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22.3.23
This is London calling
Der durchaus zutreffende, 363-seitige, offizielle Untersuchungs­bericht über die Londoner Polizei, über die „Metropolitan Police“ beschreibt die Verhältnisse am Ende mit den Worten:
„Die Institution ist sexistisch, rassistisch, homophob und zutiefst verkommen.“
Dies Ergebnis hätten die Profi-Untersucher allerdings auch wesent­lich schneller haben können. Sie hätten sich nur einen x-beliebigen Song von „The Clash“ anhören müssen. Egal. Zur Feier des Tages und weil die Musik einfach zu gut ist und es praktisch überall woanders nicht großartig anders aussieht, machen wir heute einen „Clash“-Tag und fangen mit „The guns of Brixton“ an. Here we go, this is London calling:

When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun

When the law break in
How you gonna go?
Shot down on the pavement
Or waiting on death row

You can crush us
You can bruise us
But you?ll have to answer to
Oh, the guns of Brixton

The money feels good
And your life you like it well
But surely your time will come
As in heaven, as in hell

You see, he feels like Ivan
Born under the Brixton sun
His game is called survivin'
At the end of the harder they come

You know it means no mercy
They caught him with a gun
No need for the Black Maria
Goodbye to the Brixton sun

You can crush us
You can bruise us
But you?ll have to answer to
Oh, the guns of Brixton

When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun

You can crush us
You can bruise us
Yes, even shoot us
But oh-the guns of Brixton

Shot down on the pavement
Waiting in death row
His game is called survivin'
As in heaven as in hell

You can crush us
You can bruise us
But you'll have to answer to
Oh, the guns of Brixton

Und wer von The Clash nicht genug kriegen kann, kann ja mit Joe Strummer and the Mescaleros weiter machen.
23.3.23
Was heißt hier denn Aufklärung! *)
„Der Kopf ist rund, damit das Denken
die Richtung wechseln kann.“ (Picabia)

Sie gingen mir (eigentlich) immer schon (irgendwie) auf den Sack – (Obwohl o. grad weil ich früher selber ne Zeitlang genauso rum­gelaufen bin) die gewichtigen Aufklärer mit ihrem schwergewich­tigen Auf­klärer­pathos, die unbeirrbaren Wahrheitsfinder und mo­ralischen Recht­haber, die missionarischen Oberlehrer vom öffent­lich-recht­lichen Pädagogenrundfunk mit ihren ewig unfehlbaren „pro bono contra malum“-Magazinen wie „Monitor“, „ZDF-Magazin" et cetera.
Mag sein, dass diese unbestreitbaren Sternstunden der deutschen Televisionsindustrie früher mal in der sog. ‚Fernsehlandschaft‘ ihren Sinn und eine gewisse Berechtigung hatten, wo man öfters glaubte, zwischen ‚Aktion Sorgenkind‘ und dem ‚Testbild‘ eine Bildungslücke ent­deckt zu haben und diese nun stopfen zu müssen. Mag ja sein. Wie auch immer.
Heute zappte ich jedenfalls zufällig in das tatsächlich immer noch existierende, in Ehren ergraute Politmagazin „Monitor“, in die kritische, im Zweifelsfalle eher linksliberale 30-Minuten-Andacht während des unerträglichen Unterhaltungs- und Verblödungsbom­bardement der ARD.
Unter anderem wurde da in einem 10-Minuten-Beitrag das unfass­bare, seit Jahren andauernde Flüchtlingselend im Mittelmeer an dem konkreten Drama einer afghanischen Familie geschildert, und dabei nicht vergessen, all das, (das absichtliche Verreckenlassen tausender Menschen, die regelmäßige Behinderung und Krimina­lisierung der Hilfsorganisationen, die Errichtung eines modernen, vollkommen unüberwindbaren Eisernen Vorhangs rund um Europa, die diesbezügliche gute Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika und die unmittelbare Schuld + führende Rolle Deutschlands) in die allgemein mörderische ‚Flüchtlingspolitik‘ der EU einzuord­nen. Mit anderen Worten: Eine ausnahmsweise mal äußerst fakten­reiche, gelungene, gute, kritische Fernsehsendung ohne die schon zur Seuche ausgewachsene Zwangsmarotte, jeden Beitrag mit irgendeiner Drecksmusik zuzumüllen. Aufklärung der besten Art. Punkt.
Nur, wie funktioniert sie, diese Aufklärung heute? Was folgt aus ihr? Jeder Bericht über die alltäglichen, ebenfalls unfassbaren Schwei­nereien in deutschen Schweinemastbetrieben erregt die Gemüter hierzulande mehrheitlich mehr und über einen längeren Zeitraum. Die von ehrenwerten Tierschützern aufgedeckten, unfassbaren Wi­derlichkeiten setzen praktisch automatisch ein Heer von Staatsan­wälten in Bewegung, während das ungeheure Ausmaß der mensch­lichen Tragödien im Mittel­meer vor der Öffentlichkeit verschleiert und per EU-Gesetzgebung zementiert und abgesegnet werden.
Und die Bevölkerung? Die ist dankbar für die Aufklärung und droht den etablierten Parteien, beim nächsten Mal die AfD zu wählen, weil die verspricht, noch radikaler gegen die "Asylantenflut" vor­gehen zu wollen.
Und nicht, dass Sie jetzt abwinken: „Ach, schon wieder so ein Deutschenhasser!“
Nee, Kinners, nicht unbedingt. Warum sollt‘ ich auch? Die andern sind ja genauso.
Gute Nacht, Europa.

