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1.3.23
Wie die Faust aufs Auge
Zwar hat unsre Sondermüll-, Chemie- und Pharmazeutenklitsche Bayer-Monsanto/Leverkusen im letzten Jahr ihren Gewinn von 1,0 Milliarden auf 4,15 Milliarden Euro steigern können, so wird sie sich dennoch im laufenden Jahr notabene von „verdienten Mitarbeitern verabschieden müssen“. Man könnte behaupten, dass sie das aber nicht verdient hätten. Aber so ist es nun mal. C‘est la vie en capi­talisme. Es hat eben à la longue nicht gereicht. Und tschüß.
Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, wem der Batzen Kohle denn zu verdanken ist? Na, dem weltweit immens gestiegenen Verbrauch von … Kopfschmerztabletten? Hahaha, der war gut! Nee, dem Fuß­ball auch nicht. Mit dem und alledem läßt sich nicht so viel zusam­menklauen. Nee, Glyphosat heißt das Zauberwort. Laut Bayer ein extrem gutes Pflanzenschutzmittel; alle andern sagen Insektenver­nichtungsmittel. Was einer althergebrachten, erfolgreichen Tradi­tion des Hauses, der Vernichtung allen „unwerten Lebens“, auch wesent­lich mehr entspricht. Und wie heißt der Zauberer, der das große Geschäft mit Monsanto propagan­damäßig so geschickt ein­,fädelte, dass man hierzulande davon kaum was mitgekriegt hat?
Nun, sein Name sei Matthias Berninger (Jahrgang '71).
Ich komme zum Schluss.
Is dat für'n Typ? Als Parteimitglied der Grünen war er von 2001 - 2005 Parlamentari­scher Staatssekretär im Bundesministerium für „Verbraucherschutz, Ernährung und Land­wirtschaft“ und von 2003 - 2007 Landesvorsit­zender der Grünen in Hessen. Seit seinem Aus­scheiden aufdie, pardon, aus der Politik 2007 arbeitete er als Lobbyist zunächst für den amerikani­schen Nahrungsmittel- und Süßwarenkonzern Mars Incorporated. Und seit dem 1. Jänner 2019 ist er Leiter des Bereichs „Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit“ der Bayer AG. Und? Was sagen wir dazu? Gelernt ist gelernt. Passt doch.
Und nu soll die Außenpolitik auch noch feministisch werden. Wir dürfen gespannt sein, was da dann hinten rauskommt.
2.3.23
„Mallorca im Schnee“
„Ein Wintereinbruch macht den Menschen auf der Insel zu schaffen,“ tippt der ‚Kölner Stadtanzeiger‘.
Aber die deutschen Ballermänner werden die letzten sein, denen das zu denken gibt. Wo die nicht mal ein Organ dafür haben.
3.3.23
Es ist ja nur ein Zahlenspiel
Ich formulier‘s mal komplett unverblümt, halt so hart, wie es eben realiter auch ist, ohne Rücksicht auf Verluste – und wahrscheinlich nimmt man's mir, der ich nu wahrlich nix damit zu tun habe, auch noch übel:
Zum Abschluss ihrer Frühjahrstagung kann die übergroße Mehrheit der Deutschen Bischöfe und mit ihr die gesamte Mann-, Frau- und Transschaft der Synodalen Sackgasse die tiefe Enttäuschung über den Vatikan insbesondere Papa Franziskus nicht verhehlen. Sie wollen und können es nicht begreifen,dass sie von Franziskus dem Barm­herzi­gen so gar keine positiven Zeichen erhalten haben und auch nie werden. Dabei könnte man den ganzen Religionszinnober (wenn Sie das überhaupt interessieren tut) mit einem kleinen, aus­gespro­chen simplen, banalen Zahlenspiel eins, zwei, drei in Luft auflösen:
Etwa 17,7% der Weltbevölkerung sind Katholiken, das sind nach Adam Riese knapp 1345 Millionen. Für Deutschland kommt man auf 21,6 Millionen. Ziehen wir spaßeshalber von den 1345 Millionen die deutschen 21,6 Millionen mal ab, hamma da ein Verhältnis – manche sagen auch Missverhältnis - von 1323,4 Millionen zu lächerlichen 21,6 Millionen. Wobei hier die Masse der deutschen spiritu­ellen Kartei­leichen noch gar nicht berücksichtigt ist. Also da noch mal pi mal Mittelfin... nee, Quatsch, mal Daumen die Hälfte runter, macht ca. 12 Millionen Seelen.
