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2.3.22
Tur ni ku ti, tur ni ku ta
Woelki is wieder da!
Es ist kurz vor 12 MEZ.
Liebe Brüder und Schwestern, heute am heiligen Aschermittwoch kommt unser Freund Maria Woelki zurück aus seiner Auszeit. Aber noch ist er draußen vor der Stadt und wir sind gespannt, ob er auf einem Esel durchs Severinstor reiten wird. Oder umgekehrt.
***
Wir bleiben dran und melden uns später wieder, wenn kein Wunder geschieht ...
3.3.22
Das Wunder ist ausgeblieben
Es ist 5 Uhr in der Früh, MEZ.
Liebe Brüder und Schwestern, Rainer Maria Woelki bleibt, was er ist und immer schon war: Maria 1.0. Da kann Maria 2.0 denken, tun + machen, was se will. Gegen die Logik und Macht der Mathematik kann auch Maria 2.0 nicht anstinken. Die 1 kommt nun mal vor der 2.
Fertig, aus, Nikolaus.
Ende Gelände.
Amen.

P.s.:
Wenn mir zu dem heute noch irgendwas einfällt, melde ich mich. Aber - ehrlich gesagt - ich glaub es nicht.
Ceterum censeo, im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Kirche in toto auf den Müll gehört. Alle.
4.3.22
Maria 3.0
Seit Wochen und Monaten verging kein Tag, an dem er im Kölner Kirchenkampfblatt ‚Stadtanzeiger‘ nicht präsent war. Oberstaats- und Kapellenanwalt J(ott) Frank, der laute Chefankläger der rheinischen Postille, verballerte in seinem kölschen Protest-Blättle gegen seinen Glaubensbruder Tag für Tag sein kritisches Arsenal an tödlichen Reformargumenten.
Und heute, Tag 1 nach Aschermittwoch … kein einziges Wort mehr! Nichts, null, nada. Und so ist es genau so gekommen, wie ich seinerzeit prophezeit hatte: Aschermittwoch kehrt er heim, zerknirscht, betrübt und so klein mit Mitra - und keine 2 Sekunden nach Aschermittwoch ist der Typus kein Thema mehr!
Wie geht‘s denn jetzt weiter, werter Herr Frank? Die Strategie „Totlabern“ ist gescheitert. Das haben Sie nun schwarz auf weiß. Die neue heißt dann wohl ab heute wieder „Totschweigen“?
Na, wir bleiben gespannt. Viel Glück!
Ceterum censeo, im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Kirche in toto … (siehe unten)
5.3.22
Kurz zu der Frage:
Wie bescheuert ist dieser Putin eigentlich?
Wer da in dieser Ukraine vs. Russland-Nummer im Recht, Unrecht oder weiß der Himmel was ist, ist mittlerweile auch völlig uner­heblich geworden. Wer AKWs bombardiert, hat sich selbst auf die Abschuss­liste "Freundeskreis der lupenrein Durchgeknallten" gesetzt.
6.3.22
Jetzt fehlt mir nur noch der Kyrill. Kyrill I.
Kyrill I., (nicht dieser Wirbelsturm von Jan. 2007) früher Erzbischof und Metropolit der Diözesen von Smol­ensk und Kaliningrad, ist zur­zeit Oberdenker und Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und lupenreiner Kumpel von Putin, m.a.W. kein unwichtiger Wicht aus der Gegend da.
Aber Ehrlich gesagt, reicht mir das schon. Mehr will ich auch gar nicht wissen.
Andererseits: Egal, was man von Illnerlanzwillplasbergundkonsorten hält, aber diesen Kyrill in vollem Wichts eine Woche lang durch die Talkrunden drehen zu lassen, wäre für viele Zuschauer(hicks)Innen bestimmt eine echte Bereicherung - und würde mit Sicherheit auch nix bringen.
7.3.22
Noch ‘n Büchertipp für den März
(aber dann is auch gut gewesen)
„Männerphantasien“
von Klaus Theweleit,
Band I + II in 1 Band, Neuausgabe von 1977/78 bei Matthes & Seitz,
mit einem 70 Seiten langen Nachwort 40 Jahre danach vom Autor selbst. Allein das lohnt sich.
8.3.22
Internationaler Frauentag
Ja, und vielleicht findet sich ja am 14. Kriegstag mal eine Frau, die dem Putin in einer stillen Minute (wobei eine Minute totsicherlich nicht langen wird) mit dem dicken Teil von Theweleit (s.o.) solange auf die Rübe haut, bis auch bei diesem lupenreinen Arschloch der Rubel fällt.
Ceterum censeo, im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Kirche in toto … (s. 3.3.‘22)
9.3.22
Brennen jetzt allmählich bei allen die Sicherungen durch?
Der ‚stern‘, berühmt für seine hochinteressanten Geschichten, hat diese Woche wieder eine solche auf Lager:
„Für den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird es immer enger. Gegen ihn ist Strafanzeige wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit gestellt worden. Wie die "Badischen Neuesten Nachrichten" am Dienstag berichteten, ging die Strafanzeige in der vergangenen Woche in Hannover ein und wurde am Montag an den Generalbundesanwalt in Karlsruhe weitergeleitet.“
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, mein lieber Schwan …
Wegen Hartz IV oder wat? Ich hatte angenommen, seit den Hitler-Tagebüchern seid ihr beim ‚stern‘ etwas vorsichtiger geworden.