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*) Heute mal komplett witzlos... Es suchte sich simpel einen Weg nach draußen.
24.3.23
Wüst beim Papa
Kennen se Hendrik Wüst? Näh, ne? Ich auch nich'. Jedenfalls nich' persönlich. Egal.
Hendrik Wüst ist Ministerpräsident von NRW – ach so der, ja, genau - und hatte gestern eine Privataudi­enz beim barm­herzigen Papa Franzi im römischen Vatikänsche. Nach dem längeren Be­richt auf Seite 3 des ‚Kölner Stadtanzei­gers‘ zu urteilen, ging‘s bei der Audi­enz nur um „Woelki“, um „Woelki und die Krise im Erz­bistum Köln“ und um „Woelki“. Danach erzählte der Hendrik jedem, der es hören wollte:
„Viele Menschen sehen die Situation im Erzbistum Köln mit Sorge, auch ich persönlich, und natürlich haben wir auch darüber gespro­chen.“
Na, prima.
Mich interessiert jedoch momentan was ganz anderes.
Wie lang geht eigentlich sone OttoNormalPrivataudienz beim Papa? Ich tippe mal auf so 20 bis 25 Minuten. Dann is aba auch Ramadan. Oder Sabbat. Wie aber läuft so eine intime Show ab?
Bei einem solchen in der Regel einmaligen Tät à Tät müssen sich beide ja zunächst mal gegenseitig vorstellen und ein paar unver­bindliche Floskeln in den Wind blasen – macht zusammen übern Daumen viel­leicht 5 Minuten.
Hinzu kommt das Sprachproblem. Der Barmherzige kann dummer­weise kein Deutsch und der Hendrik hat nur das kleine Latinum. Also muss det Janze verdolmetscht werden. Macht noch mal 5 Minuten. Bleiben 10 bzw. 15 Minuten.
Und weil man vom vielen Reden immer so einen trockenen Mund bekommt und überhaupt wg Gemütlichkeit, gibt‘s eine große Ka­raffe Veritas in Vino. Macht 3 Minuten. Bleiben pi mal Mittelfinger
7 bis 12 Minuten.
So schreitet man allmählich zu des Pudels Kern, und weil in diesem Fall die Differenzen nun mal nich zu leugnen waren, geht man vor­sichtig, Verständnis heischend, sachte + behutsam vor und schaltet angesichts der gewohnten Gedankenschnelligkeit der beiden Herr­schaften vorsorglich einen Gang runter. Und schon verschob sich das vorgesehene Zeitfenster noch mal um 3 bzw 6 Minuten.
Hat man sich also in den eins, zwei, drei Minuten ausgiebigst ausge­tauscht, ist das Schäferstündchen aber damit noch lange nicht um. Der Haus- und Hofphotograph will das historische Gipfel­gequatsche näm­lich noch für die Ewigkeit und urbi et orbi festhalten. Macht in etwa 2 Minuten.
Für die intensive Bearbeitung des pikanten Themas blieben den bei­den Sportsfreunden, wenn ich mich nicht übelst verrechnet habe, grade mal eine Handvoll Sekunden.