Der Papst aber – und das ist von mir gar nicht mal so bös‘ gemeint – der Papst aber ist nicht nur der Stellvertreter vom lieben Gott, nee, er ist auch der unfehlbare, quasi gewählte Boss über all diese ca. 1,4 Milliarden röm.­kath. Jenseitigen. Wenn also allein das Verhält­nis sich zahlenmäßig schon so schräg darstellt: 12 Millionen zu 1300 Millionen, und obendrein auch noch mit so unfassbar heiklen, kom­plizierten, ja, schwerwiegenden und unge­heuer tief schürfenden Problemfeldern mutwillig belastet wird wie Gleichbe­rechtigung, Homo- und sonstige Sexualität wie auch durch die Suche nach Ant­worten auf religiöse Grundsatzfragen wie der bis heute immer noch unbeantworteten „Wie viel Engel passen auf eine Nadelspitze“ -
nach wem wird sich der Vertreter Gottes (dreimal dürfen Se raten) dann wohl richten?
Und, werte Brüder und Schwestern, eine ganz neue Frage ist in dem Zusammenhang auch aufge­taucht:
Abgesehen davon, dass die heillose Dummheit auch in der „3. Welt“ grenzenlos ist, wie gnadenlos deutsch müsst ihr Synodal-Pilger in eurer narzisstisch-nazistischen Wolkenkuckucksglocke ticken, dass ihr einzig nur euch und mit keinem Wort …
Ja, wie gnadenlos deutsch?
Oder anders gefragt:
Wie
gna
den
los
deutsch!!?

P.s.:
Falls Sie für heute genug von diesem Thema haben, greifen Sie zu der schon leicht angegrauten Platte (2014) „Hypnotic Eye“ von Tom Petty & the Heartbreakers. Kopfhörer auf die Muscheln, volles Rohr und alle Regler nach rechts. Da geht‘s wieder ab. Da sind se wieder im prallen Leben. Halleluja!
4.3.23
Mein Buchtipp des Monats
„Die Geburt der Dritten Welt -
Hungerkatastrophen und Massenvernichtung
im imperialistischen Zeitalter“
von Mike Davis
Assoziation A, Berlin, 2001
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Und wissen Sie, was ich mir absolument nicht vorstellen kann? Dass ein Friederich Merz etwa dieses Buch lesen würde. Der würde es nicht einmal anfassen. (Pardon, das Wort 'Würde' im Zusammenhang mit dem Mann ist eigentlich ein Unding. Aber was soll's. Egal.)
Es sei denn, er wäre auf der Suche nach Beispie­len, Vorbildern und Praktiken oder Inspirationen, wie man sich selbst und seiner Brut die Taschen vollstopft und dabei den Rest der Menschheit in Ruhe verrecken läßt. Sein leitkulturelles Lebensmotto „Mit der Bibel in der Hand kommst du durch das ganze Land“ hatte ihm ja bisher gute Schützenhilfe geleistet.
So lasset uns hoffen beziehungsweise gemeinsam daran arbeiten, dass der Mann wenigstens in diesem Leben hier nicht mehr Bundes­kanzler werden kann.
(Wenn Sie annehmen, dass ich mit diesen anzüglichen Bemerkungen unseren großen sauerländischen Humorlosen nur beleidigen, mies oder schlecht machen wollte, könnten Sie durchaus Recht haben.)
5.3.23
Das Wort zum Sonntag
... spricht heute zu Ihnen Heinrich Hoffmann,
ein Arzt und Psychiater aus Frankfurt am Main

Der Friederich, der Friederich,
Das war ein arger Wüterich!
Er fing die Fliegen in dem Haus
Und riß ihnen die Flügel aus.
Er schlug die Stühl’ und Vögel tot,
Die Katzen litten große Not.
Und höre nur, wie bös er war:
Er peitschte seine Gretchen gar!
Und so wei ta.
Und so wei ta.

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Und noch'n Buchtipp
„Wolfgang Pohrt – Werke - Band 11
Briefe und Mails - 1976 – 2016“
hrsg. von Klaus Bittermann
Edition Tiamat, Berlin, 2023

P.s.
Vielen herzlichen Dank, mein Lieber!
Gerade in einer Zeit, in der einem die grauen Zellen langsam aber sicher flöten gehen, eine irre Lektüre. Nochmals danke für diese Fleißarbeit. A journey through the past, wie Neil Young singen würde.
