, dass wir in Deutschland immer alles richtig machen, nur wenn wir in Ausnahmesituationen nach Katar reisen und Gas kaufen, dann machen wir das Geschäft mit dem Teufel, mit dem Beelzebub, aber sonst wenn wir unseren Alltag leben, wenn wir unsere Autos tanken, wenn wir unser Hack aufs Mettbrötchen draufschmieren, immer sind wir auf der Seite der Guten, das können nur Leute glauben, die noch nie im Schweinestall waren. Wir ziehen mit unserem täglichen Leben eine Spur der Verwüstung durch die Erde und wir kümmern uns da noch nicht mal drum.“
Deshalb once more:
Amtseid bleibt Amtseid und Amtseid bleibt Amtseid.
2.4.22
Revolution – wo gibt‘s denn so was?
Vor 100 Jahren kam, wenn man auf die Straße lief und „Revolution“ rief, die Polizei. Heute käm der ‚Arbeiter-Samariter-Bund‘. Oder der ‚Pari­tätische Wohlfahrtsverband‘ mit den weißen Kitteln und der Beruhigungsspritze oder die ‚Caritas‘ mit ihrer unendlichen Liebe. Da aber niemand auf die Stra­ße rennt, und schon gar nicht wegen des weltweit massenhaften Elends, das dieser – sorry – Kapitalismus jeden Tag aufs Neue produ­ziert, bleibt die notwendige Aufklärungsarbeit wieder einmal am ‚Kölner Stadtanzeiger‘ hängen:
„Was ist der Einbruch in eine Bank gegen den Besitz einer Bank?“
Nein, das stammt nicht von dem, sondern vom vorsichtigen Bert Brecht. Der ‚Stadtanzeiger‘ aber dagegen nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt vielmehr und nennt sogar Namen und Adressen:
„Immer mehr Kreditinstitute verlangen von ihren Kunden Straf­zinsen.“
Und listet sorgfältig auf:
„Diese Banken erheben Negativzinsen: Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank, Stadtsparkasse“ usw. usw.
Und die ‚tagesschau‘ setzt noch einen drauf:
„Negativzinsen treffen immer mehr Kunden“
„Sparer in Deutschland haben es immer schwerer: Denn die Zahl der Banken, die Negativzinsen verlangen, steigt.“
Und - wat is?
Nix passiert.
Die Frage bleibt.
Die Antwort auch:
Wieso, weshalb, warum?
Warum leckt der Hund seine Eier?
Weil er‘s kann.