P.s.:
Als der Hendrik wieder draußen an der frischen Luft war, verzällte er noch der vereinigten willigen Welt-Presse:
„Ich hatte den Eindruck, dass ihn das Schicksal der Opfer auch sehr bewegt.“
Hendrik bezeichnete den Papa als „beeindruckende Persönlichkeit“ und „von einer Warmherzigkeit, die man menschlich spürt, wenn man bei ihm sein darf.“
Schade, dass er nicht da geblieben ist.

P.p.s.:
Was is das denn für ne Type???!
... die man menschlich spürt, wenn man bei ihm sein darf ...
Tickt der noch ganz sauber?
25.3.23
Oh, du lieber Friedolin
Der Merz hatte seine Rößlein angespannt und war damit zu Gast bei ‚RND vor Ort“, der regelmäßigen Interviewreihe des ‚Redaktions­Netzwerks Deutschland‘. Und so stand er dort, Gewehr bei Fuß, Rede und Antwort. Und er redete und redete klar, deutlich und ehrlich, so dass da wirklich – das muss man zugeben - kein Wunsch offen blieb, außer dem, er möge bitte niemals hier irgendwann noch Bundeskanzler werden. Seine Worte klangen nicht nur so wie der Kanonendonner vom Leo 2, sie waren es auch. Jeder Satz eine Kriegs­erklärung an die Menschlichkeit, der Sound seiner Stimme ein Echo aus dem Führerhauptquartier, alles an ihm eine einzige War­nung Richtung Morgenland und Afrika: Bleibt da, wo der Pfeffer wächst! Aber auch alle Länder um Deutschland herum wurden von ihm be­dacht:
„Wenn wir nicht in der Lage sind, die Außengrenzen der Europäi­schen Union ausreichend zu schützen, müssen wir dazu übergehen, wenn die Not am größten ist, auch die Binnengrenzen wieder zu kontrollieren.“
Und ähnlich dem gestrengen Vater aus dem letzten Jahrhundert, der seinen Rohrstock streichelte, bevor er seinen Sohnemann einer Bagatelle wegen bis aufs Blut zusammenzudreschen pflegte, fügte er hinzu:
„Mir tut das in der Seele weh, so etwas sagen zu müssen.“
Aber kein Mensch ist von Grund auf durch & durch ein Scheusal. Jeder kann auch andere Saiten aufziehen. So gab er in dem Inter­view auch an in Richtung Robert Habeck:
„Ich finde den eigentlich gar nicht unsympathisch.“
Ich schätze mal, dass der Herr Habeck, als er das gelesen hatte, sich sofort schnellen Schrittes auf den Weg zur Toilette begab und sich durch die Brille befreit in die Schüssel erbrach. Aber auch wenn das nicht zutreffen sollte, hoffe ich doch, dass zumindest dieses Gefühl Schule machen wird. So gesehen is et noch nicht 5 nach 12.
26.3.23
Der Auftakttritt in die Magengrube
t-online berichtet:
„Die ‚Letzte Generation‘ hat am Samstag die Elbbrücken in Ham­burg blockiert, Autofahrer reagierten aggressiv, ein Lkw-Fahrer trat zu.
Weil gleichzeitig der Elbtunnel wegen Bauarbeiten gesperrt wurde und die Ausweichstrecke über Geesthacht überlastet war, ging in Richtung Norden zeitweise gar nichts mehr. Autofahrer rea­gierten aggressiv auf den Protest. Die "Letzte Generation" teilte ein Video auf Twitter, in dem zu sehen ist, wie ein Lkw-Fahrer einen der Aktivisten von der Straße zerrt und ihm schließlich heftig in den Bauch tritt.“