6.3.23
Es ist Krieg
Zu Anfang hieß es noch: Ihr kriegt von uns den maroden Haufen DDR geschenkt – unter der Bedingung: Keine Ost-Erweiterung. Da schiss dann aber auch schon bald der Hund drauf und so ging alles unauf­hörlich seinen natürlichen Gang der politischen Osmose: holterdipolter von Moskau zur Krim und holterdipolter von West nach Ost. Dann probte die U­kraine den Aufstand, der Knecht wollte auch mal an den Fleisch­topf, ein Boxer wurde Bürgermeister, ein Comedyman Regierungs­chef, und die Verhältnisse, sie fingen an zu tanzen.
Doch Putin tanzte völkerrechtswidrig aus der Reihe und nennt es seitdem Verteidigungsfall. Der Westen sieht‘s genauso und schenkte dem Klitschko schon mal 5000 Bundeswehrhelme. Nach und nach wird nun aus der sog. Kornkammer des Ostens der größte Truppen­übungsplatz, den die Welt je gesehen hat. Kimme, Korn, ran. Die Toten dienen der Propaganda nur noch als Staffage und es heißt jetzt schon: Die Lebenden werden die Toten noch beneiden.
Aber erstmal wird verteidigt, was das Zeug hält. Und dafür muss geliefert werden. Und Deutschland hat bisher geliefert:
* 9 Brückenlegepanzer Biber
• 120.000 Erste-Hilfe Kits
• 28 LKW Nutzfahrzeuge Zetros
• 10 Wintertarnnetze
• 26 Wechselladesysteme 15t
• 32 Bandbreitenerweiterungen f. elektr Drohnenab­wehrgeräte
• 20 mobile Antennenträgersysteme
• 32 Flakpanzer GEPARD inklusive circa 6.000 Schuss Flakpan­zermunition
• 120 Grenzschutzfahrzeuge
• 245 Stromerzeuger
• 18 Abrollplattformen
• Flugkörper IRIS-T SLM
• 3 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte
• 40 Laserzielbeleuchter
• 12 Sattelzugmaschinen und 4 Sattelauflieger
• 145 Pick-up
• 4 mobile und geschützte Minenräumgeräte
• 168 Feldheizgeräte
• 20 Raketenwerfer 70mm auf Pick-up trucks mit Raketen
• 15 Bergepanzer 2
• 12 Schwerlastsattelzüge M1070 Oshkosh
• 7 ferngesteuerte Kettenfahrzeuge für Unterstützungsaufgaben
• 35 LKW 8x8 mit Wechselladesystem
• 26 Aufklärungsdrohnen
• 36 Krankenkraftwagen
• 36.400 Wolldecken
• 12 Schwerlastsattelzüge
• 55 Drohnenabwehrsensoren und -jammer
• 30 Drohnendetektionssensoren
• 6 Gabelstapler
• 60.000 Schuss Munition 40mm Granatwerfer
• 18.500 Schuss 155 mm Artilleriemunition
• 50 Allschutz-Transport-Fahrzeuge Dingo
• 10 Überwasserdrohnen
• 14.000 Schlafsäcke
• Mi-24 Ersatzteile
• Munition für Mehrfachraketenwerfer MARS II
• Ersatzteile schweres Maschinengewehr M2
• 30 MG3 für Bergepanzer
• 17 schwere und mittlere Brückensysteme
• 5 Mehrfachraketenwerfer MARS II mit Munition
• 14 Panzerhaubitzen 2000 (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
• Luftverteidigungssystem Iris-T SLM
• 200 Zelte
• 116.000 Kälteschutzjacken
• 80.000 Kälteschutzhosen
• 240.000 Wintermützen
• 405.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
• 67 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
• Artillerieortungsradar COBRA
• 4.000 Schuss Flakpanzerübungsmunition
  • 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
• 53.000 Schuss Flakpanzermunition
• 3.000 Patronen „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke
• 14.900 Panzerabwehrminen (davon 9300 aus Ertüchtigungs­initiative)
• 500 Fliegerabwehrraketen STINGER
• 2.700 Fliegerfäuste STRELA
  • 22 Millionen Schuss Handwaffenmunition
• 50 Bunkerfäuste
• 100 Maschinengewehre MG3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
• 100.000 Handgranaten
• 5.300 Sprengladungen
• 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln    
• 350.000 Zünder
• 10 Antidrohnenkanonen
• 100 Auto-Injektoren
• 28.000 Gefechtshelme
• 15 Paletten Bekleidung
• 280 Kraftfahrzeuge (LKW, Kleinbusse, Geländewagen)
• 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
• 125 Doppelfernrohre
• 1.200 Krankenhausbetten
• 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
• Schutzbekleidung, OP-Masken
• 600 Schießbrillen
• 1 Radiofrequenzsystem