Der Schröder sieht aber mittlerweile auch ganz schön schlecht aus, mit sei­nen wässrigen Augen und russischen Furchen im Gesicht. Wie einer mit 40 Jahren Hartz IV aufm Buckel. So wat kommt davon.

***
Und dann noch aus der Serie „Das könnte Sie auch interessieren“ dieses hier in der ‚Bunten‘ und der ‚Gala‘:
„Natascha Ochsenknecht über ihre Nahtoderfahrung:
‚Ich habe vier Engel gesehen‘.“
10.3.22
Widersprüche und wieder nur Sprüche
„Bitte machen Sie sich als Parteimitglied keine Sorgen um Ihre berufliche Situation. Staatsdiener müssen weder die Entlassung noch gekürzte Pensionsansprüche befürchten.“ Schreibt Alice Weidel an die lieben Parteimitglieder, nachdem das Verwaltungs­gericht Köln die Einstufung der Arschlöcher für Deutschland durch den Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall bestätigt hatte.
Und kein Berufsverbot, keine beruflichen Nachteile? Na, da wär ich mir aber nicht so sicher, gute Frau Arschloch. Man fragt sich höchs­tens, ob z.B. wirklich nun ausgerechnet der Verfassungsschutz die richtigen Leute hat, die … aber wie gesagt: Et is wurscht, sch­nuppe, piepegal, und egal is 88.
Nein, interessant ist vielmehr folgendes: Eine normale Nazi-Horde ist normalerweise stolz auf die offizielle Einschätzung als normale Nazi-Horde. Denn das ist quasi der „Ehren-Bambi“ für das Pack und seine Drecksarbeit. Nur deucht es mir, dass dieser Stolz irgendwie nicht so recht passen will zu dem Protestgeschrei, das die Dame Weigel nun im Reichstag gegen diese Sicht der Dinge anstimmt. Tja, das mag den meisten zwar seltsam scheinen, is aber so.
Und dafür gibt‘s auch ein passendes Wort: genuine, grundsätzliche Verlogenheit vom Urschrei bis ans Ende der Welt.
So einfach ist das manchmal.
11.3.22
Wochenend und Sonnenschein ...
Der Satz „Pardon, aber ich kann es ganz einfach nicht mehr hören“ ist wahrscheinlich der zur Zeit am häufigsten gehörte. Und zwar querbeet durch die Bevölkerung und zu den Themen Ukraine/Russ­land, Corona, Klimawandel, Gendergedöns, CDU/CSU, AfD und FDP. Gut, wegen mir auch noch SPD, Grüne und Linke.
Das gibt uns Gelegenheit, hier doch mal grundsätzlich zu werden, um einigermaßen durch den irdischen Wahnsinn durchzublicken. Fangen wir an mit der Religion. Und zur lustigen Einstimmung hab ich da ein schmales, hübsches, wundersames Büchlein zu preisen, welches mir vor kurzem irgendwie wieder in die Hände fiel:
„Wer zur Hölle will schon in den Himmel?“ von Edgar Dahl.
Nach dem erhellenden 21 Seiten umfassenden, autobiographischen Vorwort versammelt der Autor Dr. phil. Edgar Dahl, Wissenschaftli­cher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster, auf seinem 112 Seiten langen Parforceritt durch die ver­gangenen, armseligen Jahrhunderte herrlich antireligiöse Aphoris­men kluger bis sehr kluger Denker und Denkerinnen, und schließt sein Brevier mit einem 10 seitigen Nachwort, auf dass von den Religionen – theoretisch - nichts mehr übrigbleibt. Nicht zuletzt auch zur Erheiterung inexistenter Götter nun als ‚amuse gueule‘ zwei, drei wahllos herausgegriffene Beispiele:
„Ich bin nur jüdisch in dem Sinne, dass ich in eine jüdische Familie hineingeboren wurde. Ich habe nicht das geringste Interesse an den Religionen. Für mich sind sie alle gleichermaßen unsinnig. Wenn Sie wollen, können Sie mich als Agnostiker bezeichnen – doch mit ei­nem Fuß im Atheismus.“ (Woody Allen)
„Von Leuten, die an Mohammeds Lehre nicht glauben, zu verlangen, dass sie keine Karikaturen von ihm zeichnen, ist keine Forderung nach Achtung, sondern eine Forderung nach Unterwerfung.“ (Ayaan Hirsi Ali).
„Jeder denkt, Gott sei auf seiner Seite. Die Reichen und Mächtigen wissen, dass er es tatsächlich ist.“ (Jean Anouilh)
Noch einen gefällig?
„Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht ein­mal existieren muss.“ (Charles Baudelaire)
Und zum Schluss noch Napoleon:
„Ich bin umgeben von Priestern, die mir wieder und wieder ver­sichern, dass ihr Reich nicht von dieser Welt sei, aber beständig ihre Hand nach allem ausstrecken, was sie greifen können.“
Und
„Religion ist, was die Armen davon abhält, die Reichen zu töten.“