Vor knapp einem Monat (28.2.) schrob ich hier, wie es sich für eine freischwebende Hobby-Kassandra gehört wie mir, die folgenden visionären, leicht überarbeiteten Mutmassungen in die virtuelle, wirre, weite Welt:
„So naiv und perspektivlos die Aktivitäten unserer juvenilen Uhu-Adepten auch sein mögen (...), so solltet ihr Lieben es m.e. damit auch in eurem eigenen Interesse nicht übertreiben, denn das deut­sche Au­tofahrerkollektiv will keinen Kinderquatsch wegen was auch immer, sondern nur zack-zack von zuhaus zum Arbeitsplatz und ebenso zack-zack wieder zurück. Vor allem aber kann, wenn die Kleberei länger als ne halbe Minute dauert, der Wind sich ziemlich schnell drehen, und zack-zack wird aus einer eher harmlosen Auto­fahrer­ver­samm­lung auf der A3 ein lynchwütiger Mob, dem traditio­nell schmelzende Polkappen und eine vom Meer ersäufte 3. und 4. Welt einerlei bzw. wurscht ist. Mit Mayo und Ketchup. Dann ist näm­lich der Punkt erreicht, wo ihr zu eurem Schutz - so kompliziert sind sie inzwischen geworden, die Verhältnisse - die Bullen selber anru­fen müsst (wenn ihr das mit euren festgeklebten Flossen überhaupt noch könnt.)“
Nein, es ist nicht schön, immer so Recht zu behalten. In echt.
27.3.23
Heute nur kurz'n'knapp und ab die Post!
Ich hab da eine Frage:
Wie kann es sein ...
nein,
anders:
Was is das für ‘ne Welt,
in der ein einzelner,
vereinzelter,
einsamer,
armer,
irrer
ÄfffffeDdddPeee-Vogel,
ein Regierungshampelmann
ein Lobbyman und Bastamann,
ein HolmirmalneFlascheBiermann:
diese singuläre Diesel- und Benzinpumpen-
visage der letzten Verbrennergeneration
es mit seiner Nervensäge schafft,
dass ganz Europa, vereint wie nie,
hinter einer staatl. anerkannten Pfeife,
einem neoliberalistischen Knalldeppenclown,
einer tumben, plumpen, antiquierten Autohupe,
einer Nulpe,einer Null,einer Niete,einer Nullnummer,einem Nichts,
einem Nichtsnutz, einem Niemand, einem namenlosen Nasenaffen
mirnixdirnix von jetzt auf gleich mit einem Riesenrülpser
hinterherschlafwandelt.
Fragezeichen.
(Ähm, pardon, worum ging's noch mal?)
28.3.23
Na, da schau einer an
In Israel ist die umstrittene ‚Justizreform‘ von Netanjahus Regie­rung durch die (größten) Massenproteste in der Geschichte des Landes ge­scheitert. Ist das nicht eine furchtbare, schlimme Diktatur da?!
(Ich hege übrigens nicht die hehre Hoffnung, dass diese Meldung auch nur irgendeinen Scheiß Antisemiten/Antizionisten hier zum Nachdenken bringt. Und Diskutieren mit diesen Leuten würde auch in diesem Fall wie immer zu nichts und nada führen. Höchstens zur indiskutablen Aufwertung einer angeblichen Diskutabilität solcher Gestalten. )
29.3.23
Neue Rubrik:
"Leute, die man (wahrscheinlich) ganz einfach nur ertragen muss -"
heute z.B. er hier:
Seitdem er in seinem Größenwahn die erste Ampel zur Überrrra­schung aller im Vorfeld schon platzen ließ (Dem Himmel sei Dank), dabei mit einem Satz ungewöhnlich viel Wind machte und Furore (Sie erinnern sich? „Es ist besser nicht zu regieren als falsch zu regieren“) und nun von allen als armer Hauspoet mit schwerem Tiefgang mehr oder weniger geschätzt wird, versucht er nur noch jede x-beliebige Ampel-Sitzung durch ein sog. Bonmot zu adeln, um sich derart mit unsterblichem Ruhm zu bekleckern.
So rauschte ihm gestern der sagenhaft sinnfreie Satz durch die libe­rale Denker-Birne:
„Man schweigt sich auseinander und man diskutiert sich zusammen“
--------------------
Der Typ wird von Tag zu Tag immer unerträglicher.
30.3.23
Das sind ja herrliche Aussichten!
Die BILDZEITUNG schreit:
„Stoppt die Abwanderung!“
Und man fragt sich: Meine Güte, was is denn jetzt schon wieder los? Nun, die Zeitung mit den großen Buchstaben, meint folgendes:
Seit Jahren würden wir „überflutet von Millionen und Abermillionen von Leuten, die hier nichts zu suchen haben, die außerdem ‘ne ganz andere Kultur haben, Sozialschmarotzer, Sexsüchtige, Fundamenta­lis­ten, Simulanten, Drogenhändler, fremdes Gesindel.“ Das müsse gestoppt werden. „Wir sind hier nicht das Sozialamt der Welt!“
Gleichzeitig hätte Deutschland aber noch ein anderes riesiges Pro­blem: „Ob in der Pflege, in Kitas oder im Handwerk: Fachkräfte fehlen überall!“ Der Mangel bedrohe mittlerweile den Wirtschafts­standort Deutschland. Und Bild, die Zeitung mit den großen Buch­staben weiter:
„Doch ein Einwanderungs-Gesetz allein wird diese große Lücke nicht schließen können. Die Regierung muss auch verhindern, dass jedes Jahr Hunderttausende hoch qualifizierte Deutsche ihre Heimat ver­lassen. Sie werden von anderen Staaten angelockt – durch niedrige Steuern, mehr Innovationen, bessere Forschungsumfelder.“
Was ja wohl eine unfassbare Schweinerei sei. Und so heißt es also quasi mit Lenin gesprochen: „Was tun?“ Denn dieses Rein und Raus auf unsere Kosten muss ein Ende finden. Und unsere sehr spezielle Volkszeitung, die mit den großen Buchstaben, hat da eine inter­essante Idee …:
„Es war ja damals nicht alles schlecht.“ Ähm, bitte? Nein, nein! Es hat niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten! Ja, nee, is klar. Nur jeder, der die Bild jemals in den Händen hielte, weiß, dass es für dieses Drecksblatt kein Problem darstellt, auch mal eins zu eins eine Idee, die ursprünglich von Walter Ulbricht stammte, auf heu­tige moderne Zeiten zu übertragen, nur mit einem dementspre­chend vielfachem Ausmaß an Opfern. Sprich Kollateralschäden en masse.
Und komme mir jetzt keiner mit dem Supersatz: „Da hab ich aber nichts von gewusst.“
Oder „Oh, nein! Das konnte ich mir absolut nicht vorstellen.“
Tja.
31.3.23
In Gezeiten wie diesen
Und der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ schreit sinngemäß:
Scholz versprach all den ramenternden und rumorenden Bürger­meis­tern, über Ostern einen „Migrationsgipfel“ zu veranstalten, einen ganz großen, verschob ihn aber ohne Begründung auf Mitte Mai, der Merz, nicht faul und untätig inner Ecke, nutzte daraufhin sofort ratzfatz die Migrationsgipfellücke, zog einen eigenen Migran­tenstadl mit weit weniger, dafür umso lauteren Lokalmatadoren durch und erklärte, es ginge ihm dabei keineswegs um Parteipolitik. Näh, is klar. Hahahaha. Und der ‚Stadtanzeiger‘ analysierte heute dazu, der Merz könnte aller­dings praktisch und objektiv ja auch gar nichts ausrichten, alldieweil er ja in der Opposi­tion und nicht an der Macht sei.
So der Tenor im Bericht als auch im Kommentar, geschrieben von wahrscheinlich ein und demselben Menschen. Und die Überschriften lauteten:
„Migration: Merz lädt zum Gipfel“ und „Merz trifft den Nerv“.
Scholz sackte von da ab in der Gunst des Volkes weiter in den Keller, und Merz die Leiter hoch. Die 3 Fragen, die sich in diesem Zusammenhang selbst für dümmste Analphabeten gradzu auf­drän­gen, im Text aber nicht gestellt wer­den, lauten also:
Wieso, weshalb, warum macht der Merz, wenn es ihm nicht um Par­tei­politik geht, dann einen solchen Bohei? Weil ihm, dem Friederich dem Großen, die sog. Migranten und die Probleme der Bürgermeis­ter in Wahrheit noch scheißegaler sind als dem Scholz.
Und wieso, weshalb, warum erlaubt sich der ‚Stadtanzeiger‘, einen solch defizitären, populistischen Primitivjournalismus? Weil in Zei­ten wie diesen auch eine halbwegs seriöse Zeitung hin und wieder ihr eigenes braunes Süppchen kochen will.
Ich habe langelange nach einer anderen Antwort gesucht. Habe aber keine gefunden.