• 3.000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
• 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
• 353 Nachtsichtbrillen
• 12 elektronische Drohnenabwehrgeräte
• 165 Ferngläser
• Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
• 38 Laserentfernungsmesser
• Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
• 10 Tonnen AdBlue
• 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung 
• MiG-29 Ersatzteile
• 30 sondergeschützte Fahrzeuge
• 7.944 Panzerabwehrhandwaffen RGW 90 Matador
• 6 LKW Fahrzeugdekontaminationspunkt HEP 70 inklusive Material zur Dekontaminierung 
• 10 Fahrzeuge HMMWV (8x Bodenradarträger, 2x Jammer/ Drohnenträger)
• 7 Störsender
• 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte
• 4 mobile und geschützte Minenräumgeräte
• 1 Hochfrequenzgerät inkl. Ausstattung

Außerdem sind da in einer europäisch-konzertierten Aktion bald diverse Batallione „Kampf-Leos“ unterwegs. Ganz schlaue Militär­köpfe fordern für die ganz große Verteidigung bereits die berühm­ten Verteidigungs-Kampfjets. Und der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will eine Panzerfabrik direkt in der Ukraine bauen. Ich hab schwer den Eindruck, dass es später wohl wieder heißen wird: „Ach, da sind wir alle wie die „Schlafwandler“ 1914 irgendwie so reinschlawandelt.“ Und das war damals schon ne Lüge.
Kinners, der WK3 steht vor der Tür. Wolle mer'n eroilosse? Das war jetzt ein Witz wider den tierischen Ernst.
Danke schön.
7.3.23
Märchenstunde auf Schloss Meseburg
Der unglaublich arbeitsintensiven Klausurtagung mit den ebenso unglaublich arbeitsintensiven informellen Treffen am sog. Rande folgt üblicherweise eine dementsprechend hochinteressante Pres­sekonferenz, die einem manchmal kurzfristig sehr zu denken gibt. Doch diesmal war alles irgendwie anders.
Nachdem die drei von der Tankstelle, der Olaf, der Robert und der Christian, ihr obligates Frage- und Antwort-Ringelreihn absolviert hatten, verspürten plötzlich alle eine so gewaltige, so dröhnende Leere im Schädel, dass jeder befürchtete, ihm flöge gleich das eigene Hirn um die Ohren, und unwillkürlich fragte man sich:
„Wo hat er das denn her? Wie kommt der da drauf? Was soll das? Hatte der Mann ne Erscheinung? Was solln wir mit ihm machen?“
Nun, was war passiert? Auf der Pressekonferenz hatte der Olaf Folgendes von sich gegeben:
„In den nächsten Jahren wird Deutschland das Problem der Arbeits­losigkeit hinter sich lassen. Es gibt sehr viel zu tun, für das wir sehr viele Frauen und Männer brauchen, die hierzulande sich einsetzen, aber auch aus anderen Ländern dazukommen, damit all die Arbeit geschafft werden kann, die in Deutschland jetzt anfällt. Wir müssen bis 2030 vier bis fünf neue Windräder aufstellen pro Tag und pro Tag umgerechnet mehr als 40 Fußballfelder voller Solar­anlagen.“
Ja, so sprach unser Olaf. Wobei der Olaf den Text aber noch ablesen musste. Der Robert konnte ihn dagegen auswendig. Und Christian, pardon, der Chris­tian trug dazu einen sehr, sehr schicken, silber­grauen Maßanzug.
8.3.23
Olaf macht ernst
(Kurzer Nachschlag zu gestern)
Mit seinem Wumms + Doppelwumms hat er Geschichte geschrieben und war schon mächtig in Fahrt gekommen. Dann haute er in der Märchenbude Meseburg mit einem Rumms seine Karten auf die Platte: ab 2024 über 40 Fußballfelder voller Solaranlagen pro Tag und ab 2024 4 bis 5 Windmühlen ... pro Tag, mein lieber Scholli! Ich zögere nicht, das fast schon einen Megadoppelwumms zu nennen! Und Scholli – nicht faul - setzt noch einen drauf: ab 2024 500.000 Wämpis pro Jahr! 500000 Wärmepumpen! Aber hallo!
Doch – und das weiß Doppelwumms-Scholli auch – Wämpi-King, König der Wärmepumpen wird nur der, wer weiß, was mit dem immer noch aktiven Sondermüll passieren soll: Wohin mit Volker Wissing?
Der muss aus dem Verkehr gezogen werden. Anders geht es nicht.
9.3.23
„Der Schwarm“
Für 'ne 8-teilige Science Fiction-Fernsehserie, na ja, ganz unter­haltsam, stellenweise sogar spannend mit netten Trickaufnahmen, insgesamt aber für meinen Geschmack zu viel Pilcher und Courths-Mahler, zu aufdring­liches Philosophen-Pathos und zu offensichtlich berechnende Main­stream- und Quoten-Rennerei. Vor allem aber diese sedierende Überdosis an 'vielsagenden Blicken', sprich diese ewige wortlose Rumglotzerei! Grauenhaft. (Ich beziehe mich hier nur auf die Teile 1 - 6, die ich bis jetzt gesehen habe.)
Nur - und das hat einem die doch relativ gute Laune sofort wieder verhagelt - diese „ZDF-Doku“ aus der „Terror X“-Serie im Anschluss hätten se sich sparen können. Das war, wie allein das Wörtchen ZDF-Doku bereits freiwillig verrät, die pure, peinliche Pseudo-Auf­klärung und zugleich pro­fessionelle, reißerische Panik-Produk­tion, auch für hartgesottene Fernsehfreaks äußerst schwer zu er­tragen bzw. nur im Endstadium völliger Ver­blödung. Ich war, ohne mich loben zu wollen, vor dem Vorspann schon raus.
P.s.:
Nur Mainz, wie es singt und lacht, ist noch schlimmer. Ich will mein Geld zurück!

***
Ich muss mein Urteil von oben revidieren: Es gibt tatsächlich etwas Schlimmeres als diese ZDF-Serie „Terror X“ und Mainz, wie es singt und lacht zusammen! Und zwar – grad zu Ende gegangen:
der 7. und 8. Teil vom Supermega-Serien-Highlight des Jahres 2023 „Der Schmarrn“.
10.3.23
Ganz offener Brief
an den kath. Chefkorrespondenten des Kölner Stadtanzeigers
Werter Herr Joachim Frank,
als diese Woche durch eine vom Bistum Mainz in Auftrag gegebene Studie zum sexuellen Missbrauch im eigenen Verein der „herausra­gende Theologe und Kirchenführer“, die vielgelobte „Lichtgestalt, das gütige Herz des deutschen Katholizismus, der ewige Widersa­cher des Kölner Dompfaff Monsignore Meisner, Dr. phil. h. c. Karl Kardinal Lehmann“ von seinem him­mel-hohen Sockel kippte, waren auch Sie - wie alle andern - bis in die Grundfesten erschüttert, fas­sungslos betroffen und geschockt, wie paralysiert, gekränkt, ver­letzt und niedergeschlagen, grenzenlos hoffnungslos & endgültig enttäuscht, ja, Sie waren fix und fertig, trau­matisiert, vollkommen verstört und verzweifelt und so für immer fürs Leben ge­zeichnet - kenn ich aus Er­fahrung. Ja, ja, Herr Frank, ich kann Sie verstehen.
Hinzu kommt, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Sie fühlen sich, wie vom Scheitan verschaukelt, der Häme, dem Hohn und Hass des weltweiten Atheismus wehrlos ausge­liefert, nunmehr selber sockellos zum traurigen Kirchenclown regrediert und schutzlos der Lächerlichkeit preisgegeben, und dabei immer noch gnadenlos ver­folgt von den Verächtern Ihrer verlogenen ehe­maligen Vorbilder, hilf-, hof- und heimat­los, als Vereinzelter zu­rück­geworfen in die Masse der namenlosen Opfer klerikaler Gewalt, ohnmächtig irrend ohne Orientierung mitten durch ein Meer aus lauter Lügen, einem Häuflein Elend gleich mit signifikant verrütte­ter Identititität, verloren, einsam, gott- und weltverlassen und mutterseelenallein sind Sie nun nach einem langen, relativ erfolg­reichen Leben am Ende mit Ihrem Kirchenlatein, ein klarer Fall und unterm Strich qua­si per saldo direkt reif für die Klapse.
Oder aber -
es gibt da noch ne sehr praktische, clevere Möglichkeit, aus der Nummer rauszukommen - ganz einfach:
Sie treten aus!
Das ist hilfreich und tut gut. Sie müssen nur die Überschrift Ihres eigenen Leitartikels auch mal ernst nehmen und nicht alles den Tätern über­lassen. Wie hieß se noch gleich, die Überschrift? Richtig: „Kirchenzertrümmerung“.
Ich wünsch Ihnen noch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim 'Kirchenzertrümmern'.
W